
liga3-online.de
·7 April 2025
"Riesenerleichterung": Historischer Sieg verschafft RWE Luft

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·7 April 2025
Großer Jubel an der Hafenstraße: Trotz frühen Rückstands setzte sich Rot-Weiss Essen am Sonntagabend mit 2:1 gegen Hansa Rostock durch und verschafft sich damit Luft im Abstiegskampf. Die Erleichterung über den historischen Sieg nach zuletzt drei sieglosen Partien war riesig.
Er wartete gebannt auf den Schlusspfiff. Als dieser dann ertönte, gab es bei Trainer Uwe Koschinat in den Minuten danach kein Halten mehr. Der 53-Jährige ballte die Fäuste, machte wenig später mehrere Luftsprünge, lief auf das Feld und jubelte auch danach mehrmals emotional in Richtung Tribüne, die den Coach mit "Uwe, Uwe"-Rufen feierte. Anschließend wurde er auch noch vor die Fankurve gerufen, um gemeinsam feiern zu können. "Das ist eine Riesenerleichterung, denn einen Spieltag abzuschließen, die ganze Zeit zu schauen, was macht die Konkurrenz, das lässt einen ja nicht komplett kalt", erklärte Koschinat bei "MagentaSport", warum die Freude über den "ganz wichtigen Sieg" so groß war. Nach zuletzt drei sieglosen Partien habe sich zudem bereits eine Leistungskrise angedeutet. Diese ist nun erstmal vom Tisch.
Noch dazu war es ein historischer Erfolg, schließlich konnte RWE erstmals seit 1994 wieder gegen Hansa gewinnen. Und das nach einem frühen Rückstand und einer schwachen Anfangsphase, in der RWE nicht im Spiel gewesen sei. "Da können wir uns bei der mangelnden Effizienz der Rostocker bedanken", so Koschinat. Knackpunkt war die rote Karte gegen Rostocks Rossipal nach 28 Minuten, durch die Essen über eine Stunde in Überzahl war. "Wir haben natürlich viel Glück gehabt, dass sich der Gegner in der Situation dezimiert. Das hat das Spiel extrem verändert." Daraus habe RWE die richtigen Schlüsse gezogen. "Nämlich, auch wenn sich das komisch anhört, nicht permanent wild anzurennen und die Defensive zu entblößen, sondern geduldig zu sein und weiter gut zu verteidigen. Das hat die Mannschaft beherzigt."
Schon vor dem Platzverweis gegen Hansa hatte Arslan nach einem starken Solo zum Ausgleich getroffen (22.), ehe er neun Minuten vor Schluss einen – wenn auch fragwürdigen – Elfmeter verwandelte. "Mit Sicherheit haben wir bei dem Elfmeter ein bisschen Glück, aber am Ende war die Art und Weise, wie wir hier verteidigt haben, wie wir jeden Zweikampf gesucht haben und wie wir die Menschen mitgenommen haben ein super Schritt in die richtige Richtung", hielt Koschinat fest, der ehrlich einräumte, dass es den Elfmeter nicht hätte geben dürfen. Auch wenn RWE bei zwei Schiedsrichter-Entscheidungen durchaus im Glück war – auf der anderen Seite hätte Essen nach elf Minuten aber auch einen Elfmeter bekommen können – hielt Matchwinner Arslan fest, dass der Sieg "in Ordnung geht, weil wir einfach hartnäckig und geduldig waren und es gut gemacht haben".
Ohnehin spiele RWE eine "sehr, sehr gute Rückrunde", verwies er auf die Tatsache, dass aus zwölf Spielen 23 Punkte geholt wurden. Nur Osnabrück ist noch etwas besser (24 Zähler). "Wenn wir an unsere 100 Prozent kommen, ist es brutal schwer, gegen uns einen Stich zu setzen oder Siege zu holen". Dennoch gelte es, weiter dranzubleiben. Denn auch wenn sich RWE durch den Erfolg Luft verschafft hat und auf Tabellenplatz 13 geklettert ist: Gerettet sind die Essener noch nicht, zumal der Vorsprung auf die Abstiegszone nur vier Punkte beträgt. "Dass sich das nicht allzu schnell erledigt, war mir sehr früh klar", betonte Koschinat, verwies aber darauf, dass RWE "saustark" im eigenen Stadion sei. "Das haben wir heute wieder bestätigt." Bevor am Samstag gegen Aue das nächste Heimspiel ansteht, geht es am Mittwoch erstmal nach Cottbus, wo die "hervorragende Punktestatistik in der Rückrunde" weiter ausgebaut werden soll.
Langsung