"Keine Punktzahl überlegt": Stamms Fokus liegt nur auf dem Start | OneFootball

Spitzenreiter Dynamo Dresden wird am Sonntag (13:30 Uhr) in die Rückrunde einsteigen. Zu Gast im Rudolf-Harbig-Stadion ist der FC Viktoria Köln, den Cheftrainer Thomas Stamm nicht als kleinen Verein oder graue Maus in der Liga abstempeln will. Der 41-Jährige erwartete stattdessen ein enges Spiel, in dem die Art und Weise entscheidend wird.

"Das kann uns genau das geben"

Die Personallage bei den Schwarz-Gelben ist nicht besorgniserregend. Mit Jonas Sterner (Sprunggelenksblessur) und Jonas Oehmichen (Schulterverletzung) fallen zwei Akteure aus, auch Paul Lehmann (Aufbautraining) ist noch keine Option für den Kader. Ansonsten stellte Cheftrainer Thomas Stamm bei der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag allen Spielern in Aussicht, dass sie sich für die erste Startelf der Rückrunde empfehlen können – inklusive Dominik Kother und Andi Hoti, die im Winter als Zugänge dazustießen. Dabei hatte sich Stamm im Winter gar nicht so große Personaländerungen vorgenommen.

Gleichzeitig hatte mit Oliver Batista Meier jedoch ein Spieler den Verein unerwartet verlassen. "Wenn du Spieler hast, die den Wunsch äußern, dann tust du gut daran, als Verein einem Spieler keine Steine in den Weg zu legen", zeigte sich Stamm davon überzeugt, dass Reisenden nicht aufgehalten werden sollten. Zumal die SGD vorbereitet sein soll: "Wenn wir wissen, dass uns ein Spieler verlassen könnte, ist es völlig normal, dass wir uns auch mit etwas Neuem beschäftigen", so Stamm. Im Gespräch ist Paderborns Mika Baur, den der SGD-Coach schon in Freiburg trainierte. Letztendlich sei der Konkurrenzkampf möglicherweise entscheidend: "Das kann uns genau das geben, was wir vielleicht in der Rückrunde brauchen, um nochmal einen Tick stabiler zu sein."

"Wird ein richtig harter Brocken"

Stabilität erfordert zunächst das Spiel gegen Viktoria Köln. Für den verletzten Sterner werden Jan-Hendrik Marx oder Claudio Kammerknecht in die Bresche springen. Darüber hinaus sprach Stamm vom perfekten Spiel für den Rückrunden-Start. "Das ist eine sehr gute Mannschaft, die sehr gut eingestellt ist. Aus meiner Perspektive spielen sie einen attraktiven und intensiven Fußball", erklärte der 41-Jährige. "Das wird ein richtig harter Brocken direkt zu Beginn. Aber das ist gut, weil wir dann wissen, wo wir stehen." Die gute Heimserie im eigenen Stadion, wo die Sachsen noch ungeschlagen sind, will Stamm fortsetzen. Doch dafür brauche es ein "sehr gutes Spiel" seiner Mannschaft.

Daher schwor der Schweizer sein Team entsprechend ein – und zwar mit Klarheit und Direktheit. "Wichtig ist, mit welcher Wucht und Intensität wir in die Spiele gehen. Die Art und Weise, wie wir Fußball spielen, ist variabel genug", betonte der Cheftrainer, dass es nicht entscheidend wird, ob ein Gegner sich hinten reinstellt oder den Mut nach vorne sucht. "Wir brauchen so oder so Lösungen", so Stamm. Und wie die Tabellenposition der Dresdner verrät, war das im bisherigen Saisonverlauf oftmals der Fall. Aber zu weit wolle der SGD-Coach auch wieder nicht vorausschauen: "Es gibt keine Punktzahl, die wir uns überlegt haben", fokussierte sich Stamm. "Ich höre schon wieder, dass zwei Derbys anstehen. Das ist alles gut, aber das Spiel am Sonntag ist deutlich wichtiger." Denn nach acht Spielen in Folge ohne Niederlage will die SGD erst einmal an die Leistungen vor der Winterpause anknüpfen.