Miasanrot
·17 gennaio 2025
Miasanrot
·17 gennaio 2025
Der FC Bayern München braucht bei Alphonso Davies schnellstmöglich eine Entscheidung. Außerdem: Doch noch Hoffnung bei Leroy Sané und Eric Dier? News und Gerüchte zum FCB.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Alphonso Davies ist wieder in Form. In der aktuellen Saison zeigt der Kanadier in fast jedem Spiel, warum er über viele Jahre hinweg das Vertrauen vieler Trainer bekam. Defensiv, das gehört zu seinem Profil dazu, sind Stellungsspiel und Zweikampfverhalten ausbaufähig. Doch seine Geschwindigkeit kombiniert mit vielen guten Offensivaktionen sind nahezu einzigartig im Spitzenfußball.
Dass Davies diese Leistungen nun wieder regelmäßig zeigt und nicht wie in den vorangegangenen beiden Spielzeiten häufig zwischen schwächeren und stärkeren Phasen schwankt, wird vom FC Bayern ganz offenkundig honoriert. Dass die bereits festgefahrenen Gespräche zwischen beiden Parteien über eine Vertragsverlängerung wieder Fahrt aufgenommen haben und die Münchner öffentlich in den Angriffsmodus gewechselt sind, sagt alles.
Mehrere Medien berichteten von einem deutlich verbesserten Angebot des Rekordmeisters. Die Tendenz schien zuletzt zu sein, dass Davies nun doch verlängert. Nachdem die angeblich finalen Verhandlungsrunden zwischen dem FCB und Berater Nick Huoseh in den letzten Tagen angelaufen sind, wird vielerorts berichtet, dass es doch wieder stockt.
Am detailliertesten will Sky von den Inhalten der Gespräche erfahren haben. Demnach habe der FC Bayern einen Vertrag bis 2029 angeboten. Das Jahresgehalt habe zunächst bei 14-15 Millionen Euro brutto gelegen, wurde jüngst aber nochmal verbessert. Auch erfolgsabhängige Boni wurden integriert. Vieles habe darauf hingedeutet, dass die Davies-Seite dieses Angebot akzeptieren werde.
Nun aber soll der Agent recht plötzlich die Forderungen erhöht haben. Von über 20 Millionen Euro brutto ist die Rede – zum vermeintlichen Ärger der Bosse. Es sei nicht ausgeschlossen, dass die Bayern die Gespräche deshalb komplett beenden. Grund für die erhöhten Forderungen dürfte sein, dass Real Madrid seine Bemühungen wieder intensiviert hat und laut spanischen Medien bereit sei, rund 20 Millionen Euro Jahresgehalt zu bieten.
Ein Gerücht, das viele Fans verärgern dürfte, wenngleich die Forderungen des Beraters nachvollziehbar sind. Interessant an der Darstellung des Pay-TV-Senders ist allerdings, dass Davies selbst wohl gern in München bliebe, weil er dort mit seinem besten Freund Jamal Musiala spielen könne. Was zumindest in der Theorie die Möglichkeit offen ließe, dass Davies doch nochmal Einfluss auf seinen Berater nimmt.
Allerdings könnte das auch eine simple Taktik sein, um den Spieler im Narrativ aus der Hauptverantwortung zu nehmen – was beim genaueren Blick auf die Geschehnisse natürlich unlogisch ist. Menschen haben jedoch gern einen „Schuldigen“. Unabhängig davon, welche Überzeugungen beim Linksfuß vorhanden sind oder eben nicht, brauchen die Bayern aber sehr bald eine Entscheidung.
Denn klar ist: Viel höher können sie mit ihrem Angebot nicht gehen. Davies ist sportlich wichtig, aber nicht so wichtig, dass er in der aktuellen Hierarchie zum Topverdiener aufsteigen sollte. Dabei sind nicht die finanziellen Kennzahlen das Problem. Die Bayern können sich ein solches Gehalt für mehrere Spieler locker und ohne Risiko leisten. Seit Jahren pendeln sie mit ihren Personalkosten in einem sehr gesunden Bereich von 50-60 Prozent vom Umsatz.
Was aber hohe Gehälter anrichten können, zeigte der vergangene Sommer. Was, wenn man Davies irgendwann doch verkaufen will oder muss, weil die Leistungen doch nicht passen? Gibt es dann einen Club, der sein hohes Gehalt zahlt? Der aktuelle Kader erschwert den Umbruch enorm, weil Bayern Spielern Topgehälter zahlt, die sich nicht so entwickelt haben, wie man das gern gesehen hätte.
