90PLUS
·1 Juni 2025
PSG dominiert: Die Mannschaft der Saison in der Champions League!

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·1 Juni 2025
Nach dem gestrigen Finale ist die Saison 2024/25 in der Champions League vorüber. Es ist an der Zeit, diese Spielzeit noch einmal Revue passieren zu lassen und die besten Spieler der diesjährigen Champions-League-Kampagne unter die Lupe zu nehmen.
Eine denkwürdige Champions-League-Saison geht zu Ende. Im ersten Jahr nach der Reform holt sich PSG am Ende mit einem historisch eindeutigen 5:0-Sieg den Titel. Abgesehen von den Finalteilnehmern, allen voran dem Triple-Sieger, gab es auch bei anderen Vereinen Spieler, die in dieser Saison auf der größten Bühne des Klubfußballs überzeugt haben. Selbstverständlich stellt PSG den größten Block an Spielern. Aber auch Inter ist in der Elf der Saison mehrfach vertreten.
PSG war überragend, Gianluigi Donnarumma ein guter Torhüter. Dennoch führt als erster Spieler in diesem Team kein Weg an Yann Sommer vorbei. Der Schweizer Torhüter absolvierte alle Spiele über die komplette Distanz und hielt dabei insgesamt acht Mal die Null. In der Ligaphase kassierte er nur einen Gegentreffer und war der sichere Rückhalt einer enorm starken Defensive. Vor allem seine Leistung im Halbfinal-Rückspiel wird in Erinnerung bleiben, als er mit mehreren Weltklasseparaden gegen Yamal und Co. zum „Spieler des Spiels“ gegen Barcelona ausgezeichnet wurde und einen großen Anteil am Finaleinzug hatte. Dort war er bei den Gegentreffern jedoch machtlos.
Hakimi ist auf der rechten Außenverteidigerposition gesetzt. Seine offensiv ausgerichtete Spielweise macht ihn auf dieser Position zu einem der Schlüsselspieler im Team von Luis Enrique. Der Marokkaner stand in allen Partien in der Startelf und steuerte zudem vier Tore sowie fünf Vorlagen bei. Für einen Verteidiger sind das enorm starke Werte. Mit seinem Treffer zum 1:0 eröffnete er den Torreigen in München.
In unserer Elf besetzten zwei Finalteilnehmer das Abwehrzentrum. Marquinhos hätte es als Kapitän des Siegers wohl auch verdient, bei uns steht am Ende aber Pacho in der Elf der Saison. Der junge Ecuadorianer überzeugt mit starken Passwerten (92 % Passquote) und defensiver Stabilität (4,2 abgewehrte Bälle pro Spiel). Der ehemalige Frankfurter hat sich mit seiner körperlichen und spielerischen Stärke einen Platz in unserer Innenverteidigung gesichert.
Daneben spielt Alessandro Bastoni. Sein Einfluss auf das Spiel von Inter ist enorm. Der Linksfuß war auf der Halbposition in der Verteidigung ein absoluter Unterschiedsspieler auf dem Weg ins Finale. Mit Ball am Fuß gibt es kaum einen besseren Innenverteidiger auf der Welt. Die Varianz, die er einbringt, und die Freiheit, die er hat, situativ nach vorne zu gehen, machen ihn für Inter unersetzbar. Auch wenn das Finale mächtig in die Hose ging, würdigen wir eine insgesamt starke Saison.
Auch auf der linken Seite bedienen wir uns bei einem Champions-League-Sieger. Dort überzeugte Mendes über die gesamte Saison hinweg am meisten. Ähnlich wie Hakimi kann der Portugiese starke Zahlen vorweisen: Vier Tore und zwei Vorlagen sind auf seiner Position in dieser Saison einmalig. Auch seine Defensivstatistiken sind mehr als sehenswert: Sowohl im Bereich Tacklings als auch bei abgefangenen Bällen liegt er auf seiner Position in den Top drei.
