Maximilian Beier beim BVB: Darum läuft es für den teuren Neuzugang nicht rund | OneFootball

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·22 Februari 2025

Maximilian Beier beim BVB: Darum läuft es für den teuren Neuzugang nicht rund

Gambar artikel:Maximilian Beier beim BVB: Darum läuft es für den teuren Neuzugang nicht rund

Im Sommer 2024 wechselte Maximilian Beier für fast 30 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum BVB. Der Offensivspieler, der sich bereits im Dunstkreis der Nationalmannschaft aufhielt, kam mit großen Vorschusslorbeeren nach Dortmund.

Kein Wunder, denn in einer maximal durchschnittlichen Hoffenbeimer Mannschaft war er gemeinsam mit Andrej Kramaric für die besonderen Momente zuständig. 16 Tore und drei Vorlagen steuerte er 2023/24 für die Hoffenheimer bei, sprang sogar noch auf den EM-Zug auf. Weil er Fähigkeiten mitbringt, die viele Offensivspieler nicht haben.


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Maximilian Beier: Kein gutes Zwischenfazit beim BVB

Dieses Fähigkeitsprofil wollte der BVB unbedingt auch in das eigene Spiel einbauen. Beier ist ein pressingstarker Spieler, der in Hoffenheim oft klug anlief, die Gegner unter Druck setzte, Balleroberungen erzwang. Gleichzeitig hatte er immer ein Auge für gefährliche Räume, besetzte diese klug, gerne auch im fluiden Wechselspiel mit seinen Offensivkollegen.

Für Nuri Sahin und den BVB klang das im Sommer nach einem idealen Match. Doch jetzt, wo es langsam auf die letzte Saisonphase zugeht, fällt das Zwischenfazit alles andere als ideal aus. Der Blick auf die „nackten“ Zahlen verrät: Rund 1500 Spielminuten absolvierte Beier für den BVB, verteilt auf 31 Einsätze. Sechs Torbeteiligungen kamen dabei heraus.

Viel ist das nicht. Auch im Playoff-Rückspiel unter der Woche zuhause gegen Sporting reichte es für den 22-Jährigen nur zu einem Einsatz als Joker. Der Offensivspieler kam in ein Team, dem jegliches Tempo und jegliche Dynamik fehlte. Entsprechend unglücklich sah der Auftritt des 1,85m großen Spielers aus.

Die ein oder andere Idee war vorhanden, mal fehlte aber der passende Laufweg des Mitspielers, mal das Zutrauen in die eigene Stärke. Wie auch, denn ein wirklicher Spielrhythmus ist nicht vorhanden. Momentan reiht sich Beier perfekt in die Auflistung von Spielern ein, die beim BVB für viel Geld kamen, aber die Erwartungen nicht erfüllen konnten. Der einzige Mutmacher: Es ist noch nicht einmal eine ganze Saison vorüber.

Die Gründe für den Beier-Fehlstart

Doch warum genau läuft es nicht für den Offensivspieler? Die Gründe sind vielschichtig. Die einfachste Erklärung, die man abgeben kann: Er spielt einfach nicht gut genug. Nun, im Endeffekt mag das vielleicht sogar den Kern treffen, aber das ist eher das Resultat verschiedener Elemente. Sicherlich hat sich Maximilian Beier bei Borussia Dortmund nicht extrem schnell eingelebt. Zwar spielen die Umstände, nämlich der Trainerwechsel und die fehlende Konstanz in der gesamten Mannschaft, auch eine Rolle, aber gerade bei Hoffenheim zeigte er beeindruckend, dass er genau damit umgehen kann.

Geht man der Sache etwas tiefer auf den Grund, dann sind die Auswirkungen von außen doch nicht von der Hand zu weisen. Die Homogenität im Kader fehlt beim BVB, es gibt keine klare Hierarchie, in die ein mit 22 Jahren immer noch junger Spieler hereinwachsen kann. Im Gegenteil: Viele Spiele sind selbst jung, die erfahrenen, die eigentlich als Anführer fungieren sollten, so zum Beispiel Julian Brandt oder Emre Can, agieren selbst unkonstant und haben mit sich selbst zu kämpfen. Erfahrene Anker wie Marco Reus und Mats Hummels, die Dinge klar ansprechen und ein Team führen können, sind nicht mehr vorhanden.

