90min
·11 marzo 2025
Ohne Florian Wirtz: Das sind die taktischen Optionen für Bayer Leverkusen

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·11 marzo 2025
Bayer 04 Leverkusen muss, das wurde zu Wochenbeginn bekannt, einige Wochen auf Florian Wirtz verzichten. Ein Umstand, den man in Leverkusen nicht gewohnt ist: Denn ist Wirtz fit, dann spielt er auch. Der Nationalspieler stand in dieser Saison in jedem Pflichtspiel auf dem Platz, selbst in den ersten DFB-Pokal-Runden gegen Jena und Elversberg wurde der 21-Jährige nicht geschont.
Die letzte Partie, die Leverkusen ohne Wirtz bestritt, datiert aus der Vorsaison. Als der bereits feststehende deutsche Meister auswärts in Frankfurt und Bochum antreten musste, fehlte Wirtz mit einer Verletzung.
Xabi Alonso muss vor dem Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Bayern (Dienstag, 21 Uhr) also in die Trickkiste greifen. Erst recht nach der 0:3-Pleite in München. Welche Optionen hat der Spanier?
Leverkusen spielt in den meisten Partien in einem 3-4-2-1-System, das je nach Personal unterschiedlich interpretiert wird. Die Dreierkette bei eigenem Ballbesitz und ein tiefstehender Sechser, meist Granit Xhaka, kümmern sich um den Spielaufbau, während die Außennbahnspieler Grimaldo und Frimpong hoch schieben. Über geschickte Seitenverlagerungen und dank der hohen Geschwindigkeit von Frimpong und der Ballsicherheit von Grimaldo erzeugt Leverkusen so über die Außenbahn gefährliche Angriffe. Vor der einzigen Spitze teilen sich zwei Zehner die Räume und verteilen die Bälle geschickt im letzten Angriffsdrittel.
Wenn Florian Wirtz nicht spielen kann, nahm diese Rolle zuletzt Jonas Hofmann ein. Der Gegenpart wäre Nathan Tella oder Amine Adli. Da Hofmann aber krankheitsbedingt fehlt und generell nicht in bester Form ist, könnte Winter-Neuzugang Emiliano Buendía diese Aufgabe übernehmen.
Weitere Optionen für diese Position wären Aleix García oder Victor Boniface. Der Nigerianer spielte diese Position einmal in Kombination mit Tella und hinter der Spitze Patrick Schick, García ist eher defensiv eingeplant. Für das Bayern-Spiel erscheinen diese Optionen daher unwahrscheinlich., könnten im Laufe der Saison aber dennoch zum Tragen kommen.
Ebenfalls denkbar ist dass Leverkusen den Münchnern ähnlich wie im Hinspiel mit einer klaren Viererkette begegnet, in der Grimaldo und Frimpong die offensiven Außenbahnspieler darstellen und vor einem Zweier-Sturm spielen. Im Hinspiel stürmten Adli und Wirtz. Eine Mischung, die Ballsicherheit und Tempo verspricht, hingegen Körperlichkeit und Durchschlagskraft vermissen lässt. In dieser Formation könnten Boniface oder Schick die Rolle von Florian Wirtz übernehmen, Adli oder Tella könnten das Sturm-Duo komplettieren.
Auf Grund des klaren Hinspiel-Ergebnis wird Leverkusen offensiv einiges in die Waagschale werfen müssen. Eine Viererkette mit den zusätzlich schnellen Grimaldo und Frimpong auf den Außenbahnen verspricht in der Theorie eine gute Absicherung auf den Außen, besonders gegen die hochveranlagte und temporeiche FCB-Offensive. Eine Dreierkette hingegen mit zwei Halbraumzehnern hätte den Vorteil, dass die Ausrichtung etwas offensiver anmutet und man mit einem klaren Stoßstürmer spielen könnte. Die Frage ist nun, wieviel Risiko möchte Leverkusen vom Start weg gehen?
Taktik hin oder her, Xabi Alonso zeigte sich auf der Pressekonferenz vor dem Spiel trotz der Schwere der Aufgabe optimistisch. "Jetzt ist ein guter Moment zu zeigen, dass wir eine komplette Mannschaft sind." Und Jonathan Tah ergänzte: "Wir werden für Florian Wirtz spielen, damit er, wenn er wieder zurückkommt, noch Champions League Spiele bestreiten kann in dieser Saison."
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