90min
·12 marzo 2025
"Es ist ein 50/50-Ding": Die Bayern-Stimmen vor dem Topspiel gegen Wolfsburg

90min
·12 marzo 2025
Bei den Bayern-Frauen ist in dieser Woche viel los: Während Anfang der Woche die wichtigen Vertragsverlängerungen von Klara Bühl und Alara Şehitler offiziell wurden, wartet am Freitag ein wahrer Härtetest auf die amtierenden Meisterinnen. Im Bundesliga-Topspiel empfängt der FC Bayern die Wölfinnen (14. März um 16.55 Uhr). Für beide Teams geht es in dieser Partie um viel, so könnten die Bayern bereits für eine kleine Vorentscheidung im Rennen um die Meisterschaft sorgen. Vor dem Spiel stellten sich Sydney Lohmann und Alexander Straus den Fragen der Journalisten. Wir haben die wichtigsten Aussagen der Mittelfeldspielerin und des Trainers während der Pressekonferenz im Überblick:
... die Vertragsverlängerungen von Bühl und Şehitler:
"Es ist kein Geheimnis, dass Klara eine enge Freundin von mir ist und daher freu ich mich gleich doppelt. Auch Alara, die das Gesicht der Jungen und der Zukunft ist, ist einfach so viel wert für Bayern München - ihre Verlängerung ist ein Zeichen nach außen und auch an das Team. Da geht es auch nicht nur um die nächsten Wochen, Monate oder das nächste Jahr, sondern darum, dass man ein Team aus Spielerinnen mit großen Stärken zusammenhält. Das freut uns alle. Von daher waren die Neuigkeiten sehr, sehr positiv."
... einen Vergleich zwischen Klara Bühl und Jule Brand
"Sie sind nicht komplett unterschiedliche Spielertypen, aber im Detail denke ich schon noch mal anders. Ich würde jetzt sagen, Klara ist besser, die spielt ja auch bei uns (lacht). Klara hat vielleicht einen besseren und gezielteren Abschluss. Jule ist vielleicht einen Ticken schneller. Aber beide sind gut, um über die Flügel zu kommen und ins Eins-gegen-Eins zu gehen. Es sind extrem mutige Spielertypen. Ich mag beide super gerne und mag es auch mit Jule in der Nationalmannschaft zusammenzuspielen. Ich hoffe, dass nur eine von den beiden am Freitag ein oder zwei Buden macht."
... einen möglichen Sieg gegen die Wölfinnen
"Wir können gewinnen, weil wir einfach gut drauf sind, einen super Teamspirit haben und hungrig sind. Ich glaube, wenn wir das auf den Platz bringen, spielen wir den besseren Fußball. Das ist ein bisschen psychologisch, aber im besten Fall sind wir sechs Punkte vorne und im Best-Case für Wolfsburg sind sie punktgleich – das kann man immer auf beiden Seiten sehen. Natürlich weiß man auch, was das für eine Energie in Wolfsburg oft freisetzt, wenn sie wissen: sie müssen. Wir wissen, dass wir nur gewinnen können, wenn wir Vollgas geben und freuen uns unfassbar auf das Spiel. Aber es ist ein 50/50-Ding, da entscheidet nicht unbedingt immer, wer die bessere Mannschaft ist, sondern wo mal Pech oder Glück dabei ist. Das hat die Spiele zuletzt aber auch spannend gemacht."
... die Dreifachbelastung aus UWCL, Liga und Pokal
"Ich glaube schon, dass wir noch mal stärker sind als letztes Jahr, vor allem mental. Wir mussten ein paar Ausfälle verkraften, aber so etwas lässt eine Mannschaft auch näher zusammenrücken. Mit den Erfahrungen, die man Spiel für Spiel mitnimmt, wird man einfach besser und hat einen Erfahrungsschatz mehr. Wir wissen, wie es letztes Jahr war und wie weh das Ausscheiden aus der Champions-League war – von daher ist es eine extra Motivation. Es denkt sich keiner: Scheisse, jetzt haben wir so viele Spiele, sondern jeder hat einfach Bock - jetzt Wolfsburg, dann Lyon. Auch wenn es eine Floskel ist, denken wir von Spiel zu Spiel und es geht Schlag auf Schlag. Man muss alles schnell abhaken und voll da sein. Es ist viel, was mental auch passiert, aber ich glaube nicht, dass die Dreifachbelastung ein Nachteil ist."
