Der-Jahn-Blog
·21 de fevereiro de 2025
Münster, oh Münster

Der-Jahn-Blog
·21 de fevereiro de 2025
Am Samstag um 13:00 Uhr spielt die Jahnelf mal wieder ein sogenanntes Sechs-Punkte-Spiel. Es geht gegen Preußen Münster, Tabellensechzehnter mit fünf Punkten Vorsprung auf den Jahn. Gewinnen wir, sind es nur noch zwei Punkte, und verliert Ulm, das zu Hause gegen Elversberg ran muss, könnte man das erste Mal seit Spieltag sechs (übrigens auch gegen Münster) die Rote Laterne abgeben. Erfahrungsgemäß haben wir diese Saison aber so unsere Probleme, wenn es gegen direkte Konkurrenten geht und dann auch noch auswärts. Also mal schauen, was wird.
Dass es jetzt zwei Auswärtsspiele in Folge gibt, macht mir persönlich nicht allzu große Hoffnung. Unsere Auswärtsbilanz ist, gelinde gesagt, mehr als bescheiden. Ein Punkt aus zehn Spielen (in Braunschweig), 33 Gegentore und Auftritte zum Vergessen (Nürnberg, Ulm, HSV nur als Beispiele). Sollte die Jahnelf nicht sofort etwas gegen diese katastrophale Statistik tun, ist der Klassenerhalt ein Ding der Unmöglichkeit. Da hilft auch die wirklich akzeptable Heimbilanz nicht viel.
Hoffnung macht die Form der letzten Wochen: Siege gegen Darmstadt und die Hertha sowie eine Punkteteilung gegen den HSV bringen uns immer noch in Schlagdistanz. Leider alles Heimspiele, auswärts schlägt das Ganze ins krasse Gegenteil um. Die Münsteraner sind auswärts und daheim mit je zehn Punkten ausgeglichen. Für Münster könnte das Heimspiel ein Befreiungsschlag werden, Braunschweig ist in Reichweite und nach unten könnten sie sich Luft verschaffen.
In den Münsteraner Reihen treffen wir gleich auf zwei bekannte Gesichter: Joshua Mees und Charalambos Makridis. Mees ist allerdings gelbgesperrt und daher nicht im Kader, Makridis fehlt ebenfalls aufgrund einer Verletzung. Beide haben sich in unserer letzten Zweitligasaison allerdings nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert und zählen nicht unbedingt zu den beliebtesten Ex-Jahnlern. Es ist also alles angerichtet für ein klassisches Kellerduell. Das letzte Aufeinandertreffen im heimischen Jahnstadion endete mit 0:3 aus Regensburger Sicht. Der Spielverlauf lief ähnlich wie so oft diese Saison: Man hielt gut mit, und mit dem ersten Gegentreffer brachen alle Dämme
Preußen Münster, gegründet am 30.04.1906, ist als Gründungsmitglied der heutigen Bundesliga ein Verein mit langer Tradition. Wie so viele Traditionsvereine waren die letzten Jahre für die Münsteraner leider nicht nur von Erfolg geprägt. In der Saison 2019/20 stieg man in die Regionalliga ab und brauchte drei Jahre, um wieder in die 3. Liga aufzusteigen. In der letzten Saison konnten sie allerdings ein Ausrufezeichen setzen: Als Aufsteiger marschierten sie mit Ulm durch, profitierten vom Regensburger Einbruch in der Rückrunde und konnten mit 67 Punkten auf Platz zwei abschließen.
Münster trägt seine Heimspiele im altehrwürdigen Preußenstadion aus. Kleiner Tipp für alle Hopper: Die Stadt baut gerade ein neues Stadion, das in ca. drei Jahren fertig sein soll. Also nehmt das alte Stadion noch zeitnah mit! Mit knapp 600 km einfach ist Münster eine der weitesten Auswärtsfahrten für Jahnfans.
Im Jahnpodcast 1889fm sprach Robert mit Carsten, einem Münsteraner, der ähnlich wie wir einen Blog betreibt und zusätzlich noch einen Podcast macht. Gerne mal reinhören, es ist eine sehr interessante Podcastfolge. Münster hat im Winter, wie wir, ein paar hoffnungsvolle Transfers getätigt, unter anderem Zweitligaurgestein David Kinsombi (220 Zweitligapartien). Zuletzt verlor Preußen Münster drei Spiele in Folge – erstmals unter Trainer Sascha Hildmann.
