
liga3-online.de
·21 de março de 2025
Die Gründe für den Aufschwung von 1860 München

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·21 de março de 2025
Groß waren sie, die Sorgen im Lager der Münchner Löwen, als der TSV nach einer 0:3 Heimniederlage gegen Arminia Bielefeld Ende Februar bis auf Platz 16 abgerutscht war und der Vorsprung auf die Abstiegsplätze nur noch einen mageren Punkt betrug. Nach zehn Punkten aus den letzten vier Spielen sieht die Welt in München Giesing mittlerweile wieder deutlich besser aus. Doch was sind die Gründe für den Aufschwung der Löwen?
49 Gegentore kassierten die Sechzger in den ersten 25 Saisonspielen und waren damit zu diesem Zeitpunkt trauriger Halter des Ligatiefstwertes. Dass während der jüngsten Erfolgsserie nur noch zwei weitere Gegentore dazukamen, ist wahrlich kein Zufall. Im Gegenteil: Der Aufschwung ist auch auf eine neue defensive Stabilität zurückzuführen. Trainer Patrick Glöckner ist es endlich gelungen, die Defensivprobleme der Münchner in den Griff zu bekommen.
Einen Anteil daran haben zweifellos auch die Winterneuzugänge Philipp Maier und Anderson Lucoqui. Während Ersterer auf der „Sechs“ gnadenlos aufräumt, ist es Zweiterem gelungen, die chronischen Probleme auf der Linksverteidigung zu beheben. Und natürlich muss an dieser Stelle auch das talentierte Eigengewächs Sean Dulic erwähnt werden, das sich in den letzten Wochen endgültig in der Innenverteidigung festgespielt hat und mit seiner unbekümmerten Spielweise zu gefallen weiß.
Als Spieler von Sechzig München braucht man angesichts der großen Erwartungshaltung des chronisch unruhigen Umfelds bekanntermaßen ein dickes Fell. Eine Eigenschaft, die Philipp Maier seinen Mitspielern in einem denkwürdigen Interview nach der 0:3 Pleite gegen Bielefeld teilweise absprach: „Mit dem Druck hier musst du umgehen können. Sonst bist du beim falschen Verein“. Nur eine Woche später zeigten seine Kollegen, dass sie sehr wohl auch in besonderen Drucksituationen liefern können und über eine beachtliche Widerstandsfähigkeit verfügen.
Trotz klarer Überlegenheit lag Sechzig im Abstiegskrimi gegen Hannover II mit 0:1 in Rückstand. Einen möglichen Ausgleichstreffer verhinderte ausgerechnet Kapitän Jesper Verlaat, der den Ball auf der Linie stehend für Hannover klärte. Doch just als sich alles gegen die Löwen verschworen zu haben schien, schlug der TSV zurück und drehte die Partie in einen 3:1 Sieg. Und auch am vergangenen Wochenende gegen Unterhaching ließen die Löwen mit ihrer Moral aufhorchen: Lange liefen die Giesinger einem Rückstand hinterher und verschossen sogar einen Elfmeter. Kaum war das Spiel gedreht, flog Maximilian Wolfram mit einem unberechtigten Platzverweis vom Platz. Doch seine Kollegen brachten das knappe 2:1 mit viel Mentalität erfolgreich über die Zeit.
Hand in Hand mit der neuen Widerstandsfähigkeit geht auch die neue Spieleweise der Löwen. Glöckner, der eigentlich für Offensivfußball bekannt ist, hat die Zeichen der Zeit richtig erkannt und seiner Mannschaften die im Abstiegskampf benötigten Tugenden eingeimpft. Sechzig überzeugte in den letzten Wochen selten mit spielerischen Leckerbissen, sondern vielmehr mit Moral, Kampf und Leidenschaft. Außerdem intensivierten die Löwen ihr Augenmerk auf gefährliche Standardsituationen.
Passend zur neuen Marschroute versetzte Glöckner spielerisch hochveranlagte Spieler wie Thore Jacobsen, Julian Guttau und Soichiro Kozuki auf die Bank. Durchaus mutige Personalentscheidungen, doch der Erfolg der letzten Wochen gibt dem Löwentrainer recht. Im knallharten Abstiegskampf der 3. Liga scheint die zuvor zutiefst verunsicherte Mannschaft genau eine solche Zurückbesinnung auf die Grundtugenden benötigt zu haben.
Keine Frage, das erfolgreiche Abschneiden der letzten Spiele ist ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Doch aus dieser ragte in den letzten Wochen ein bestimmter Spieler ganz besonders hervor: Tunay Deniz. Nachdem Glöckner Deniz zunächst – wenig erfolgreich – im offensiven Mittelfeld einsetzte, beorderte er den Strategen vor der Partie gegen Hannover II auf seine Paradeposition im zentralen Mittelfeld – und Deniz zahlte es mit einer herausragenden Leistung zurück.
Nicht nur erzielte er den wichtigen Ausgleich mit einem rotzfrechen, direkt verwandelten Freistoß selbst, sondern er legte kurz darauf auch den Treffer von Patrick Hobsch per Freistoß vor. Auch in den folgenden Spielen war der 31-Jährige der Ankerspieler der Löwen. Entsprechend ist es wenig überraschend, dass Deniz auch im S-Bahn-Derby gegen Unterhaching den so wichtigen Ausgleich erzielte.