Brückenschlag 109: Eine Halbzeit zum Einrahmen | OneFootball

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VfL Osnabrück

·24 de outubro de 2024

Brückenschlag 109: Eine Halbzeit zum Einrahmen

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Mit dem Aufstieg aus der Amateur-Oberliga Südwest meldete sich der 1. FC Saarbrücken 1983 zurück auf der großen Fußballbühne. In der nunmehr eingleisigen 2. Bundesliga trafen die Blau-Schwarzen erstmals auf die Lila-Weißen, die im Ludwigspark zwar in Führung gingen, am Ende aber eine 1:2-Niederlage hinnehmen mussten. Als sich beide Mannschaften am 16. März 1984 wiedertrafen, hatte Saarbrücken acht Punkte* Vorsprung auf die Osnabrücker.

Für das Team von Erhard Ahmann galt 12 Spieltage vor Saisonende bereits erhöhte Alarmbereitschaft. In Halbzeit 1 war davon allerdings noch nicht allzu viel zu sehen. Gegen müde wirkende Saarbrücker, die am selben Tag mit dem Bus angereist waren und nach dem Abpfiff direkt wieder nach Hause fuhren, konnten sich die Lila-Weißen zwar einige Male gut in Szene setzen – klare Torchancen gab es aber auch vor dem Tor von Wolfgang Kellner nicht, der gute fünf Jahre später die Nummer 1 an der Bremer Brücke werden sollte.


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Wer weiß, wie diese Partie ausgegangen wäre, wenn Schiedsrichter Adolf Ermer nach einem Foul an Thomas Funke in der 48. Minute nicht auf Elfmeter für die Lila-Weißen entschieden hätte? Niemand vermutlich, aber die Frage ist natürlich auch müßig, da Ralf Lehmann sich die Chance nicht entgehen ließ und zum 1:0 für die Hausherren traf. Von diesem Moment an sahen die 4.000 Zuschauer ein anderes Spiel. Der VfL ging aggressiver in die Zweikämpfe und glänzte mit einer ganzen Reihe sehenswerter Kombinationen. Nur sechs Minuten nach dem Führungstreffer brachte Guido Szesni, der im folgenden Sommer nach Saarbrücken wechselte, einen cleveren Vorstoß im gegnerischen Tor unter, ehe Lothar Gans den zuvor stark parierenden Kellner zum dritten Mal überwinden konnte (68.).

Zehn Minuten vor dem Abpfiff setzte Szesni aus 18 Metern den Schlusspunkt unter eine Partie, in der die Gäste sicher etwas unter Wert geschlagen wurden. Denn das Team von Uwe Klimaschefski gab sich nie auf und hätte – unter anderem durch Michael Blättel, der zweimal die Querlatte traf – das Runde durchaus auch im Eckigen versenken können. Am Ende feierten die Osnabrücker mit dem 4:0 den bis heute höchsten Sieg gegen die Blau-Schwarzen, die sich von diesem Ausrutscher allerdings nicht aus der Bahn werfen ließen. Schon eine Woche später gelang ihnen ein 3:2-Heimsieg gegen Hertha BSC.

* Alle Angaben nach der alten Zwei-Punkte-Regel, die erst zur Saison 1995/96 durch die Drei-Punkte-Regel ersetzt wurde.


Text: Thorsten Stegemann

Foto: Osnabrücks Herbert Bittner im Zweikampf mit Saarbrückens Withaya Laohakul © IMAGO / Rust

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