90min
·09 de janeiro de 2025
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·09 de janeiro de 2025
Normalerweise finden die ganz großen Deals eher in der Sommerpause statt. Besondere Umstände bewirken jedoch manchmal besondere Aktionen. Dies könnte dazu führen, dass Omar Marmoush im Winter für eine Summe von 70 bis 80 Millionen Euro von Frankfurt zu Manchester City wechselt. Doch was spricht eigentlich für und gegen einen Deal?
Die Krise von Manchester City im November und Dezember war zweifelsfrei außergewöhnlich. Die Skyblues hinken den eigenen Ansprüchen gewaltig hinterher, belegen in der Premier League Rang sechs und müssen in der Champions League sogar um den Einzug in die Playoffs zittern. Dies ist auch genau der Grund dafür, dass Manchester City auf dem Transfermarkt enorm unter Zugzwang steht. Die Verantwortlichen müssen versuchen, das Team durch externe Impulse wieder in Fahrt zu bringen. Star-Coach Pep Guardiola hatte vor dem Jahreswechsel Neuzugänge öffentlich gefordert.Es steht schließlich zu viel auf dem Spiel, um die Saison einfach abzuschenken. Die Qualifikation für die Champions League wird schwierig genug und ist elementar wichtig. Zudem gilt es, die bislang verkorkste Saison in der Königsklasse zu retten. Gewissermaßen ist hier ja aber auch noch alles möglich, selbst der Titelgewinn.
Omar Marmoush ist ein Spieler, der ganz im Gegensatz zu den meisten City-Profis in den letzten Monaten einen absoluten Lauf hatte. Folgerichtig strotzt er vor Selbstvertrauen, was enorm wertvoll sein kann, wenn man bedenkt, dass bei Man City gerade viele Köpfe unten sind. Als hängende Spitze wäre er gewissermaßen auch ein nötiger Ersatz für den im Sommer abgewanderten Julian Alvarez und könnte Erling Haaland entlasten.
Bei Eintracht Frankfurt hat Marmoush mit 28 Pflichtspiel-Scorer in der Hinrunde natürlich eine Duftmarke hinterlassen. Dies bedeutet im Umkehrschluss aber noch lange nicht, dass er solche Zahlen auch bei Manchester City abrufen kann. Bei den Skyblues zu spielen und insbesondere unter Pep Guardiola aufzulaufen erfordert schon ganz besondere Qualitäten. Diese liegen nicht unbedingt im athletischen Bereich, sondern vielmehr in Sachen Spielintelligenz und Technik. Schon so mancher Star ist an den komplexen Anforderungen des Katalanen gescheitert.
Marmoush kommt über seine Athletik und seine Abschlussstärke. Dies kann man gewissermaßen bei jedem Team einsetzen, jedoch dürften seine Qualitäten im Konterspiel nicht mehr ganz so häufig zum Tragen kommen. Gewiss hat Marmoush auch technische Fähigkeiten und Spielverständnis, jedoch ist Manchester City eben schon ein anderes Level als Eintracht Frankfurt. Ganz sicher darf man sich nicht sein, dass Marmoush die Guardiola-Anforderungen erfüllen kann.
Noch in der Sommerpause scheiterte ein Deal mit Nottingham Forest, weil der Klub die wohl geforderten 30 Millionen Euro nicht aufbringen konnte. Nun kursieren Zahlen in Höhe von 70 bis 80 Millionen Euro. Dies ist schon eine gewaltige Summe, wenn man bedenkt, dass Marmoush zwar in den letzten Jahren immer stärker wurde, jedoch erst seit dem Sommer 2024 wirklich auf Weltklasse-Niveau performt. Der Ägypter steht noch nicht so lange im Rampenlicht, weshalb er für eine lange Zeit auch sehr viele Freiräume genoss. Erst gegen Ende der Hinrunde konzentrierten sich die Abwehrreihen der gegnerischen Teams wirklich explizit auf Marmoush, der es prompt schwerer hatte, Tore zu erzielen.
Noch ist er also dem Beweis schuldig geblieben, dass er dauerhaft gegen griffige Abwehrspieler performen kann. 70 bis 80 Millionen Euro fließen normalerweise nur, wenn ein Spieler schon länger seine Extraklasse bewiesen hat. Die Tatsachen, dass City unter Zugzwang steht und im Winter nicht viele Stars zu haben sind, begünstigen diese enorme Summe natürlich.
