Treffpunkt Betze
·22 febbraio 2025
Blutleere Teufel ergeben sich!

Treffpunkt Betze
·22 febbraio 2025
Vor der Partie am 23. Spieltag hatten der Hamburger SV und der 1. FC Kaiserslautern, die mit jeweils 39 Punkten einen Zähler hinter dem 1. FC Köln lagen, die Chance, zumindest kurzzeitig die Tabellenführung zu übernehmen. Doch von einem vermeintlichen Spitzenspiel war am Freitagabend wenig zu sehen. In einer einseitigen Partie dominierte der Gastgeber über die gesamten 95 Minuten das Geschehen und gewann auch in der Höhe verdient mit 3:0. Nach dem zweiten Spiel ohne eigenen Treffer und der schmerzhaften Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten stellt sich die Frage, ob der FCK tatsächlich das Zeug dazu hat, im Aufstiegsrennen eine Rolle zu spielen.
Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp
Nach dem glücklichen Punktgewinn gegen Hannover 96 vertraute Markus Anfang auch in Hamburg der exakt gleichen Startelf. Genau diese Mannschaft war von Beginn an fast permanent in der Defensive gefordert, offensive Entlastungsangriffe und Ballbesitzphasen waren absolute Mangelware. Vor allem HSV-Stürmer Davie Selke stellte die FCK-Abwehr immer wieder vor große Probleme und kam mehrfach in gute Abschlusssituationen, so dass sein Führungstreffer kurz vor der Pause nur eine Frage der Zeit war. Sinnbildlich für den gebrauchten Abend der Roten Teufel vergab Erik Wekesser kurz nach dem 1:0 völlig freistehend aus wenigen Metern den sicher geglaubten Ausgleich und sorgte für einen Fehlschuss, der in seiner Skurrilität an den unfassbaren Fehlschuss von Philipp Hofmann im Jahr 2014 erinnerte.
Doch die Lautrer waren über die gesamte Spielzeit nicht nur chancenlos und spielerisch unterlegen, sie ließen auch alles vermissen, was die Pfälzer im bisherigen Saisonverlauf ausgezeichnet und erfolgreich gemacht hatte. Vor allem Zweikampfverhalten, Kampfgeist und Laufbereitschaft fehlten. Bei jedem Gegentor standen die Roten Teufel zu weit vom Mann entfernt oder ließen sich ohne Gegenwehr ausspielen - zudem war der FCK mit drei Gegentoren noch gut bedient, wenn man bedenkt, dass der HSV zwei knappe Abseitstore erzielte.
Bedenklich war, dass auch nach der Halbzeitpause kein Aufbäumen der Mannschaft von Markus Anfang zu erkennen war. Man schien sich dem Gegner förmlich zu ergeben und erspielte sich keine einzige ernsthafte Torchance. Dieser Eindruck mangelnder Gegenwehr wird durch einen Blick auf die Statistiken des Spiels bestätigt. So liefen die Gäste nur 105,82 km, was die schlechteste Laufleistung der bisherigen Saison bedeutet.
//
Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.
Doch nicht nur die Tugenden fehlten im Spiel gegen den HSV. Im Mittelfeld bekamen die Roten Teufel überhaupt keinen Zugriff auf das Spiel, die Hausherren konnten sich problemlos aus der eigenen Abwehr in die Offensive kombinieren. Gleichzeitig wussten die Pfälzer in ihren wenigen Offensivsituationen nicht ansatzweise, wie sie die gegnerische Abwehrreihe spielerisch knacken sollten. Dies lag in den letzten Wochen unter anderem daran, dass der FCK kaum noch über die Außen spielt und somit kaum noch Flanken schlägt, obwohl die Lautrer mit Ragnar Ache, zumindest in Topform, einen der besten Zielspieler der Liga in ihren Reihen haben. Auch die viel zu großen Lücken im Mittelfeld erschweren Entlastungsangriffe, so dass die Pfälzer recht zahnlos wirken, wenn Ritter, Yokota und Ache nicht gerade einen Sahnetag erwischen. Schwächen, die schon beim Auswärtsspiel in Berlin zu Tage traten. Auch gegen die Hertha ließen man mangels Zugriff im Mittelfeld einige hochkarätige Chancen zu und gewann am Ende durch einen sehenswerten Fernschuss von Luca Sirch schmeichelhaft mit 1:0.
Über personelle Konsequenzen in der Startelf sollte nachgedacht werden. Denn mit der gleichen Leistung werden die Roten Teufel auch gegen den Abstiegskandidaten Jahn Regensburg nicht bestehen können. Das kommende Heimspiel trägt etwas richtungsweisendes in sich. Gewinnen die Pfälzer, mischen sie weiter im engen Aufstiegsrennen mit und können mit Selbstvertrauen in das darauffolgende Spiel gegen Elversberg gehen. Lassen sie Punkte liegen, droht der Beginn einer kleinen Krise und vor allem der Verlust des nötigen Selbstvertrauens, um Spiele zu entscheiden.
Das große Selbstvertrauen nach 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen war gegen den HSV wie weggeblasen. Für neutrale Zuschauer mag es kaum zu glauben sein, dass die Lautrer zu den formstärksten deutschen Mannschaften gehören. Abgesehen von Julian Krahl, der bis auf seinen Stellungsfehler beim 0:3 erneut eine gute Leistung zeigte, wusste keiner der Roten Teufel zu überzeugen. Zu allem Überfluss blieb Daisuke Yokota gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit verletzt liegen und musste ausgewechselt werden. Insgesamt war es ein rabenschwarzer Tag für den FCK. Keiner der Spieler konnte auch nur annähernd 100 Prozent seines Leistungsvermögens abrufen, geschweige denn sich mit Kampfgeist und Leidenschaft gegen die Niederlage stemmen. Eine ernüchternde Erkenntnis, die das Trainerteam schnellstmöglich aufarbeiten muss, will der FCK weiterhin im Aufstiegsrennen mitmischen.
Live
Live