Es geht hier schlicht um gesunde Hierarchien und nicht darum, was der FC Bayern zahlen kann und was nicht. Demgegenüber stehen eben die Forderungen eines Beraters, dessen Aufgabe es ist, das Maximum für seinen Klienten herauszuholen. Und wenn das Maximum bei Real Madrid zu holen ist, ist das eine Sackgasse für den FC Bayern.
Nun kann man weitere zwei Monate in dieser Sackgasse verbringen, um zu evaluieren, ob sich doch noch irgendetwas bewegt. Mit jedem weiteren Tag wird es aber schwieriger, eine Alternative für den kommenden Sommer zu finden. Eine Alternative auf einer Position, die im Weltfußball nicht mit vielen Topspielern gesegnet ist.
So sehr sportlich aber alles dafür spricht, Davies zu guten Bezügen im Team zu behalten, so konsequent muss man beim FCB sein, wenn die einzige Möglichkeit darin besteht, Davies in Sphären jenseits der 20 Millionen Euro zu hieven. Es wäre besser, diese Grenze jetzt sofort abzustecken und damit zu riskieren, dass schnell eine Entscheidung gegen den FC Bayern fällt, als sich auf weitere Wochen und Monate des Eiertanzes zu begeben.
Wenn Davies wirklich in München bleiben will, wird er eine Möglichkeit finden, seinen Berater davon zu überzeugen, dass sie das finanziell etwas schlechtere, aber immer noch sehr gute Angebot annehmen. Will er das nicht, dann sollte für den FCB das altbekannte Sprichwort gelten: Reisende soll man nicht aufhalten. Die Schritte, die man dem Vernehmen nach auf Davies und Huoseh zugegangen ist, waren groß genug. Entweder reicht es oder es soll eben nicht sein.
Head of Impressum bei Miasanrot
Miasanrot ist ein Projekt, das ich neben meinem Beruf als Sportjournalist stemme. Mein ambitioniertes Ziel ist es, euch Formate wie dieses und Analysen rund um den FC Bayern jeden Tag zu liefern. Um das umsetzen zu können, muss ich aber meine Arbeit für andere Medien reduzieren – was wiederum weniger Einnahmen bedeutet. Es liegt entsprechend in eurer Hand, wie regelmäßig dieses Format und andere tiefergehende Analysen sowie der Podcast erscheinen können.
Es wird Tage geben, an denen das Round-up aussetzen muss und es auch keinen anderen Content gibt. Je mehr Einnahmen Miasanrot aber hat, desto unwahrscheinlicher sind diese Unregelmäßigkeiten. Wir wollen die Berichterstattung bewusst anders angehen. Weg von Tempo, Boulevard und Wechselhaftigkeit – hin zu Qualität und Kontinuität. Dafür brauchen wir euch. Alle Informationen dazu, wie ihr uns unterstützen könnt und warum ihr das tun solltet, findet ihr hier.
Max Eberl hat sich im Rahmen der Partie gegen die TSG Hoffenheim über eine mögliche Zukunft von Leroy Sané beim FC Bayern geäußert. „So wie er sich präsentiert hat, ist genau das, was wir von Leroy erwarten“, sagte der Sportvorstand bei Sky: „Er hat eine großartige Qualität. Er hat eine unglaublich hohe Qualität, und das weiß er selbst. Wenn er so spielt wie gegen Hoffenheim, dann ist er definitiv ein Spieler, der für Bayern München infrage kommt.“
Sané selbst betonte in der Vergangenheit mehrfach, dass er sich in München sehr wohl fühle. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Bisher gibt es kaum Anzeichen, dass die Bayern mit ihm verlängern wollen. Auch weil er nach einer Verletzung nicht wieder an seine Bestform anknüpfen konnte. Gegen Hoffenheim erzielte Sané einen Doppelpack.
Eric Dier würde gern beim FC Bayern München verlängern. „Ich liebe es, für diesen Club zu spielen“, sagte der Engländer nach dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim am Mittwoch: „In meiner ganzen Karriere habe ich nicht wirklich über diese Dinge gesprochen. Ich bin eine einfache Person im Umgang, so war es meine ganze Karriere. Ich bin also ganz entspannt mit der Situation.“
Im kommenden Sommer läuft sein Vertrag aus. Wegen seines Tempodefizits spielte er unter Vincent Kompany bisher keine große Rolle. Zuletzt zeigte er aber zwei starke Leistungen gegen Gladbach und Hoffenheim.