90min
·4 Februari 2025
90min
·4 Februari 2025
Ihre verbliebene Zeit bei den Wölfinnen hat sich Merle Frohms mit Sicherheit anders vorgestellt. Erst vor kurzem gab der VfL bekannt, dass die ehemalige Nationaltorhüterin ihren Vertrag nicht verlängern wird und den Verein im kommenden Sommer verlässt. Jetzt folgt der nächste Paukenschlag in Zusammenhang mit der Personalie Frohms: Die 30-Jährige wird in der Rückrunde nicht mehr als Stammkraft zwischen den Pfosten der Wölfinnen stehen, sondern wurde zur Nummer zwei degradiert. Ihre Position nimmt indes Anneke Borbe ein, die bereits am Montag beim 3:0-Sieg gegen Jena im Tor des VfL Wolfsburg stand.
"Wir starten mit Neckie [Anneke Borbe] in die Rückserie", erklärte Cheftrainer Tommy Stroot nach der Partie gegen Carl Zeiss Jena. Borbe war bisher die etatmäßige Nummer drei im Kader der Wölfinnen, doch jetzt soll sie ihre Chance bekommen. Die Gründe sind laut Stroot rein sportlich: "Anneke Borbe hat sich hier im letzten halben Jahr toll entwickelt. Auch in der Vorbereitung hat sie überzeugt. Wir verteidigen mit fünf, haben ein bisschen was in der Höhe, wo wir anlaufen, verändert. Neckie hat von der Art her, wie sie auftritt, wie sie bei Flanken unterwegs ist, aus unserer Perspektive die Nase vorn." Merle Frohms und die weitere Torhüterin Lisa Schmitz seien hingegen ähnliche Spielertypen.
Anneke Borbe hütet zukünftig das Tor der Wölfinnen / Eurasia Sport Images/GettyImages
Die Entscheidung, dass Frohms zukünftig auf der Bank Platz nimmt, kommt überraschend. Die 30-Jährige verfügt über viel nationale und internationale Erfahrung und hütete lange Zeit sehr verlässlich das Tor der Wölfinnen. Bei den DFB-Frauen erlebte Merle Frohms eine ähnliche Situation: Damals verlor die Torfrau ihren Status als Nummer eins an Ann-Katrin Berger, später folgte ihr Rücktritt aus der Nationalmannschaft.
Ihre neue Rolle beim VfL Wolfsburg habe Frohms laut Stroot "sehr professionell aufgenommen". Der VfL-Coach betonte zudem, dass ihr Abgang im Sommer kein Grund für die jetzige personelle Entscheidung war. Weiter sagte Stroot: "Wir können ihr auch nichts vorwerfen. Sie ist jeden Tag auch nach der Entscheidung mit Vollgas dabei. Wir werden schauen, wann die Momente für Merle da sind, sodass wir sie nicht vergessen".
Die Torhüterin-Position wird den VfL Wolfsburg noch einige Zeit auf Trab halten. Anneke Borbes Arbeitspapier läuft auch im Sommer aus, ob sie bei den Rekordpokalsiegerinnen bleiben wird ist ungewiss. Andererseits scheint ein Wechsel der aktuellen Stammtorhüterin der Eintracht, Stina Johannes, zu den Wölfinnen bereits so gut wie in trockenen Tüchern zu sein. Anneke Borbe bekommt jetzt die einmalige Chance, sich zu beweisen und einen möglichen Konkurrenzkampf mit Stina Johannes zu starten.