BVBWLD.de
·15 novembre 2024
BVBWLD.de
·15 novembre 2024
BVB-Chefscout Eduard Graf muss überraschend gehen. Der Traditionsverein trennt sich mit sofortiger Wirkung – und setzt auf eine neue Strategie im Scouting.
Borussia Dortmund hat seinen Chefscout Eduard Graf mit sofortiger Wirkung freigestellt. Die Entscheidung wurde dem 35-Jährigen vom Sportvorstand Lars Ricken mitgeteilt. „Wir haben unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Ausrichtung unserer Scouting-Abteilung. Aus diesem Grund habe ich mich dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Eduard Graf über die Saison hinaus nicht fortzusetzen. Um die Sensibilität des Aufgabenfeldes Rechnung zu tragen, haben wir ihn mit sofortiger Wirkung freigestellt“, erklärte Ricken gegenüber Bild und Sky.
Graf war seit 2013 für den BVB tätig und zunächst in der Jugendabteilung aktiv. Im Herbst 2022 stieg er zum Chefscout auf, nachdem Markus Pilawa den Verein verlassen hatte. In seiner Rolle war es maßgeblich an Transfers wie denen von Jadon Sancho und Yan Couto beteiligt. Doch zuletzt schien das Vertrauensverhältnis gestört: Laut Medienberichten gab es wiederholt Meinungsverschiedenheiten, und die Klubführung war „nicht mehr einhundertprozentig überzeugt“ von seiner Arbeit.
Sein Vertrag wäre am Saisonende ausgelaufen, doch der Verein entschied sich für eine vorzeitige Trennung. Bereits vor einigen Wochen hatte der Technische Direktor Sven Mislintat die Hauptverantwortung für die Scouting-Abteilung übernommen. Der Posten des Chefscouts soll künftig nicht extern nachbesetzt werden. Stattdessen leitet Mislintat die Abteilung gemeinsam mit Sebastian Krug und Laurent Busser, die zuvor mit dem Grafen das Führungstrio im Scouting bildeten.
Auch die aktuelle Transferstrategie des BVB könnte ein Grund für den Wechsel sein. Aufgrund begrenzter finanzieller Mittel und dem Wunsch, jungen Talenten aus den eigenen Reihen mehr Einsatzzeit zu ermöglichen, sind im Januar keine Neuverpflichtungen geplant.
Mit dem Abschied von Eduard Graf endet eine Ära, die von einigen sehr erfolgreichen Transfers geprägt war, nun aber offenbar einen neuen Fokus und eine andere strategische Ausrichtung verlangte.