90PLUS
·17 de março de 2025
Leverkusens alte Tugenden zum richtigen Zeitpunkt: Warum der Stuttgart-Sieg richtungsweisend sein kann

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·17 de março de 2025
Erstmals unter Xabi Alonso hat Bayer 04 Leverkusen dreimal in Folge verloren und kein Tor erzielt. Es war ein Novum. Und mit dieser Serie im Gepäck reiste die Werkself nach Stuttgart, zu einem Gegner, mit dem man sich in der vergangenen Saison zweifelsohne die besten Spiele im deutschen Fußball lieferte.
Spektakulär war es auch am Sonntag beim packenden 4:3-Erfolg der Werkself. Genau wie in der Vorsaison. Und doch war einiges anders, woran beide Seiten gleichermaßen einen Anteil hatten. Für die Leverkusener gilt es, ein wichtiges Fazit mitzunehmen.
Mit viel Spannung wurde das Spiel zwischen Leverkusen und Stuttgart erwartet. Die Schwaben wollten ihren Heimvorteil nutzen und stellten die Werkself von Beginn an vor Aufgaben. Stuttgarts situatives Pressing sorgte für einige Ballverluste bei Bayer, Ermedin Demirovic brachte Stuttgart auch in Führung. Kurz vor der Pause wäre beinahe das zweite Tor gefallen, Leverkusen musste viel reagieren, Lösungen in engen Räumen finden, was aber oft nicht funktionierte. Dass Stuttgart in persona Nick Woltemade kurz nach der Pause das 2:0 erzielte, das war deswegen auch nicht wirklich überraschend.
Doch Leverkusen fand nun wieder in die Partie, auch begünstigt durch Fehler der Schwaben. Jeremie Frimpong erzielte das 2:1, weil Stuttgart den Ball nicht richtig klären konnte. Und jetzt wurde es komplett wild, es gab Chancen auf beiden Seiten. Ein Xhaka-Eigentor sorgte für das 3:1, ehe Leverkusen noch dreimal traf und die Partie komplett auf den Kopf stellte. Bayer profitierte dabei gleich zweimal von Fehlern beim VfB, einmal wurde ein Ball nicht richtig geklärt, das 3:3 war ein Eigentor. Der Siegtreffer von Patrik Schick war dann allerdings hervorragend herausgespielt. Leverkusen zeigte Stressresistenz, gewann das Spiel und holte drei wichtige Punkte.
Wie schon gesagt: Spektakel gab es in der letzten Saison zwischen beiden, es gab selbiges auch in dieser Saison. Doch das Spiel an diesem Sonntag war ein anderes. In der Vorsaison spielten beide auf ihrem höchstmöglichen Niveau oder kamen zumindest sehr nahe dran. Lösungen wurden gesucht und gefunden, dem Gegner stellte man immer neue Aufgaben. Das gestrige Spiel war nicht weniger spektakulär, aber es ist wichtig, den Unterschied zwischen einem jederzeit hochklassigen Spektakel und einem, das aus vielen, nicht provozierten Fehlern resultiert, zu erkennen.
(Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images)
Die Fehlerquote war einfach höher. Stuttgart ist ein Stück vom eigenen Maximum entfernt, Leverkusen ebenfalls. Dass beide immer noch viel Qualität haben, das steht außer Frage. Und einfache Fehler sorgen dafür, dass die jeweiligen Offensivreihen ihre Qualität ausspielen können. Genau das passierte in diesem Spiel auch, beide Defensivreihen waren nicht permanent wach, viele Chancen waren die Folge. Das Spiel hätte in fast jeder Phase in beide Richtungen kippen können. Und auch wenn es unterhaltsam war: Das war eigentlich nicht die Idealvorstellung beider Trainer.
Der Siegtreffer der Werkself fiel einmal mehr in der Nachspielzeit. Diese Qualität zeigte Bayer in der Vorsaison immer mal wieder, sicherte sich viele Punkte in der Nachspielzeit. Dass es ausgerechnet jetzt, nach drei Niederlagen in Folge, nach drei Spielen ohne eigenen Treffer, genau dazu kommt, ist beeindruckend. Es kann vor allem ein Zeichen für die nächsten Wochen sein. Denn: Bayer kam nicht nur in der Liga immerhin wieder auf sechs Punkte an den FC Bayern heran, die Werkself will auch den Pokal gewinnen.
Wer weiß, vielleicht kam dieser Sieg, in dem Leverkusen wieder die „alten“, die typischen Tugenden zeigte, ja genau zum richtigen Zeitpunkt. Die viel zitierte Mentalität kann in jedem Fall nicht schaden. Auch wenn Leverkusen nicht am eigenen Limit spielt, heißt das nicht, dass die Crunchtime der Saison nicht doch noch mehr als eine Titelchance für die Alonso-Elf bereithält. Mit Spielen wie dem am Sonntag setzt Leverkusen auf jeden Fall Zeichen. Und viel mehr kann dieses Team aktuell nicht machen.
(Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images)