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Miasanrot
·28 de fevereiro de 2025
Geburtstagsgeschenke angenommen: FC Bayern siegt knapp in Stuttgart
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·28 de fevereiro de 2025
Der FC Bayern hat in Stuttgart mit Personalproblemen vor dem CL-Kracher eine denkbar schwere Aufgabe gemeistert, wenn auch nicht ohne Fehl und Tadel.
Vincent Kompany legte den Fokus vor dem Spiel radikal auf die Gegenwart: „Der Fokus ist nur auf diesem Spiel. Das ist die einzige Realität, die zählt.“ Er gab seiner Startelf vollstes Vertrauen, obwohl sie in dieser Konstellation kaum zusammengespielt hatten: Die Offensive startete in Bestbesetzung, im Mittelfeld mussten es aber Leon Goretzka und Joao Palhinha für die gesundheitlich verhinderten Kimmich und Pavlović richten, während Dier den schonungsbedürftigen Upamecano vertrat.
Es war ein Spiel voller Storylines: Neuer gegen Nübel, Hoeneß und Stiller gegen den Ex-Verein und dann war es ja auch noch die 125. Geburtstagsfeier des FCB. Vor allem wollte der FC Bayern vor dem CL-Duell gegen Bayer Leverkusen jedoch unbedingt den Abstand in der Liga beibehalten.
Die Geburtstags-Choreografie der FC-Bayern-Fans
(Photo: Alex Grimm/Getty Images)
Der VfB begann stark und hatte durch Vagnoman den ersten Hochkaräter des Spiels: Nach einem Missverständnis auf der linken Abwehrseite der Münchner war Vagnoman plötzlich frei vor Neuer, konnte den Ball aber nicht ordentlich verarbeiten (5.). Auf der anderen Seite hatte Michael Olise nach einem FCB-Konter die erste gute Gelegenheit – scheiterte mit seinem schwachen rechten Fuß allerdings an Alex Nübel (15.).
Doch auch in der Folge blieben die Schwaben die bessere Mannschaft und kamen immer wieder zu guten Abschlüssen. Doch die nächste Riesenchance hatte Jamal Musiala: Sané eroberte früh die Kugel und schickte Musiala in die Tiefe. Letzterer verfehlte frei vor Nübel allerdings den Kasten (22.).
In der ersten halben Stunde hatte der FC Bayern große Probleme echte Spielkontrolle zu entwickeln. Das Pressing funktionierte selten und selber war man im Spielaufbau pressinganfällig oder sah sich gezwungen lange Bälle zu schlagen, die zum Scheitern verurteilt waren.
Dann war es soweit: Nachdem Undav aus dem Rückraum noch am Pfosten scheiterte (30.), schoss Bayern-Gewächs Angelo Stiller die Cannstätter in Front: Zunächst eroberte Sané in der eigenen Hälfte den Ball, rutschte jedoch direkt wieder weg und so rollte der Stuttgarter Angriff. Als der FCB im Strafraum alles gut gedeckt zu haben schien, legte Josha Vagnoman zurück an die Strafraumkante auf den völlig frei stehenden Stiller. Der traf den Ball satt und traf gegen einen Neuer ohne freie Sicht ins Tor (34.).
Im Anschluss war die Partie zerfahren, doch das letzte Wort vor dem Halbzeittee hatte Michael Olise: Sané nutzte eine schlecht sortierte Stuttgarter Defensive und steckte auf den Franzosen durch, der frei vor Nübel kälter blieb als seine Kollegen und zum Ausgleich traf (45.). Mit einem nach Chancen gerechtfertigte Unentschieden ging es in die Pause – mit der spielerischen Leistung konnte Kompany aber sicher nicht zufrieden sein.
Nach dem Seitenwechsel schaffte der FC Bayern es deutlich besser das Spiel zu beruhigen. Zunächst hielten sie das Spiel vorwiegend im Mittelfeld und langsam aber sicher konnten sie auch selber immer mehr Torgefahr ausstrahlen: Kane kam nach starker Drehung zum Abschluss (62.) und kurz darauf spielte Nübel einen gefährlichen Pass auf Stiller, der sich nicht gegen Goretzkas Druck wehren konnte. So war der 30-Jährige frei durch und nahm das Geschenk zur Führung dankend an (64.).
Im Anschluss gab der FC Bayern das Zepter des Handelns wieder etwas aus der Hand – die ersten Abschlüsse des VfB in der zweiten Halbzeit folgten. Gerade Nick Woltemade wuselte sich immer wieder durch die Bayern-Abwehr und sorgte für Gefahr.
