
liga3-online.de
·25 Mei 2025
Warum Arminia trotz der Pokal-Niederlage der Gewinner ist

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·25 Mei 2025
Dass der VfB Stuttgart aus sportlicher Sicht der verdiente Sieger des DFB-Pokal-Endspiels ist, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Insgesamt ist aber Arminia Bielefeld der Gewinner. Ein Kommentar.
Man muss sich das einmal vor Augen führen: Erst steigt Arminia Bielefeld 2023 fast in die Regionalliga ab, dann werfen die Ostwestfalen gleich vier Erstligisten aus dem DFB-Pokal, was zuvor noch keinem Klub unterhalb der 2. Bundesliga gelungen war, und stehen plötzlich im Finale. Als Drittligist und Zweitliga-Aufsteiger. Und als wäre das noch nicht genug, sind die Bielefelder sogar der erste Drittliga-Klub überhaupt, dem ein Tor im Endspiel gelungen ist. Ein Eintrag in die Geschichtsbücher ist dem DSC damit sicher.
Klar, die Fehler, die zu den Gegentoren geführt haben, waren teils haarsträubend und dürfen, wenn man in einem Endspiel gegen einen Bundesligisten eine Chance haben will, einfach nicht passieren. Und natürlich muss Sarenren Bazee nach 12 Minuten zur 1:0-Führung treffen. Da kann es überhaupt keine zwei Meinungen geben. Aber: Wie Bielefeld trotz des frühen 0:3-Rückstands dran geblieben ist und sich auch in der Schlussphase nicht aufgegeben hat, verdient Respekt. Und war einmal mehr beste Werbung für die 3. Liga. Und das auf der größtmöglichen Bühne.
Nicht nur, dass 7,5 Millionen Zuschauer im TV dabei waren. Auch weltweit wurde die Partie in rund 150 Ländern übertragen. Sie alle sahen zu Spielbeginn die fantastische Choreo und hörten, wie frenetisch und lautstark die Mannschaft nach Spielende von den rund 25.000 Arminia-Fans gefeiert wurde. Insgesamt sollen 100.000 Bielefelder in Berlin gewesen sein. Ein schlicht irrsinniger Support, wenn man bedankt, dass aus Stuttgart "nur" 25.000 Fans angereist waren.
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Auch in finanzieller Hinsicht hat sich die märchenhafte Pokalreise für die klamme Arminia gelohnt. Rund 10,4 Millionen Euro haben die Ostwestfalen durch Prämien und Tickets eingenommen. Zum Vergleich: Der Profietat der Bielefelder liegt bei rund 7,7 Millionen Euro. Zwar wird das Geld nicht komplett in den Zweitliga-Kader für die kommende Saison investiert werden können, weil die Arminia noch immer einige Altlasten aus den vergangenen Erstliga-Jahren mit sich herumträgt. Dennoch ist die Ausgangssituation weit besser als noch vor zwei Jahren, als nach dem Abstieg aus der 2. Liga ein dickes Loch in den Kassen klaffte. Und so sind die Bielefelder am Ende der eigentliche Gewinner dieser DFB-Pokal-Saison. Auch, wenn die Krönung in Form des Pokals und der Qualifikation für die Europa League ausgeblieben ist. Von diesem womöglich einmalig Erlebnis werden die Fans noch in Jahrzehnten berichten. Das ist das, was bleibt.
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