90min
·3. November 2023
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·3. November 2023
Bayern trifft am Sonntag im Topspiel der Frauen-Bundesliga auf Wolfsburg. Im Presse-Talk blickten Coach Alexander Straus und Linda Dallmann auf die Partie und erklärten, was für sie die entscheidenden Faktoren für das Duell werden, und wie sich Bayern unter Straus weiterentwickelt hat.
Straus und Dallmann stellen sich wieder auf ein enges Duell ein: "In den Duellen gegen Wolfsburg entscheiden immer die Kleinigkeiten, und auch das Selbstbewusstsein", sagte Linda Dallmann. Auch für Straus ist klar: "Wir können nicht viele Fehler machen, weil sie uns dafür bestrafen werden."
Der Saisonstart wurde bei beiden Klubs während der Länderspielpause wohl gründlich analysiert. Bayern ließ bereits zweimal, gegen Freiburg und Frankfurt, Punkte liegen. Unzufrieden ist Straus aber trotzdem nicht: "Wir hätten jedes Spiel relativ komfortabel gewinnen sollen, wenn man sich die Zahlen anschaut. Von der Leistung her bin ich zufrieden. Aber es ist auch eine Schwäche, dass wir in der 97. Minute noch ein Tor in Freiburg kassiert haben und das Spiel in Frankfurt nicht entschieden haben."
Für den Norweger, der bei Bayern in seine zweite Saison geht, gibt es trotz des kleinen Rückstandes auf Wolfsburg keinen Grund zur Panik. Mit der Spielanlage ist er grundsätzlich zufrieden, aber gegen Wolfsburg muss eins besser werden: "Wir waren nicht effizient, es hätte nach 25 Minuten gegen Leipzig auch schon 5:0 stehen können. Wir lassen Spiele oft noch zu lange offen, obwohl wir sie schon früher entscheiden könnten", erklärte er.
Für Straus ist das auch ein elementarer Aspekt in seiner Spielphilosophie. "Der nächste Schritt für uns ist es, den ganzen Ballbesitz in mehr Effizienz im letzten Drittel zu verwandeln, und das ist auch der schwierigste Schritt. In den meisten Spielen der Frauen-Bundesliga spielen wir gegen tiefstehende Gegner, und daran müssen wir arbeiten. Wir haben schon Fortschritte gemacht, aber wir können noch besser sein."
Die Effizienz war auch in der letzten Saison ein Thema. Auch in den Spielen gegen Wolfsburg - dort hatte Bayern eigentlich mehr Chancen. Straus war mit den Leistungen in den beiden Liga-Spielen zufrieden: "Wolfsburg war im Hinspiel lange das bessere Team, dann sind wir in den letzten 25 Minuten besser geworden und hätten auch etwas mitnehmen können. Im Rückspiel waren wir das bessere Team und hätten auch höher gewinnen können."
In dem einen Jahr unter Straus hat sich schon viel verändert: Straus setzt auf Dominanz im Ballbesitz und die Fortschritte sind nicht nur an den Ergebnissen zu sehen, sondern vor allem im Spielstil. Das Spiel gegen Wolfsburg ist nun eine weitere Zwischenetappe in der Entwicklung. Linda Dallmann verriet, dass sich auch das Verhältnis zwischen Trainer und Team mit der Zeit deutlich verbessert habe:
"Es ist wichtig, dass wir die Verbindung und das Vertrauen zu Alex (Straus) durch die Gespräche bekommen, um auch zu verstehen, wie wir spielen. Am Anfang war das noch schwieriger, auch durch die geringe Vorbereitungszeit zwischen der EM und dem Saisonstart. Alex kann jetzt auch viel besser Deutsch, das hilft auch bei der Kommunikation."
Straus wollte sich nicht zu sehr in die Karten blicken lassen. Aktuell sind bei Bayern einige Leistungsträgerinnen verletzt oder angeschlagen. Carolin Simon, Lina Magull und Pernille Harder werden wohl noch nicht zum Einsatz kommen - zumindest sagte Straus nichts über ein mögliches Comeback dieser drei.
Aber zwei Spielerinnen sind für Wolfsburg wieder fit: "Sydney Lohmann könnte verfügbar sein, um zumindest einen Teil des Spiels zu bestreiten, und Sam Kerr könnte auch zurückkommen", sagte Straus.