90PLUS
·06 de novembro de 2024
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·06 de novembro de 2024
Nach einem guten Spiel ohne Belohnung gegen den VfB Stuttgart bekam es Bayer 04 Leverkusen am Dienstag auswärts mit dem FC Liverpool zu tun. Der Start in die Partie war positiv, bis in die zweite Halbzeit hinein.
Doch dann drehten die Reds auf, erhöhten das Tempo massiv. Bayer versuchte es, konnte diese Verschärfung der Intensität aber nicht mitgehen. Fehler waren die Folge. Fehler, die Liverpool gnadenlos ausnutzte. Am Ende wurde es gar deutlich.
Bayer 04 Leverkusen reiste nach Liverpool und an die Anfield Road, um etwas mitzunehmen. Ein Punkt sollte es schon sein, schließlich reiste man als deutscher Meister an, mit viel fußballerischer Qualität im Gepäck. Der Respekt auf Seiten der Reds war entsprechend groß. So lässt sich auch die erste Halbzeit erklären. Die Werkself war ballsicher, schloss das Zentrum, ließ wenig zu und war bei Gegenangriffen nicht ungefährlich. Liverpool ging nicht allzu viel Risiko, scannte erst einmal den Gegner und legte sich einen Plan zurecht. Es ist nicht das erste Mal in dieser Saison, dass die Reds ein Spiel konservativer angingen, ehe sie ein, zwei Gänge hoherschalteten.
Genau das war in der zweiten Halbzeit der Fall. Wie auf Knopfdruck änderte sich die Spielstatik. Liverpool erhöhte das Tempo, war plötzlich im Kopf und auf den Beinen schneller. Die Pässe wurden präziser, die Zweikämpfe härter und konsequenter geführt. Von jetzt auf gleich schalteten die Reds in den Champions-League-Modus. Und Leverkusen kam nicht hinterher. Angeführt von einem überragenden Luis Diaz, der drei Tore erzielte, zerlegte Liverpool Bayer nach Strich und Faden. 4:0 hieß es am Ende. Und das war nicht einmal unverdient nach der Steigerung der Gastgeber.
Für Bayer war es ein frustrierender Abend. Man musste zusehen, wie der Gegner sich förmlich in einen Rausch spielte. Xabi Alonso versuchte bei seiner Rückkehr an die Anfield Road wieder einmal viel, aber blieb glücklos. Wie auch schon in Spielen bei Brest, in Bremen, gegen Kiel oder Leipzig. Die Werkself blieb zum sechsten Mal in dieser Saison sieglos. Der Vergleich mit der vorherigen Spielzeit zeigt, dass es immer Kleinigkeiten sind, die Leverkusen fehlen. Aber diese fehlen in eine solchen Regelmäßigkeit, dass es zum Problem wird.
(Photo by Carl Recine/Getty Images)
Ein essenzieller Unterschied zur letzten Saison ist auch die andere Belastung. Champions League statt Europa League, acht statt sechs Vorrundenspiele. Das mag banal klingen, aber macht einen großen Unterschied. Denn in der Königsklasse wird großangelegte Rotation und ein schwächeres Spiel einfach nicht verziehen. In der Europa League konnte man sich zumindest zeitweise erlauben, mental und körperlich nicht ganz am Limit zu agieren. Zudem haben die Gegner in diesem Wettbewerb einfach auch eine höhere individuelle Qualität. Willkommen in der Elite, Bayer 04.
Für Leverkusen festigt sich vor allem eine Erkenntnis: Wir schaffen es in keinem Spiel, alle Basiselemente, die uns so stark machten, auf den Platz zu bringen. Immer mal wieder reicht es trotzdem, weil der Spielstil erfolgsversprechend ist, das technische Niveau hoch ist und auch die individuelle Qualität hervorgehoben werden muss. Aber die zweite komplette Saison unter Alonso ist für die Werkself schwieriger. Es ist eine Mischung aus gestiegenen Erwartungen, höherem Druck und Gegnern, die noch einmal eine Spur Zusatzmotivation haben, wenn sie gegen Leverkusen spielen.
Und jetzt? Ist jetzt Krise in Leverkusen? Nein, dafür funktionieren zu viele Dinge noch gut genug. Man ist bei Bayer nur an dem Punkt angelangt, an dem man mehr als nur Nuancen verändern und überdenken muss, um wieder in den Erfolgsmodus zu schalten. Genau das wird jetzt für Xabi Alonso und sein Trainerteam zur Hauptaufgabe werden.
(Photo by Carl Recine/Getty Images)
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