Rosenau Gazette
·07 de abril de 2025
Es kann nur ein Ziel geben

Rosenau Gazette
·07 de abril de 2025
Die Länderspielpause hat zumindest auf der Ergebnisseite die Erfolgskurve des FCA etwas abflachen lassen. Seitdem hat man in Hoffenheim ein Unentschieden erreicht und gegen den FC Bayern zu Hause 1:3 verloren. Gerade das Ergebnis aus dem Bayern-Spiel ist etwas zu deutlich ausgefallen. Im Gegensatz zum Hinspiel kam der FCA auch in der Schlussphase noch zu Chancen. Und Zesigers Platzverweis war überdies sehr hart (und falsch, aber das ist ein anderes Thema). Die Serie von 11 Spielen ohne Niederlage, die am Freitag endete, bleibt dennoch historisch und der FCA braucht sich in dieser Saison weiterhin vor niemandem zu verstecken.
Wenn man gerade im Moment auf den Punktestand schaut, dann wird schnell erkenntlich, dass der FCA diese Saison rein punktemäßig wahrscheinlich besser beenden wird als im letzten Jahr. Man hat jetzt schon die 39 Punkte auf der Habenseite, die man zum Ende der Saison 2023/24 hatte. Das reichte am Ende für Platz 11. Das wird in diesem Jahr definitiv nicht der Fall sein. Obwohl der FCA jetzt schon 39 Punkte hat, rangiert man momentan nur auf Platz 11 der Tabelle. Ohne weitere Punkte würde man mindestens noch einen Platz abrutschen, wenn nicht sogar mehr. Das Mittelfeld in der Bundesliga hat sich verbessert, in der Folge müssen die Top Teams mehr Federn lassen. Insgesamt ist die Liga in dieser Saison ausgeglichener als noch in der Saison davor.
Was man im Vergleich mit dem Vorjahr nicht außer Acht lassen darf: die letzten 5 Spieltage kamen im Vorjahr keine Punkte mehr dazu. 5 Spiele verlor man am Ende in Folge. 3 Punkte und 5 Tore hätte der FCA für Europa für gebraucht. Daran ist man am Ende gescheitert.
Derweil erinnert auch in diesem Jahr die Situation wieder ein bisschen an das Vorjahr. Zumindest die Aussagen zu den Zielen sind genauso wachsweich wie im Vorjahr. Dort hatte man „Europa“ nie offiziell als Ziel ausgegeben, obwohl es absolut in Reichweite war, bis zum letzten Spieltag. Die knappe Niederlage in Leverkusen, die fünfte in Folge, hatte man aus moralischer Perspektive sogar noch als positiven Abschluss gewertet. Derweil hatte man schlicht eine historische Chance verkackt.
Dies wirkt in dieser Saison gar nicht so anders. Sowohl Michael Ströll als auch Jess Thorup sprachen am Freitag vor den DAZN-Mikrofonen weiterhin davon, dass man von Spiel zu Spiel schauen wolle, um am Ende zu sehen, wo man raus kommt. Ich kann es ehrlich gesagt nicht mehr hören. Es sind noch 6 Spiele zu spielen, 3 Punkte Rückstand auf Platz 7. Ja, Platz 7 reicht nur, wenn Stuttgart unter die ersten 6 kommt und den DFB-Pokal gewinnt, aber irgendwas ist ja immer. Dies scheint mir zumindest nicht komplett unrealistisch. Insgesamt hat der FCA in dieser Saison weiterhin eine realistische Chance auf Europa und muss sie nun „nur noch“ nutzen.
Ich möchte es in die Welt brüllen: Wofür sonst außer für Europa wollt ihr diese Saison noch spielen?. (Photo by Christian Kaspar-Bartke/Getty Images)
Es sind also momentan 3 Punkte Rückstand auf Platz 7 und 5 Punkte auf Platz 6. Der Trend ist dabei ein Augsburger Freund. Wenn die Mannschaft weiter punktet, wie sie das in der Rückrunde bisher getan hat, dann ist das alles in Reichweite. Zu Beginn der Rückrunde hatte man 8 Punkte Rückstand auf Platz 7 und 9 Punkte Rückstand auf Platz 6. Wenn es entsprechend so weitergeht, dann kann man die Rückstände entsprechend noch aufholen.
In der letzten Saison war zudem das Restprogramm anspruchsvoller als in diesem Jahr. Der FCA spielt in den letzten sechs Partien noch gegen Bochum und Kiel. Auch die Partie gegen Union Berlin ist machbar. Bleiben Partien gegen Stuttgart und Frankfurt, in denen man im Optimalfall etwas mitnimmt. Und eventuell geht es für Leverkusen zum Zeitpunkt der Partie nicht mehr um viel. Alles in allem sollte man bei diesem Restprogramm realistisch 10+ Punkte holen können.
In der letzten Saison hat man vieles auf die Verletztensituation und die Kaderbreite geschoben. In dieser Saison ist auch hier der Trend ein deutlich erfreulicher. Es sind mehr und mehr Spieler von Verletzungen zurück gekommen. Mergim Berisha steht zum ersten Mal zur Verfügung seit seiner Rückkehr im Winter. Auch auf anderen Positionen sollten die Rückkehrer das Team in der Breite eher verstärken. Ein weiterer Grund, die Erwartungen nicht zu niedrig zu hängen.
Im Interview mit DAZN hat Jess Thorup nicht nur das Ziel Europa nicht bestätigt, sondern betreibt auch weiterhin Schönfärberei, wenn er immer wieder vom ersten Ziel „Klassenerhalt“ spricht. Zu diesem Zeitpunkt kann das keine Rolle mehr spielen. Einerseits tut der FCA nicht gut daran, vor der Saison als Ziel den Klassenerhalt als Mindestziel zu formulieren. Das kann die Organisation nur hemmen. Andererseits, wird in diesem Jahr niemand in Augsburg im Juni die Saison rekapitulieren und sagen: „Wow, das war toll, weil wir erneut die Klasse gehalten haben“.
Der FCA hat im zweiten Jahr in Folge die Chance Europa anzugreifen, und in den kommenden Wochen werden wir sehen, ob der Club sich in diesem Zusammenhang weiterentwickelt hat. Im Winter ist wohl viel über Ambition geredet worden. In der jetzigen Situation muss es allen daran gelegen sein, diese historische Chance diesmal zu nutzen. Klappt es am Ende? Wir werden sehen. Für den FCA ist es in dieser Saison noch möglich, Großes zu erreichen. Zusammen als Club wieder durch Europa zu reisen. Die Mannschaft und alle Beteiligten sollte das Privileg dieser Chance erkennen, sie öffentlich anerkennen und gemeinsam im Umfeld alles Mögliche mobilisieren, um gemeinsam diese Chance zu ergreifen. Es kann zu diesem Zeitpunkt der Saison kein anderes Ziel mehr geben.