Miasanrot
·2 novembre 2024
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·2 novembre 2024
Der FC Bayern will die Berliner Mauer zu Fall bringen. Außerdem im Round-Up: Bei Florian Wirtz gibt es wohl einen namhaften Konkurrenten. Die Personalsituation entspannt sich und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Der FC Bayern München trifft auf die Berliner Mauer. Union Berlin ist am heutigen Samstag zu Gast in der Allianz Arena. Und die große Herausforderung in diesem Duell ergibt sich bereits beim Blick auf die Statistiken. 7,7 Expected Goals haben die Köpenicker laut FBref bisher zugelassen – das ist der zweitbeste Wert der Bundesliga hinter dem FC Bayern (5,5).
Dass sie dabei laut WhoScored auch nur 11,1 Schüsse pro 90 Minuten zulassen, ist ein weiterer Indikator für ihre gute Defensive. Nur der BVB (10,8), Freiburg (10,5) und wieder die Bayern (5,4) sind besser unterwegs – wobei besser hier im Gesamtkontext nicht zutrifft. Denn Union mag zwar etwas mehr Abschlüsse zulassen, hat aber ganz offensichtlich auch weniger Qualität. Das spricht für sie.
Ebenso wie die Tatsache, dass sie bisher erst fünf Gegentore kassiert haben. Zwei weniger als die Münchner, zwei mehr als RB Leipzig, die in der Anfangsphase der Saison von einem formstarken Peter Gulasci profitierten.
Union weiß, wie man verteidigt, hat laut der Website der Bundesliga erst vier Großchancen zugelassen – Bestwert. Offensiv hingegen lief es mit erst neun Toren aus acht Partien noch nicht herausragend. Das dürfte beim Blick auf den vierten Platz allerdings egal sein.
Die Ost-Berliner zu schlagen, ist wieder zu einer Mammutaufgabe geworden. Erst eine Niederlage kassierten sie in der laufenden Spielzeit, in Gladbach. Den BVB konnte man mit 2:1 schlagen, in Leipzig holte das Team von Bo Svensson ein beachtliches 0:0, auch Eintracht Frankfurt hätte man am Sonntag beinahe besiegt. Am Ende stand ein 1:1.
Es folgte die zweite Saisonniederlage im Pokal bei Arminia Bielefeld (0:2). Doch Svensson hat Union zweifellos wieder auf Kurs gebracht. Fußballerisch besticht Union vor allem im Pressingverhalten. Zwar gibt es auch mal höhere Anlaufmomente, doch die Kernaufgabe besteht darin, die Räume eng zu gestalten und nicht zu viele Räume nach hinten anzubieten.
Man wird in München vermutlich beides sehen: Den Versuch, hoch Bälle zu gewinnen und die Bayern zu überraschen und tiefe Verteidigungsphasen. Letztere wohl etwas häufiger. Gerade weil Union aber so herausragend verteidigt und immer in der Lage ist, sich gefährliche Umschaltsituationen herauszuspielen, wird die Partie eine weitere echte Bestandsprobe für Vincent Kompany. Oder, um im historischen Kontext zu bleiben: „Die Mauer muss weg.“
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Nach Informationen von Sky befindet sich Real Madrid bereits in Gesprächen mit dem „Lager“ von Wirtz. Leverkusen habe zudem großes Interesse daran, den Offensivspieler nicht an den FC Bayern zu verkaufen. Vermutlich werden die Bayern und Real Madrid nicht die einzigen Klubs sein, die bisher mit den Wirtz-Vertretern gesprochen haben, über die Detailtiefe geht aus dem Bericht nichts hervor.
Dass die Werkself den Spieler ungern innerhalb Deutschlands verkaufen würde, ist logisch und nachvollziehbar. Die große Frage wird daher sein, ob die Münchner den Spieler derart von sich überzeugen können, dass er sich aktiv für sie entscheidet. Dann besteht eine Chance.
Jonathan Tah dient hier als Vorbild. Auch den Innenverteidiger wollte Leverkusen nicht an die Bayern abgeben. Hätten die Münchner die Ablöseforderungen der Werkself aber erfüllt, hätten sie ihn wohl bekommen. Der kommende Sommer könnte entsprechend kostspielig werden – wenn es dem FCB gelingt, sich als beste Option bei Wirtz darzustellen.
Auf der Pressekonferenz vor der Partie gegen Union Berlin erklärte Vincent Kompany mit Blick auf die angeschlagenen Innenverteidiger Eric Dier und Dayot Upamecano: „Es sieht gut aus für beide.“ Und tatsächlich: Upamecano nahm bereits am Abschlusstraining wieder teil.
Der Franzose fehlte unter der Woche mit einer Oberschenkelprellung, Dier verletzte sich während der Partie gegen Mainz 05. Leon Goretzka wäre die logische Alternative, sollten beide ausfallen.
Mathys Tel hat weiter einige Interessenten, zu denen er auf Leihbasis wechseln kann. Zumindest will das Sky erfahren haben. Teams aus der Premier League und aus der Bundesliga beobachten die Situation des Franzosen beim FC Bayern demnach. Allen voran soll Werder Bremen eine ernsthafte Option darstellen.
Allerdings wurde in den vergangenen Wochen auch mehrfach berichtet, dass der Spieler in München bleiben möchte. Als Vincent Kompany auf der PK nach der Situation von Tel und eine mögliche Leihe angesprochen wurde, fing er an zu lachen: „Wir haben in den letzten drei Spielen gegen deutsche Mannschaften 13 Tore geschossen und drei Mal zu Null gespielt – und wir bekommen Vertragsfragen zu Leroy Sané oder zu den Verträgen von diesem oder jenem Spieler und jetzt Mathys Tel.“
Und weiter: „Jeder im Team hat bislang dazu beigetragen, dass die Mannschaft das leistet, was sie leistet. Jeder wird bei uns wichtig werden.“ Er wolle Max Eberl nicht vorgreifen, „aber Mathys macht es überragend, deswegen bekommt er immer wieder seine Chancen bei uns“. Hört sich erstmal nicht nach einer geplanten Leihe an.