Heißt auch: Beier war von Beginn an im Prinzip auf sich alleine gestellt. Das hat einen größeren Einfluss als man im ersten Moment vielleicht denken mag. Neue Spieler, selbst wenn sie aus der gleichen Liga kommen, wollen sofort aufgefangen, integriert, abgeholt werden. Wenn dann noch der Trainer gehen muss, der die ersten Schritte im neuen Team begleitet hat, ist das für keinen Neuzugang leicht, der nicht einen gewissen Status und eine gewisse Reife mitbringt.

Auch auf inhaltlicher Ebene fallen Dinge auf. Einerseits ist nun wirklich nicht von der Hand zu weisen, dass der 22-Jährige auch unter den gegebenen Umständen mehr kann, aber es muss sich auch die Frage stellen, ob er ideal eingesetzt wurde und wird. Dass es keine Positionsstabilität gibt und er mal im Zentrum, mal außen spielt, ist hier gar nicht das Thema. Sondern seine Qualitäten werden eingeengt. Spielt er auf der Außenbahn, so ist er am stärksten, wenn er einen breitziehenden Außenverteidiger hinter sich hat und vom Flügel ins Zentrum ziehen kann. Mit einem klaren Strafraumstürmer wie Guirassy, dessen Aktionsradius beim BVB im Vergleich zur VfB-Zeit kleiner wurde, ist das nur eingeschränkt möglich. Das führt zu einer Umstellung im Spiel, die nicht ideal ist.

Eigentlich der ideale BVB-Spieler

Apropos ideal: Richtig eingesetzt wäre Beier eigentlich genau der Spieler, den der BVB so dringend benötigt. Nämlich jemand, der Physis und Tempo mitbringt, Bälle festmachen und verteilen kann. Und gleichzeitig auch noch ein Dirigent für das Pressing ist. In dieser Rolle ging er in Hoffenheim nämlich förmlich auf. Da hat man es ihm auch einmal verziehen, dass er nach dem elften Sprint in kurzer Abfolge mal eine größere Chance hat liegen lassen.

Insbesondere die Pressingkomponente ist eigentlich wie geschaffen für die Dortmunder, auch unter Kovac. Denn: Selbst wenn es spielerisch nicht rund läuft, kann man die Fans abholen, sie glücklich stimmen, wenn zumindest der Einsatz stimmt. Und hohes, zielgerichtetes Anlaufen, das immer wieder für Ballgewinne sorgt, wird gern gesehen. Das Dortmunder Pressing dieser Tage wirkt zuweilen nicht konsequent genug. In vielen Fällen gibt es mindestens einen Spieler, der nicht wirklich mitzieht. Mal ist es Julian Brandt, mal wieder Guirassy. Alles wirkt als sei es nicht ideal durchorchestriert.

Maximilian Beier könnte hier Abhilfe schaffen. Schaut man sich die durchschnittlichen Leistungen der BVB-Offensivkräfte der letzten Wochen an, dann fragt man sich schon, warum nicht versucht wird, den Sommerneuzugang so gut es geht einzubinden. Es wären nur minimale Anpassungen notwendig, um Beier als eine Art Hybrid-Stürmer hängend oder über den Flügel spielen zu lassen. Aber auch hier steckt der Teufel im Detail. Der ideale Spieler hinter Beier, wenn dieser über rechts kommen soll, wäre Yan Couto. Doch der steckt im Formtief und spielt unter dem dritten Trainer nur eine untergeordnete Rolle.

Würde man Beier nun als Mittelstürmer spielen lassen, dann müsste man auf den besten Knipser, nämlich Guirassy, verzichten oder jetzt noch das System wechseln. Heißt um Umkehrschluss: Der Kader ist nicht gut genug zusammengestellt, damit Beier aufblühen kann. Folglich müssen Kompromisse gefunden werden. Kompromisse, die bisher dafür sorgen, dass er einer der Verlierer in der Offensive ist. Obwohl er doch eigentlich so gut passen könnte.

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