90PLUS
·24 de janeiro de 2025
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Bochum-Coach Dieter Hecking kehrt am Samstag erstmals nach Mönchengladbach zurück. Sein Abschied dort war seltsam.
Bochum (SID) Dieter Hecking erinnert sich noch gut an sein seltsames Ende in Mönchengladbach. „Ich dachte erst, es wäre ein Aprilscherz“, sagte der heutige Trainer des VfL Bochum einmal über jenen 1. April 2019, als Max Eberl ihm ohne Vorwarnung Marco Rose vor die Nase setzte. „Das ist bei mir eingeschlagen wie eine Bombe“, verriet Hecking später im Podcast Phrasenmäher – immerhin lag die Borussia klar auf Europapokal-Kurs.
Wenn Hecking am Samstag (18.30 Uhr/Sky) mit Bochum erstmals in den Borussia-Park zurückkehrt, ist der Ärger von einst aber längst verflogen. „Ich kehre ohne Groll zurück. Auch das Verhältnis mit Max Eberl ist wieder top“, sagte der erfahrene Coach der Bild. Genau genommen ist es auch gar nicht seine erste Rückkehr: „Mein Sohn wohnt in Aachen – mit ihm bin ich seitdem regelmäßig bei Spielen im Stadion gewesen.“
Hecking, der auch als Spieler bei der Borussia war, hat ohnehin andere Sorgen. Bochum ist Letzter in der Tabelle, auswärts gab es nur einen Punkt aus neun Spielen, in Gladbach muss unbedingt Zählbares her. Mut macht das jüngste 3:3 gegen RB Leipzig nach 0:3-Rückstand. „Gladbach war eine besondere Station für mich, aber das zählt morgen nicht. Da zählt nur, dass der VfL Bochum dieses Spiel gewinnt“, sagte der 60-Jährige am Freitag.
Anders als sein Nachfolger Rose darf Hecking in Gladbach mit einem warmen Empfang rechnen. Rose hatte bei der Borussia zwar zunächst Erfolg, führte acht Spieltage lang die Tabelle an und erreichte das Achtelfinale der Champions League. Weil er mitten in der Saison aber die andere Borussia aus Dortmund bevorzugte und Gladbach in der Folge ins Trudeln geriet, sind viele Fans noch immer sauer – und hätten im Rückblick lieber Hecking behalten.
Heute ist Gerardo Seoane Trainer in Gladbach – und freut sich auf Hecking. „Er hat hier eine schöne Zeit gehabt und noch viele Kontakte. Ich glaube, er wird hier bei allen sehr willkommen sein und es wird ein spezieller Moment für ihn sein“, sagte der Schweizer. Die „netten Gespräche“ werde Hecking aber wohl „auf die Zeit nach dem Spiel“ verlegen.
Vielleicht schwelgt er dann ja noch einmal in Erinnerungen an seine Gladbacher Zeit. An die schlechten, als etwa sein Gehaltszettel im Internet veröffentlicht wurde. Und an die guten, wie jenes Tor von Florian Neuhaus gegen Schalke. 62 Pässe waren dem Treffer vorausgegangen, die Mannschaft stellte die Spielzüge später mit Nadeln und einem Bindfäden nach und schenkte die Bastelei Hecking zum Abschied.
Auch deswegen ist Hecking heute gut auf Gladbach zu sprechen – auch wenn der Aprilscherz gar keiner war. (sid)
(Photo by Cathrin Mueller/Getty Images)
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