... den VfL Wolfsburg
"Ich kann mich erinnern, dass mein erstes Spiel auswärts von Anfang an sogar gegen Wolfsburg war. Da waren wir eher der Underdog und ich habe auch jahrelang in Wolfsburg erst mal gar keine Punkte geholt und jetzt ist es wirklich immer ein offenes Spiel. Das liegt daran, dass wir einfach stärker geworden sind. Uns unterscheidet die Spielweise: Wolfsburg ist ein bisschen geradliniger und spielt öfter Bälle direkt hinter die Kette. Wir wollen noch mal mehr vom Spiel und mehr Ballbesitzphasen haben und das Spiel eher dominieren. Wolfsburg ist einfach eine Mentalitätsmannschaft und das macht sie auch extrem gefährlich."
Sydney Lohmann, Spielerin des FC Bayern / Alexander Hassenstein/GettyImages
... ihre Entwicklung beim FC Bayern München
"Als ich damals hierher gekommen bin, ist natürlich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich habe früher schon das Bayern-Trikot getragen. Ich weiß, dass ich damals an der Säbener Straße mit sechs Jahren bei einem Sichtungsturnier war, das Training der Männer zugeschaut und Unterschriften gesammelt habe. Bayern ist für mich mein Kindheitsverein. Von daher ist es etwas richtig Tolles, das Trikot hier tragen zu dürfen und da bin ich stolz drauf. Ich bin auch stolz drauf, dass ich jetzt schon einige Jahre hier sein darf und ein paar Tiefen, aber auch viele Höhen miterleben durfte."
... die deutsche Frauennationalmannschaft
"Ich möchte in der Nationalmannschaft spielen und war enttäuscht, dass ich nicht eingeladen wurde. Ich bin gut in die Rückrunde gestartet und will einfach genauso weiter machen. Natürlich schaut sich der Bundestrainer solche Spiele an, aber das ist für mich eine extra Motivation. Ich möchte ihm (Anm. d. Red Christan Wück) zeigen, dass er mich einladen soll."
... die Vertragsverlängerungen von Bühl und Şehitler
"Zunächst einmal hoffe ich, dass es den Spielerinnen viel bedeutet, dass sie hierbleiben können und ihre Zukunft damit ein Stück weit geplant werden kann. Hoffentlich gibt uns das auch ein bisschen Antrieb für die nächsten Wochen. Wir haben für uns als Mannschaft viel zu erreichen in den nächsten Wochen und da ist es fantastisch, dass diese Spielerinnen von diesem Niveau und dieser Qualität sich weiter an den Klub binden. Die Verlängerungen sind nicht nur für Bayern, sondern auch die Liga ein wichtiges Statement."
... die Begegnung mit den Wölfinnen
"Es ist immer wichtig, gegen die Besten zu spielen, da man daran wächst. Für mich geht es vor allem um Wachstum. Wir müssen immer besser werden, jeden Tag. Manchmal hat man dabei Hindernisse, wie am Freitag gegen Wolfsburg. Die Frage ist, wie wir am besten gegen Wolfsburg spielen und dieses Spiel so gut wie möglich durchführen. Wenn wir gegen Wolfsburg spielen, dann respektieren wir sie sehr. Wir haben gesehen, dass es in beide Richtungen gehen kann. Aus den letzten zehn Spiele gibt es eine fünf zu fünf Bilanz, also wird es eng."
... über Sydney Lohmann
"Wenn Sydney die Konstanz hat, dann hat sie wirklich alles, um Räume zu füllen. Sie hat die Kraft, kann dribbeln und Tore erzielen. Sie passt wirklich sehr gut auf diese Position auf der Sechs. Sie bekommt das Vertrauen und die Zeit und dadurch kommt dann das Selbstvertrauen. Ich bin sehr zufrieden mit ihrer Leistung. Ich denke auf und abseits des Platzes nur das Beste von ihr. Wir hatten gute Jahre, in denen wir zusammengearbeitet haben. Natürlich gab es auch Höhen und Tiefen, das dürfen wir nicht verschweigen. Sie hat keine Angst, mir Fragen zu stellen und mit mir zu diskutieren, weil sie lernen, wachsen und sich entwickeln will und das ist etwas, was mir wirklich gut gefällt. Die Fußballspielerin Sydney Lohmann hat richtig große Stärken. Sie ist eine der wenigen in Deutschland, die ein Mittelfeld alleine mit dem Ball durchbrechen kann, weil sie das Tempo hat. Sie ist eine der wenigen in Deutschland, die ein Mittelfeld alleine mit dem Ball durchbrechen kann, weil sie das Tempo hat. Nach der Winterpause haben wir viele Dinge in ihrem Spiel freigeschaltet und das macht mich glücklicher."
... über einen Einsatz von Glódís Perla Viggósdóttir
"Ein Einsatz von Glódís Viggósdóttir ist noch unklar. Sie kam nach der Länderspielpause mit ein paar Problemen zurück. Es ist nichts Großes. Sie hat heute trainiert und wir werden sie heute noch einmal härter belasten, um zu sehen, ob sie das Spiel am Freitag machen kann."
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