
liga3-online.de
·6 aprile 2025
"Brutal wichtig": Kniat nach Sieg in Aachen "sehr stolz"

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·6 aprile 2025
Schwer waren die Beine der Arminia am späten Samstagnachmittag in Aachen nach dem Jahrhundertspiel unter der Woche gegen Bayer Leverkusen. Da brauchte es schon etwas Glück und einen Geniestreich, um die starken Hausherren zu bezwingen. Am Ende stand ein 1:0-Erfolg, durch den der DSC erstmals seit Ende November wieder auf dem Relegationsplatz steht.
Lange Zeit war es ein Geduldsspiel für den frisch gebackenen Pokalfinalisten, bei dem offensiv nicht wirklich zusammen laufen wollte. Der zur Pause einmal mehr eingewechselte Merveille Biankadi war es in der 56. Minute schließlich, der die Arminia mit seinem Treffer erlöste. Und das wohlgemerkt mit dem erst zweiten Torschuss und der ersten richtigen Chance der Gäste. Zuvor hatten die Ostwestfalen zweimal gehöriges Glück, als das Aluminium für sie rettete. "Da hatten wir zweimal den Papst in der Tasche", meinte Trainer Mitch Kniat und sprach von einem "brutal wichtigen" Sieg. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, gerade nach dem schweren Spiel am Dienstag so aufzutreten und über die Grenzen hinauszugehen, war extrem wichtig – sonst besteht man hier auf dem Tivoli auch nicht." Auf die Tabelle schauen wollte Kniat trotz Platz 3 aber nicht: "Das interessiert jetzt kein Schwein. Entscheidend ist, dass wir am Ende ganz oben stehen."
Schön war das Tor nicht, das wusste Biankadi nach dem Spiel ehrlich zu berichten, dafür aber umso wichtiger. Lukas Kunze hatte den 29-Jährigen mit einem sehenswerten Steckpass durch zwei Verteidiger hindurch freigespielt, woraufhin der Stürmer wuchtig aber unplatziert abschloss: "Der Abschluss war nicht ganz sauber, ich habe Glück, dass er durch die Beine geht. Am Ende fragt da aber keiner mehr danach." Aachens Torwart Olschowsky konnte man in dieser Szene trotzdem von Schuld freisprechen, schließlich kam der straffe Schuss aus nur wenigen Metern.
Obgleich er das entscheidende Tor erzielte und anschließend der Held des Tages war, so ganz glücklich sah Biankadi nach der Partie nicht aus. Im 25. Ligaeinsatz in dieser Saison war es für den Deutsch-Kongolesen die 19. Einwechslung. Ein Wert, mit dem kein arrivierter Spieler glücklich sein kann. Entsprechend kurzsilbig antwortete er auf die Frage nach seiner Einwechslung: "Natürlich fällt es mir nicht leicht, weil ich immer spielen will." Erfolgstrainer Kniat weiß um die Schwierigkeit Biankadis und nahm dahingehend kein Blatt vor den Mund: "Er hat grad eine extrem miese Rolle, das weiß jeder, der mal Fußball gespielt hat. Er gibt bei jedem Training 100 Prozent und jeder Spieler will in der ersten Elf stehen. Er ist normal kein Bankspieler."
Eine besondere Rolle bei diesem so wichtigen Auswärtserfolg spielte einmal mehr der mit 3.000 Fans besetzte Gästeblock des DSC. Dieser supportete 90 Minuten durchgehend und war letztlich einer der Faktoren des Sieges, wie Kniat begeistert anmerkte: "Das gibt uns das entscheidende Prozent, wenn Spiele auf der Kippe stehen. Das war Dienstag so, das war heute so. Wir brauchen diesen zwölften Mann." Auch Biankadi fand lobende Erwähnung für die mitgereisten Schlachtenbummler: "Es pusht uns, Woche für Woche vor so einer Kulisse spielen zu können. Wir wissen das echt zu schätzen." Die nächste Chance für den Anhang einen Sieg ihrer Helden zu bejubeln ist am Dienstagabend, dann gibt Wehen Wiesbaden seine Visitenkarte auf der Alm ab.
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