Eintracht Frankfurt befindet sich in der Bundesliga auf Rang drei und ist in der Europa League klar auf Kurs. Geht in der Rückrunde alles glatt, wird das Team um den Europa-League-Titel und um die Champions-League-Quali mitspielen. Es kann für die Hessen also eine richtig erfolgreiche Saison werden. Die möglich erscheinenden Erfolge rücken aber natürlich in etwas weitere Ferne, wenn man den besten Spieler der Hinrunde verliert. Marmoush war an 57 Prozent aller Frankfurter Bundesliga-Treffer direkt beteiligt, was seinen Wert untermauert. Selbst wenn er seine Top-Zahlen nicht aufrecht erhalten kann, öffnet er durch die immer strenger werdende Bewachung Räume für andere Akteure. Klar ist auch, dass es im Winter kaum Möglichkeiten gäbe, einen wirklich starken Ersatz zu holen. Selbst wenn man einen Arnaud Kalimuendo bekommen könnte, wäre dieser wohl auch entsprechend teuerer als im Sommer.
Zwar hat Eintracht Frankfurt mit Can Uzun und Jean-Mattéo Bahoya zwei interessante hängende Spitzen in der Hinterhand, jedoch sind beide eben erst 19 Jahre alt und reichlich unerfahren auf Top-Niveau. Beide könnten Marmoush zukünftig mal ersetzen, aber eben noch nicht jetzt. Angesichts der Tatsache, dass Frankfurt in den letzten Jahren immer wieder viel Gewinn gemacht hat und nicht in Finanznöten schwebt, wäre es durchaus möglich, den Marmoush-Abgang zumindest auf den Sommer zu verschieben. Zwar könnte dies einige Million kosten, jedoch holt man verlorenes Geld auch schnell wieder rein, sollte man mit Marmoush die Champions League erreichen. Im Sommer 2025 wären die eigenen Talente weiter und der Markt an verfügbaren Spielern größer.
Omar Marmoush hat zwar in der Bundesliga sicherlich schon ordentlich Kohle gemacht, jedoch ist das natürlich nichts im Vergleich zu dem, was ihm bei Manchester City winkt. Der Ägypter könnte finanziell echte Quantensprünge hinlegen, was durchaus beachtenswert ist, da er mit seinen 25 Jahren ja schon aus dem Talent-Alter raus ist. Abgesehen davon kann er mit den Skyblues natürlich die ganz großen Titel im Weltfußball jagen. Zwar klappt das vielleicht nicht in dieser Saison, aber grundsätzlich ist Manchester City ein Team, das jedes Jahr um die Meisterschaft und die Champions-League-Krone mitspielt. Auch in seiner Heimat hätte Marmoush nach einem Wechsel zu einem solchen Weltklub nochmal ein deutlich höheres Standing. Gewiss besteht die Gefahr, dass Marmouh oft auf der Bank sitzt, jedoch ist er offensiv flexibel einsetzbar und dürfte in der Regel auch Spielzeit bekommen. Bei allen Risiken, die ein Transfer mit sich bringen würde, erscheinen die Chancen einfach größer. Selbst wenn er bei den Skyblues nicht durchstartet, kassiert er noch immer mächtig ab.
Es gibt sowohl Faktoren, die für als auch gegen einen Marmoush-Transfer sprechen. Klar ist, dass die Skyblues etwas tun müssen und der Eintracht-Star eine potenzielle Verstärkung darstellt, die vor Selbstvertrauen strotzt und für die Gelegenheit wohl Feuer und Flame wäre. Natürlich gibt es Zweifel, ob Marmoush die Zahlen aus der Hinrunde bestätigen kann und unter Guardiola zurecht kommt, jedoch gäbe es diese wohl bei jedem verfügbaren Spieler. Aus Frankfurt-Sicht lohnt es sich aber durchaus, ein wenig zu pokern. Ein Winter-Verkauf macht eigentlich nur Sinn, wenn wirklich ein Gebot an die 80 Millionen Euro ins Haus flattert und ein hochkarätiger Ersatz verpflichtet werden kann. Ansonsten sollte der Klub dem Transfer einen Riegel vorschieben und die Sache im Sommer neu bewerten.
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