Fernando Muslera verlässt Galatasaray nach 14 Jahren! | OneFootball

Nach 14 unvergesslichen Jahren verabschiedet sich Galatasaray von seiner Torwartlegende Fernando Muslera. Der Uruguayer wird das Kapitel bei den "Löwen" mit dem Saisonfinale gegen Başakşehir beenden – nicht ohne einen tief bewegenden Abschied voller Dankbarkeit, Stolz und großen Emotionen.

Ein Rückblick auf eine Ära in Gelb-Rot

Als Fernando Muslera am 19. Juli 2011 im Alter von 25 Jahren bei Galatasaray unterschrieb, ahnte wohl niemand, dass dieser Transfer den Klub langfristig prägen würde. Im Rahmen eines Tauschdeals mit Lazio Rom und Lorik Cana kam der junge Keeper nach Istanbul – mit dem Ziel, Stabilität in ein zuvor wackeliges Galatasaray-Tor zu bringen. Er erhielt die Rückennummer 25 – eine symbolträchtige Zahl, wie sich heute zeigt: Mit dem 25. Meistertitel beendet Muslera seine aktive Karriere bei Galatasaray.

Eine Karriere in Titeln – und in Herzen

Die Zahlen sprechen für sich: achtmal Süper Lig, sechsmal Süper Kupa, fünfmal Türkiye Kupası – insgesamt 19 Titel. Doch was Muslera zur Legende machte, war weit mehr als Silberware. Es war seine Konstanz, sein Führungsstil, seine Fähigkeit, in schwierigen Phasen Verantwortung zu übernehmen und eine Mannschaft zu tragen. Ob in Hochphasen oder nach Patzern – wie beim Champions-League-Spiel gegen Dinamo Kiew, wo er erstmals ausgepfiffen wurde – Muslera stand wieder auf. Schon vier Tage später wurde er im Ligaspiel gegen Konyaspor mit einem Rekord geehrt: Kein Spieler bestritt mehr Süper-Lig-Spiele für Galatasaray als er.

Ein Anführer auf und neben dem Platz

Auch in seiner letzten Saison übernahm der Routinier Verantwortung. Besonders in den richtungsweisenden Spielen gegen Fenerbahçe war er zur Stelle. Seine Paraden in den "Kipppunkten" der Saison halfen entscheidend dabei, den 25. Meistertitel und damit den fünften Stern zu sichern. Muslera war in all den Jahren mehr als nur Torhüter – er war Kapitän, Mentor, Identifikationsfigur und letztlich ein Teil der Klub-DNA.

"Kein Abschied für immer" – Emotionale Pressekonferenz im RAMS Park

Am 29. Mai 2025 versammelten sich Medienvertreter, Funktionäre und Weggefährten im RAMS Park, um Muslera offiziell zu verabschieden. Schon die Eröffnungsworte machten klar: Dies ist kein klassischer Abschied, sondern der Beginn eines neuen Kapitels in anderer Rolle. Präsident Dursun Özbek betonte: "Nando ist kein ausländischer Spieler mehr – er ist einer von uns."

In einer vielsprachigen, zutiefst emotionalen Ansprache dankte Muslera Wegbereitern wie Daniel Fonseca, Fatih Terim und Claudio Taffarel für seine Ankunft 2011. Seine Stimme zitterte, als er sich an seine Familie wandte: "Ich kam allein, gehe als Fünfköpfiger zurück." Zwei seiner Kinder wurden in der Türkei geboren – ein Zeichen dafür, wie sehr Muslera hier heimisch geworden ist."Türkei ist mein zweites Heimatland. Ich trage sie unter der Haut – tätowiert", erklärte der Uruguayer sichtlich bewegt.

Ein Ausblick mit Galatasaray-DNA

Trotz sportlichem Abschied bleibt Muslera Galatasaray erhalten. Gemeinsam mit dem Klub wurde eine Vereinbarung geschlossen, dass er künftig in internationalen Projekten – insbesondere in Südamerika – tätig sein wird. Als Botschafter, Netzwerker und Berater soll er Galatasarays globale Marke stärken."Ich werde mein Leben lang für diesen Klub arbeiten", versprach er.

Ein Traineramt schloss Muslera fürs Erste aus – dennoch ist die Tür offen. Auf die Frage nach seinem Lieblingsnachfolger nannte er spontan: "Günay Güvenç ist der beste Keeper für Galatasaray."

Einmal Galatasaray, immer Galatasaray

Seine denkwürdigsten Momente? Der erste Titel 2012 im Stadion des Erzrivalen Fenerbahçe und der 25. Meistertitel, mit dem er endgültig zur Klublegende aufstieg. Auch das Juventus-Spiel im Schnee ("eines der schönsten überhaupt") gehört für Muslera zu den Highlights.

Und wenn er etwas mitnehmen könnte aus der Türkei? "Die Menschen. Ihre Kultur, ihre Liebe. Ich nehme das ganze Land in meinem Herzen mit – und komme jedes Jahr zurück."

Eine Ikone geht – und bleibt doch

Fernando Muslera verlässt Galatasaray – aber nur als aktiver Spieler. Als Persönlichkeit, als Symbolfigur und als Brückenbauer zwischen Kontinenten wird er dem Verein weiter dienen. Der 14-jährige Weg des Uruguayers ist eine Erfolgsgeschichte mit 19 Trophäen und gleichzeitig ein lebendiger Beweis dafür, dass Fußball mehr sein kann als ein Spiel – nämlich Heimat, Familie und ewige Liebe.