Von nun an war das Spiel wieder zerfahren und von Nicklichkeiten, Verletzungs- und Wechselunterbrechungen. Den Schlusspunkt setzte ein weiteres Geburtstagsgeschenk – diesmal von Josha Vagnoman. Der Nationalspieler ließ sich als letzter Mann den Ball von Kingsley Coman vom Fuß spitzeln. Der Franzose kam dann auch noch knapp vor dem herauseilenden Nübel an den freien Ball und flankte aus spitzem Winkel ins leere Tor zum 3:1 Endstand.
Am Ende belohnt sich der FC Bayern für eine deutliche Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte: Offensiv wusste man die Party-Mitbringsel der Schwaben anzunehmen und defensiv konnte man die Gastgeber deutlich besser vom eigenen Kasten weghalten. Hatte man im ersten Durchgang noch kaum Spielkontrolle und wirkte gar nicht gefestigt, schaffte man es nach dem Kabinenaufenthalt sich gegen intensive Stuttgarter zu wehren.
Das war in keiner Phase genug für das Niveau, auf dem der FC Bayern spielen will: Es war im Vorhinein klar, dass die Paarung aus Leon Goretzka und Joao Palhinha nicht die große Kreativdarbietung liefern würde. Dennoch war es erschreckend, wie komplett nicht-existent der Spielaufbau durch die Zentrale war. Beim Aufbau aus der eigenen Hälfte schaffte es der VfB immer wieder die Bayern auf den Flügel drängen – wo es natürlich deutlich einfacher ist den Gegner zu stellen.
Palhinha und Goretzka haben schlicht nicht die Qualität in der Ballführung, -behauptung und -verteilung, um einen Spielaufbau durch die Mitte gegen einen solchen Gegener bewerkstelligen zu können. Zur Halbzeit hatten sie gemeinsam nur 56 Ballkontakte und 41 Pässe (39 angebracht). Zum Vergleich: Kimmich hatte vergangene Woche, vor seiner Auswechslung in der 43. Minute, alleine 48 Ballkontakte und 44 Pässe (40 angebracht).
Aber auch gegen den Ball konnten die beiden etwas physischeren Spielertypen nicht halten, was sie versprachen. Beim 0:1 stand Angelo Stiller – von der Position her direkter Gegenspieler – viel zu lang viel zu frei und konnte so gegen seinen Jugendklub einnetzen. Beide Sechser bewegten sich hier falsch und schauten nur auf den ballführenden Vagnoman, statt sich im Raum oder am freistehenden Gegenspieler zu orientieren.
Zur Wahrheit gehört auch: Die zweite Halbzeit war deutlich besser. Joao Palhinha hatte im weiteren Spielverlauf durchaus seine Momente gegen den Ball und setzte hin und wieder harte Zweikämpfe. Und Leon Goretzka sorgte mit seiner Physis im Alleingang für die Führung.
Die Münchener Offensive hatte 2025 hier und da noch ein wenig gestockt und auch gegen den VfB war nicht immer alles perfekt. Dennoch lässt sich bei den beiden Hauptakteuren der Offensivreihe hinter Kane eine klare Steigerung erkennen: Jamal Musiala und Michael Olise spielen wieder groß auf.
Mit Abstrichen gilt das auch für Leroy Sané, der hier und da noch Unsauberkeiten einstreut, aber eben auch immer wieder starke individuelle Aktionen zeigt, die für Gefahr sorgen – so auch der Assist zum 1:1-Ausgleich.
Das Frankfurt-Spiel wirkte wie eine Befreiung. Nach einigen schwierigen Spielen zeigte man wieder eine überzeugende Leistung und befand sich endlich in einer Phase, wo der ganze Kader fit war. Dann verletzte sich Kimmich, Pavlović erkrankte und die Leistung brach wieder ein.
Defensiv zeigte man in der ersten Halbzeit phasenweise Auflösungserscheinungen, das Pressing war ineffektiv und sobald man im Verteidigungsdrittel angekommen war, funktionierten Verschieben und Zweikampfverhalten nicht gut genug.
Dann kam die zweite Halbzeit und eine große Leistungssteigerung: Der FCB hatte das Spiel besser unter Kontrolle, konnte die Physis der Stuttgarter matchen und selbst Gefahr ausstrahlen. Trotzdem wirkte man auch nach dem Fphrungstreffer nicht souverän und ließ die Gastgeber immer wieder gefährlich ins letzte Drittel eindringen: Insgesamt war das wieder zu wenig Stabilität zu Gast bei einem Topgegner. Bleibt zu hoffen, dass man in Leverkusen anders auftritt.