Nachdem die Verteidigung ausschließlich aus Spielern der Finalteilnehmer bestand, ist nun der erste Spieler dabei, für den bereits im Halbfinale Schluss war. Auf dem Weg dorthin hatte Rice aber seinen gehörigen Anteil, denn als Mittelfeldmotor war er das Herzstück der Gunners. Das absolute Highlight lieferte der 26-Jährige im Viertelfinal-Hinspiel gegen Real Madrid. Beim Stand von 0:0 zirkelte Rice innerhalb von zwölf Minuten zwei direkte Freistöße ins Tor und ebnete so den Weg zum deutlichen 3:0-Sieg.
Mittlerweile gilt Pedri für viele als einer der besten Mittelfeldspieler der Welt. In dieser Champions-League-Saison war er möglicherweise sogar der Beste. Seine Ballsicherheit und Pressingresistenz machten ihn für den FC Barcelona unverzichtbar. Zwar lieferte er insgesamt „nur“ zwei Scorer, jedoch ist es oftmals der vorletzte Pass, den Pedri spielt. Bei der offensivstärksten Mannschaft der Saison lief fast jeder Angriff über den Mittelfeldspieler.
Zugegeben: Die Auswahl im Mittelfeld fiel uns am schwersten, da es viele überzeugende Akteure gab. Allerspätestens nach dem gestrigen Finale steht aber fest: Vitinha muss in das Team. Der Portugiese war der beste Spieler der Partie und dominierte das Mittelfeld komplett. Er leitete das 1:0 mit einem überragenden Pass ein und bereitete das 3:0 von Désiré Doué direkt vor. Zudem war er über den Rest der Saison hinweg eine absolute Konstante im Team des Triple-Siegers.
Lamine Yamal ist ein Ausnahmetalent, eine ganz besondere Erscheinung. Fünf Tore und vier Vorlagen stehen für den immer noch 17-Jährigen zu Buche, dazu Traumtore, wann immer er Lust dazu hatte. Bezeichnend war vor allem das Rückspiel gegen Inter Mailand, in dem der FC Barcelona die meiste Zeit einem Rückstand hinterherlief und irgendwann jeder Ball bei Yamal landete.
Foto: IMAGO
Auch auf der linken Seite müssen wir uns noch einmal beim FC Barcelona bedienen. Mit insgesamt 21 Scorern liegt der Brasilianer deutlich an der Spitze. Dazu gehören ein Dreierpack gegen den FC Bayern und wichtige Tore im Champions-League-Halbfinale gegen Inter Mailand. Dass Barcelona das Finale von München knapp verpasste, lag definitiv nicht an ihm.
Früher hätte man gesagt, unsere Aufstellung komme ohne richtigen Stürmer aus. Inzwischen muss man jedoch sagen, dass Dembélé sich zu einem kompletten Angreifer entwickelt hat. Dazu bringt er auch Führungsqualitäten mit, die man bei ihm vermutlich nicht erwartet hätte. Bei den vielen wichtigen Spielern von Paris ist Dembélé am Ende das absolute Herzstück des Teams. Seine Qualitäten sind unverzichtbar – 14 Scorer-Punkte sprechen eine deutliche Sprache. Mit dem Gewinn des Triples ist er ein Top-Kandidat für den Ballon d’Or.
Auf der Bank sitzen einige Spieler, für die ein Platz in der Startelf mehr als gerechtfertigt wäre. Im Tor hätte Gianluigi Donnarumma ebenfalls eine Nominierung verdient. Für die Verteidigung steht Francesco Acerbi ganz oben auf der Liste. Mit einem anderen Finalausgang hätte er vielleicht sogar einen Platz im Team gefunden. Aber auch Kapitän Marquinhos von Paris Saint-Germain verpasste den Sprung nur knapp. Denzel Dumfries wäre ebenfalls ein Kandidat, allerdings gibt es seine Position in unserer Mannschaft nicht und Hakimi war extrem überzeugend.
Für das Mittelfeld lautet unsere zweite Garde: João Neves, Joshua Kimmich und Hakan Calhanoglu.
Für den Angriff ist unser erster Ersatz Desire Doué, der mit drei direkten Torbeteiligungen im Finale überzeugte und ohnehin in der K.O.-Runde essenziell war. Und das im Alter von 19 Jahren. Auf der Bank sitzt schließlich unser einziger „echter“ Neuner: Serhou Guirassy. Mit 17 Scorerpunkten hatte der Dortmunder eine extrem starke Saison in der Champions League.