liga3-online.de
·13 de novembro de 2024
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Erstmals in der Drittliga-Historie waren in der letzten Saison mit Ulm und Münster zwei Aufsteiger direkt in die 2. Liga durchmarschiert, auch Regensburg schaffte über den Umweg Relegation den Sprung ins Bundesliga-Unterhaus. Dort finden sich die drei Aufsteiger nach etwas mehr als einem Drittel der Saison jedoch auf den letzten drei Plätzen wieder. Setzt sich der Trend der letzten Jahre fort?
41 Mannschaften – darunter einige mehrmals – haben seit Gründung der 3. Liga zur Saison 2008/09 den Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Während RB Leipzig, Union Berlin, der 1. FC Heidenheim und Holstein Kiel inzwischen in der Bundesliga angekommen sind, ging es für 15 Klubs direkt wieder runter. Das entspricht einer Quote von 37 Prozent. Auffällig: In den letzten Jahren ist die Anzahl der direkten Wiederabsteiger deutlich größer geworden.
Mussten bis zur Saison 2019/20 nur neun von 30 Teams wieder direkt runter (30 Prozent), waren es seit 2020/21 gleich sechs aus elf Klubs – und damit mehr als die Hälfte (55 Prozent). Gleich dreimal stiegen in diesem Zeitraum zwei Mannschaften direkt wieder ab, darunter in der letzten Saison (Osnabrück und Wiesbaden). In der laufenden Serie könnte es nun zu einem Novum kommen, denn noch nie sind drei Aufsteiger direkt wieder abgestiegen. Münster (ein Punkt hinter Rang 15) und Ulm (zwei Punkte) sind nach einem Aufwärtstrend in den letzten Wochen aber nur knapp hinten dran, Regensburg fehlen nach dem Horrorstart in die Saison (nur vier Zähler aus den ersten zehn Partien) momentan fünf Zähler.
Dass es die Aufsteiger in den letzten Jahren immer schwieriger hatten, ist vor allem auf die immer größer werdende Diskrepanz bei der Verteilung der TV-Gelder innerhalb der 2. Liga zurückzuführen. Während Ulm und Münster als Klubs, die jahrelang nicht in der 2. Liga vertreten waren, lediglich 7,9 Millionen Euro kassieren, erhält der 1. FC Köln als Bundesliga-Absteiger 25,6 Millionen Euro. Und damit mehr als das Dreifache. Geld allein garantiert zwar keinen Erfolg – Schalke etwa liegt trotz TV-Einnahmen von 17 Millionen Euro in dieser Saison nur einen Punkt vor Münster -, dennoch wirkt sich die finanzielle Lücke zwischen den Klubs ohne Frage aus. Dieser Wettbewerbsnachteil muss erstmal gestemmt werden – zumal selbst Vereine wie der 1. FC Magdeburg, der gerade seine dritte Zweitliga-Saison nach dem Wiederaufstieg spielt, im Vergleich zur Münster und Ulm 1,3 Millionen Euro mehr kassiert. Genau diese Summe erhalten die Drittligisten derzeit insgesamt aus dem TV-Topf für eine Saison – sechsmal weniger als Münster und Ulm. Auch diese Lücke ist in den letzten Jahren größer geworden.
Die Folge: Dynamo Dresden versucht, sein Eigenkapital von knapp 11,5 Millionen Euro zu schonen, um nach einem möglichen Aufstieg die finanzielle Lücke zu den etablierten Zweitligisten schließen zu können. Vereine, die nicht über eine derart hohe Summe in der Hinterhand verfügen, müssen dann versuchen, die Disparität über Einsatz, Leidenschaft und Hingabe wettzumachen. Dass das aber nicht immer klappt, haben die letzten Jahre gezeigt. Und auch die aktuelle Spielzeit lässt bislang darauf schließen, dass die sogenannten Basics allein nicht reichen, um die Klasse zu halten. Dafür ist die Qualität der anderen Klubs – dank entsprechender Investitionsmöglichkeiten – zu groß.
Zur Wahrheit gehört aber natürlich auch, dass gerade Münster und Ulm als Durchmarschierer nicht nur im finanziellen Bereich, sondern auch beim Thema Stadion und Infrastruktur Nachteile gegenüber den anderen Klubs aufweisen. Und Regensburg hatte den Aufstieg in der letzten Saison nach einer überaus schwachen Rückrunde mit nur 21 Punkten aus 19 Partien auch der schwächelnden Konkurrenz zu verdanken. Dynamo Dresden etwa fehlte gerade mal ein Punkt.
Dass es Aufsteigern in die 2. Liga aber auch anders ergehen kann, zeigte sich zuletzt in der Saison 2022/23, als mit Kaiserslautern, Magdeburg und Braunschweig alle Neulingen den Klassenerhalt geschafft haben. Und in der letzten Serie blieb die SV Elversberg nach dem direkten Durchmarsch ebenfalls in der Liga. Unmöglich ist der Klassenerhalt für die Aufsteiger nicht, aber der Weg dorthin ist in den letzten Jahren schwieriger geworden.