90PLUS
·25 maggio 2025
Neuer DFB-Co-Trainer Hübner: Stratege und Nagelsmann-Kumpel

90PLUS
·25 maggio 2025
Julian Nagelsmann musste nicht lange nachdenken, natürlich fiel seine Wahl auf Benjamin Hübner. Schließlich kennt der Bundestrainer seinen neuen Assistenten bereits „sehr gut aus unseren gemeinsamen drei Jahren in Hoffenheim“, sagte Nagelsmann – und schon dort habe sich Hübner als „ein echter Teamplayer“ präsentiert, „der für den Erfolg der Mannschaft gebrannt und eigene Interessen zurückgestellt hat“.
Hübner ist also einer, der die Gemeinschaft im Blick hat, einer, der laut Nagelsmann „schon als Spieler strategisch gedacht“ hat und „ein Anführer auf und neben dem Platz“ war. Diese Qualitäten soll der 35-Jährige nun auch bei der Nationalmannschaft einbringen, beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) tritt der frühere Profi die Nachfolge von Sandro Wagner an, der sich nach dem Finalturnier der Nations League verabschieden wird. Hübners Vertrag läuft zunächst bis 2028.
Als Nagelsmanns Trainerstern im Jahr 2016 bei der TSG Hoffenheim aufging, spielte Hübner eine gewichtige Rolle. Der Verteidiger war so etwas wie der verlängerte Arm des Chefs, setzte die taktischen Vorgaben auf dem Platz um und führte die Mannschaft. Gemeinsam erreichten sie die Champions League, insgesamt 69 Spiele bestritt Hübner unter dem zwei Jahre älteren Nagelsmann.
Doch während der Trainer weiterzog und bei RB Leipzig die nächste Stufe der Karriereleiter erklommt, war Hübners Weg von einigen Rückschlägen geprägt. Wegen einer schweren Gehirnerschütterung verpasste er in der Saison 2018 viele Spiele. Im Dezember 2022 zog er einen Schlussstrich, der Körper spielte nicht mehr mit, die Karriere als Profi konnte er nicht fortsetzen.
Doch Hübner gab nicht auf und forcierte eine zweite Laufbahn als Trainer. Mit der Hoffenheimer U19 wurde er Meister und Pokalsieger, später stieg er zum Assistenztrainer der Profimannschaft auf, arbeitete mit Pellegrino Matarazzo und zuletzt mit Christian Ilzer.
Als das Interesse des DFB aufkam, war Hübner sofort begeistert. Es sei „eine große Ehre“, sagte er. Die Zeit unter Nagelsmann in Hoffenheim „hat mich als Spieler, aber auch für meinen späteren Job als Co-Trainer stark geprägt“.
DFB-Sportdirektor Rudi Völler sprach von einem „sehr großen“ Vertrauen zwischen Hübner und Nagelsmann: „Wir freuen uns auf Benjamin, er hat Andreas Rettig (DFB-Geschäftsführer, d. Red.) und mich in den Gesprächen, die wir mit ihm geführt haben, absolut überzeugt.“ (SID)