Krankheit von Mala Grohs: Wenn "Wichtiger als Fußball" mehr als eine Phrase wird | OneFootball

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·19 novembre 2024

Krankheit von Mala Grohs: Wenn "Wichtiger als Fußball" mehr als eine Phrase wird

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3488 ermunternde Nachrichten bekam Mala Grohs, und dazu wohl noch einige mehr. Die Torhüterin des FC Bayern München teilte jüngst mit, dass bei ihr ein bösartiger Tumor entdeckt wurde. Grohs fehlt ihrem Verein nun auf unbestimmte Zeit. Der FC Bayern verlängerte ihren auslaufenden Vertrag bereits bis 2026, um ihr wenigstens dort ein wenig Sicherheit für die Zukunft zu geben.

Grohs erhielt unter dem emotionalen Instagram-Video viel Zuspruch, mehr als 3000 Kommentare fanden sich dort. Weggefährtinnen, Spielerinnen, die Vereine der Bundesliga und ihr Jugendklub wünschten Grohs viel Stärke für diese schwere Zeit.


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"In solchen Momenten rückt der Sport in den Hintergrund", sagte Bayern-Präsident Herbert Hainer. Eine Phrase, die plötzlich nicht mehr klingt wie eine. Bayern setzte mit der Vertragsverlängerung für Grohs ein wichtiges Zeichen. Der Klub wird die 23-Jährige klar unterstützen, zeigte damit, dass beim deutschen Meister die Menschlichkeit an erster Stelle steht.

Schwere Krankheiten sind immer schrecklich, besonders unfair wirken sie aber bei jungen Menschen. Grohs hatte sich in den letzten Jahren zur Stammtorhüterin bei Bayern hochgearbeitet, wurde zuletzt sogar das erste Mal zum Nationalteam eingeladen.

Auf ihr Debüt muss sie nun zunächst warten, und alle Fragen von Flugkurven von Bällen, Strafraumbeherrschung oder Fangquoten wirken plötzlich banal. "Das Ganze ist sicher eine Challenge, mit der ich jetzt nicht gerechnet habe, dass ich sie jetzt lösen muss", sagte Grohs in dem Video. Wie umgehen mit einer solchen Nachricht?

Die Solidarität, die Grohs in den Tagen nach ihrer Bekanntgabe der Krankheit bekam, macht immerhin ein wenig Hoffnung. Eigene und gegnerische Fans zeigten Transparente der Solidarität. "Stay strong Mala" und "Wir sind bei dir Mala" schrieben die Bayern-Fans, "Gute Besserung Mala" und "Kämpfen Mala" hieß es von den Fans aus Jena und Köln. Auf eine schreckliche Nachricht folgte eine Welle der Solidarität.

Eine besondere Solidarität zeigte sich auch in einem zweiten Fall, der in den letzten Tagen zeigte, wie wenig wichtig Fußball letztendlich doch ist: Die frühere Essen-Spielerin Irini Ioannidou startete einen Spendenaufruf für die Behandlung für ALS-Therapiemaßnahmen: Diese schwere Krankheit kann nur mit einem Medikament behandelt werden, dazu können Therapiemaßnahmen den Gesundheitszustand verbessern.

Da diese aber einen hohen fünfstelligen Beitrag kosten, waren sie für Ioannidou allein nicht stemmbar, und sie teilte ein Gofundme. Ioannidou bekam großen Zuspruch, viele bekannte Spielerinnen und Ex-Essenerinnen teilten ihren Aufruf. So konnte das Spendenziel erreicht werden.

Es sind zwei Vorgänge, die zeigen, dass Fußball auch eine Quelle der Solidarität sein kann. Vor allem aber zeigen die Schicksale von Grohs und Ioannidou, zeitlich zufällig zusammengefallen, dass zwar viele Fußballphrasen hohl sind, aber nicht diese: Im Leben gibt es Wichtigeres als Fußball.

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