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·12 febbraio 2025
Aufstiegsreform: Nordost-Klubs wollen viergleisige Regionalliga
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·12 febbraio 2025
Wie kann der Aufstieg in die 3. Liga künftig fairer geregelt werden? Am Mittwoch hat ein Zusammenschluss von 17 Vereinen aus der Regionalliga Nordost unter dem Motto "Aufstiegsreform 2025" seine präferierte Lösung vorgestellt: Eine Reduzierung der Staffeln von fünf auf vier, sodass jeder Meister direkt aufsteigt. Die Einteilung soll dabei grob nach Himmelsrichtungen (Nord, Ost, Süd, West) erfolgen. Die Klubs hoffen, dass diese Lösung eine Mehrheit findet und auf dem DFB-Bundestag im kommenden Herbst beschlossen wird.
Groß war es, das Interesse an der Pressekonferenz von fünf Vereinsvertretern am Mittwochvormittag. Die in diesem Rahmen vorgestellte Variante mit vier Staffeln bezeichnete Halles Sportdirektor Daniel Meyer als "tragfähigste Lösung" und zeigte sich überzeugt davon, dass diese die "größte Mehrheitsfähigkeit" habe. Damit möglichst wenige Vereine auf der Strecken bleiben, sollen die Staffeln von derzeit 18 auf 20 Teams aufgestockt werden. Somit würden trotz einer Staffel weniger "nur" zehn Vereine künftig nicht mehr Regionalliga spielen (80 statt 90). Um für einen geregelten Übergang zu sorgen, haben die Vereinsvertreter eine Übergangszeit mit 22 Teams pro Staffel angeregt.
Erste Gespräche mit Klubs aus den Staffeln Bayern und Nord seien laut Tommy Header, Geschäftsführer des Chemnitzer FC, bereits geführt worden. "Für Kompromisse sehen wir die Verbände in der Pflicht", so Header. Als Gegenspieler zum Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) wollen die Klubs aber nicht auftreten, stattdessen soll der Verband mit ins Boot geholt werden.
Um eine Lösung mit vier Staffeln zu ermöglichen, sind auch die Nordost-Klubs zu Kompromissen bereit. Wenngleich das bedeutet, dass es die Nordost-Staffel womöglich zerschlagen wird. "Es wäre in einer solchen Diskussion falsch, wenn man sich selbst nicht verändern möchte", so Header. Entsprechend könnte es sein, dass bayerische Vereine wie die SpVgg Bayreuth in der neuen Ost-Staffel spielen, während Klubs wie der Greifswalder FC dem Norden zugeordnet werden.
Alles unter der Prämisse: "Meister müssen aufsteigen, das ist eine einfache Formel", betonte Zwickaus Geschäftsführer André Beuchold, der zudem darauf verwies, dass die Nordost-Staffel die mit Abstand meisten Zuschauer in die Stadien locken würde. Der reine Blick auf die Vereinsdichte, durch die momentan der direkte Aufstiegsplatz für den Westen und Südwesten begründet wird, sei daher "völlig einseitig."
Klar ist aber: Damit die Lösung einer viergleisigen Regionalliga, die es in dieser Form bereits in der 90er Jahren gab, auf dem DFB-Bundestag beschlossen werden kann, sind der Nordosten, Bayern und der Norden auf die Unterstützung der Landesverbände aus dem Westen und Südwesten angewiesen. Andernfalls reicht es nicht für eine Stimmmehrheit. In Gesprächen mit Vertretern aus dem Westen und Südwesten soll deutlich gemacht werden, "dass sie nichts verlieren würden. Nach wie vor würde der Meister direkt aufsteigen", so Meyer, der auf ein "gewisses Maß an Solidarität" hofft.
Unter anderem daran ist eine Reform in den letzten Jahren jedoch immer wieder gescheitert, weil nicht alle zu Kompromissen bereit waren. Genau das wird nun jedoch notwendig sein. Auch, wenn das für Vereine aus dem Westen und Südwesten bedeutet, dass sie zu Auswärtsspielen künftig größere Strecken zurücklegen müssen. Wann die Reform im Falle eines Beschlusses umgesetzt werden könnte, ist noch offen. Vermutlich aber frühestens ab der Saison 2027/28, weil die Aufstiegsregelung nach dem aktuellen Format bis zur Saison 2026/27 beschlossen wurde.
Neu ist der Vorstoß nach einer Reform indes nicht, doch anders als in den vergangenen Jahren wollen die Vereine nun solange nicht locker lassen, bis sich etwas getan hat. Meyer sprach von einer "untragbaren" Situation, die "nicht mehr akzeptabel" sei und nicht mehr länger hingenommen werde. Der Aufstieg zur 3. Liga sei das größte Nadelöhr des deutschen Fußballs. "Es muss sich etwas ändern", machte auch Franz Gerber, Präsident von Rot-Weiß Erfurt, klar.
Sollte das nicht der Fall sein und der NOFV sich nicht wie gefordert einbringen, überlegen die Vereine, den juristischen Weg zu bestreiten und vor ein ordentliches Gericht zu ziehen. "Dann würden wir überprüfen lassen, ob die ungleiche Behandlung dort standhält", so Header. Zudem seien Protestaktionen an Spieltagen denkbar: "Dann kann durchaus auch mal der Ball für ein paar Minuten ruhen." Die 2017 als Übergangslösung beschlossene Variante dürfe nicht zur Dauerlösung werden, betonte Header, stellte aber gleichzeitig klar, dass es nicht darum gehe, zu jammern. "Wir fordern keine Lösung für uns, sondern eine Lösung für alle, die den Wettbewerb um die Teilnahme in die 3. Liga antreten wollen", so Meyer.
Ebenfalls diskutiert wird eine Variante, bei der alle fünf Regionalliga-Meister in einer Playoff-Runde gegeneinander antreten, wobei die vier bestplatzierten Teams aufsteigen. Die Einnahmen aus der Fernsehvermarktung würden gleichmäßig unter allen Regionalligisten verteilt, die an der Playoff-Runde teilnehmen. Problem allerdings: weiterhin würden nicht alle Meister aufsteigen.
Auch eine Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams, bei weiterhin vier Absteigern und vier Regionalliga-Staffeln mit vier Aufsteigern, soll auf den Prüfstand kommen. Die Zweitvertretungen der Profiklubs würden ähnlich wie in England in einer eigenen U23-Liga spielen, um den Nachwuchs gezielt zu fördern und dabei Talente der Topvereine leichter an Dritt- oder Viertligisten heranzuführen. Für diese beiden Varianten, vor allem die Letztere, dürfte es aber keine Mehrheiten geben.