Wichtige Kriterien nicht erfüllt: Bayern-Trikot steht in der Kritik | OneFootball

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·26 de outubro de 2024

Wichtige Kriterien nicht erfüllt: Bayern-Trikot steht in der Kritik

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Die Trikots des FC Bayern für die Saison 2024/25 sorgen für Kritik. Sie erfüllen nicht die Mindestanforderungen an die Barrierefreiheit, was es insbesondere für Menschen mit Sehbehinderungen schwierig macht, die Namen und Nummern der Spieler zu erkennen.

Laut Messungen weist das Heimtrikot ein Kontrastverhältnis von lediglich 2,03 auf. Damit bleibt es deutlich unter den empfohlenen Standards der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG). Diese Richtlinien setzen ein Mindestkontrastverhältnis voraus, um die Lesbarkeit für Menschen mit Sehschwächen zu gewährleisten.


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Der Interessenverband der Farbsehschwachen und Farbenblinden (IFFarb) hat diese Bedenken bestätigt. Auf Anfrage von FCBinside erklärt Markus Stahmann, 1. Vorsitzender des IFFarb: “Das Kontrastverhältnis beim Heimtrikot von der Beschriftung zum Hintergrund des FC Bayern erfüllt nicht die Kriterien der WCAG. Beim Fanshop-Trikot messen wir ein Kontrastverhältnis von 2,4. Bei TV-Bildern sogar nur 1,9.”

Auch das Auswärtstrikot schneidet nicht besser ab. Hier liegt das Kontrastverhältnis zwischen Flock und den hellen Bereichen bei etwa 1,5. Einzig das dritte Trikot, das in der Champions League zum Einsatz kommt, erfüllt die Mindestanforderungen an den Kontrast und somit die Barrierefreiheit.

Bayern-Trikot ungeeignet?

Die Problematik widerspricht den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL). In der Spielkleidungsrichtlinie des Ligastatuts heißt es in Artikel 10.2: “Nummern […] müssen einen Kontrast zu dem Nummernfeld […] aufweisen.” Weiterhin fordert Artikel 48.4 einen Helligkeitswert Delta L von mindestens 30. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schreibt in seinen Durchführungsbestimmungen vor: “Die Rückennummern müssen sich in der Farbe von der Spielkleidung deutlich abheben.”

Die DFL ist sich des Themas bewusst und steht laut Stahmann in “konstruktivem und gutem Austausch” mit dem IFFarb. Konkrete Maßnahmen bedürfen jedoch der Zustimmung aller 36 Vereine der Bundesliga und 2. Bundesliga. Bislang fehlen verbindliche Regelungen, die eine einheitliche Umsetzung gewährleisten würden.

Nicht nur der FC Bayern steht in der Kritik. “Insgesamt sind Trikots problematisch, wenn helle Nummern auf eher hellen Trikots sind, zum Beispiel Weiß auf Hellblau oder dunkle Nummern auf dunklen Trikots wie Schwarz auf Rot”, so Stahmann. Eine detaillierte Auswertung der aktuellen Bundesliga-Trikots steht noch aus, soll aber laut IFFarb bald veröffentlicht werden.

Die mangelnde Barrierefreiheit beeinträchtigt Fans mit Farbsehschwächen erheblich. Für sie wird es schwierig, Spieler auf dem Feld zu identifizieren oder das Spielgeschehen vollständig zu erfassen. Der IFFarb hat deshalb drei Regeln für ein farbsehschwächegerechtes Design entwickelt und fordert deren Anwendung im Profifußball.

Die Diskussion um die Trikotgestaltung zeigt, wie wichtig Inklusion und Barrierefreiheit im Sport sind. Es bleibt zu hoffen, dass Vereine und Verbände zukünftig stärker auf die Bedürfnisse aller Fans eingehen und entsprechende Anpassungen vornehmen.

Bayern passen Markenauftritt an

Interessant: Gerade hatte der FC Bayern die gesamte Farbpalette seines Markenauftritts modernisiert. In einer Mittelung des Vereins hieß es dazu: “Der deutsche Rekordmeister entspricht diesbezüglich bereits jetzt den Richtlinien des neuen Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG), das im Juni 2025 in Kraft treten wird und unter anderem das Kontrastverhältnis zwischen Text und Hintergrundfarben entsprechend den Vorgaben der Web Content Accessibility Guidelines im digitalen Bereich regelt.”

Und weiter: “Eine entscheidende Prämisse bei allen entsprechenden Maßnahmen des Vereins ist es immer, das Thema Barrierefreiheit zu berücksichtigen, um allen Menschen den Zugang zum FC Bayern so gut wie möglich zu gestalten.”

Beim aktuellen Heimtrikot gibt es in dieser Hinsicht aber offensichtlich noch Verbesserungsbedarf.

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