Münster hat eine Sache, von der große Vereine wie Schalke oder der HSV nur träumen können: Konstanz auf der Trainerposition. Seit Dezember 2019 ist Sascha Hildmann Cheftrainer von Preußen Münster und erlebte mit dem Verein schon einiges. Den Abstieg in der Saison 2019/20 konnte er nicht mehr verhindern, er übernahm den Verein auf dem vorletzten Platz mit gerade einmal 16 Punkten. Man hielt am Trainer fest, und das sollte sich auszahlen. Fünf Jahre später spielt der Verein erstmals nach 33-jähriger Abstinenz wieder in der 2. Bundesliga. Der am 7. April 1972 in Kaiserslautern geborene Hildmann ist mit mittlerweile über fünf Jahren der Trainer mit der längsten ununterbrochenen Amtszeit bei Preußen Münster.
Als Spieler spielte er die längste Zeit seiner Karriere beim 1. FC Kaiserslautern, überwiegend in deren Amateurmannschaft. Zwei Jahre spielte er außerdem in der 2. Bundesliga bei Alemannia Aachen.
2006 begann er seine Trainerkarriere, zuerst als Spielertrainer beim SV Rodenbach, bevor er über zwei weitere Stationen, SC Idar-Oberstein und SC Hauenstein, die U17 von Elversberg übernahm und später die U16 des 1. FSV Mainz 05. Drittligaluft schnupperte er erstmals bei der SG Sonnenhof Großaspach, bei der er von Juli 2017 bis Oktober 2018 das Traineramt innehatte. Nach einem schwachen Saisonstart und der Niederlage im Verbandspokal beim Verbandsligisten TSV Essingen wurde er dort freigestellt.
Im Dezember 2018 übernahm er die Aufgaben seines Vorgängers Michael Frontzeck bei dem Verein, in dem er den Großteil seiner Karriere verbracht hatte, dem 1. FC Kaiserslautern. Dort übernahm er nach dem 17. Spieltag eine auf dem 12. Platz liegende Lauterer Truppe. Er beendete die Saison auf Platz 9. In der Folgesaison ergab sich ein ähnliches Bild wie in Großaspach: Der Saisonstart verlief schleppend, und Hildmann wurde nach einem 1:6 gegen Meppen entlassen.
Münster schenkte dem Trainer trotz Abstieg das Vertrauen, und das zahlt sich bis heute aus. In 192 Spielen als Cheftrainer konnte er 103 Siege holen, 45 Unentschieden und 44 Niederlagen stehen zu Buche. Eine durchaus beachtliche Trainerstatistik.
Auch in dieser Saison setzt Münster weiterhin auf Hildmann. Die Mannschaft steht stabil und spielt auch nach vorne guten Fußball. Einige unglückliche Ergebnisse, wie eine 1:2-Niederlage gegen den Hamburger Sportverein durch ein spätes Elfmetertor von Davie Selke (wem kommt das bekannt vor?), bedeuten Platz 16. Doch wie schon geschrieben, ein Sieg am Samstag könnte den Münsteranern extrem helfen
Das sagte Tainer Hildmann auf der PK vor dem Kellerduell:
Für uns ist die Situation nichts Neues. Uns war es von vornherein klar. Vielleicht brauchen wir diese Saison so wenig Punkte wie sonst nie in der 2. Liga.
Wir gehen auf letzte Rille, wir müssen eine Einheit bilden, wir müssen zusammenrücken
Der Jahn hat sich noch lange nicht aufgegeben, ist immer in Führung gegangen. Die Mannschaft wird sich nicht auf den Rücken legen. Da sind noch einige gute Jungs drin
Was können wir nun am Samstag im Preußenstadion erwarten? Mit Sicherheit eine konzentrierte und willensstarke Heimelf. Uns fehlen weiterhin Oskar Schönfelder und Christian Schmitt. Andi Geipl ist nach seiner Rippenprellung gegen Fürth weiterhin fraglich. Trainer Joe Enochs wird wohl weiter auf die Elf setzen, die er die letzten Spiele auf den Platz geschickt hat.
Es wird ein körperliches, anstrengendes Spiel. Unsere Jahnelf darf sich auf keinen Fall so aufgeben, wie sie es teilweise in den letzten Spielen getan hat. Hamburg und Berlin haben klar gezeigt, was in der Mannschaft steckt: Kampfbereitschaft, Wille und auch Spielwitz. Und ein Sechser, der eigentlich Stürmer ist, aber mit seinen Spieleröffnungen aus dem tiefen Mittelfeld schon zwei Treffer eingeleitet hat.
Viel Spaß allen Auswärtsfahrern! Viel Spaß allen, die es sich vor den Fernsehgeräten anschauen! Gut Kick!