Das Torfrauen-Problem von Eintracht Frankfurt | OneFootball

Das Torfrauen-Problem von Eintracht Frankfurt | OneFootball

Icon: 90min

90min

·3. März 2025

Das Torfrauen-Problem von Eintracht Frankfurt

Artikelbild:Das Torfrauen-Problem von Eintracht Frankfurt

Eigentlich lief in der Kader-Planung der Eintracht-Frauen alles rosig ab: Zwar verlässt die aktuelle Stammtorfrau Stina Johannes den Verein im Sommer in Richtung VfL Wolfsburg, allerdings haben die Adlerträgerinnen mit Nationalspielerin Sophia Winkler eine mehr als würdige Nachfolgerin von der SGS Essen verpflichten können. Doch da gibt jetzt es ein großes Problem: Winkler erlitt bei der vergangenen Abstellungsperiode im Kreise der DFB-Frauen eine schwere Knieverletzung im linken Knie. Während sowohl die SGS Essen als auch Eintracht Frankfurt noch keine genaue Diagnose veröffentlichten, spricht die Sportschau von einem Kreuzbandriss mit Meniskusschaden. Ein Knorpel- und Knochenschaden sei auch nicht ausgeschlossen. Die SGS wird eine genaue Diagnose erst nach weiteren Untersuchungen und einer Operation übermitteln. Befürchtet wird allerdings bereits jetzt eine Ausfallzeit von mindestens einem Jahr. Eine Hiobsbotschaft für ihren aktuellen Verein, aber vor allem auch für die Adlerträgerinnen.

Drei Möglichkeiten für die neue Saison

Die schwere Knieverletzung von Sophia Winkler bedeutet, dass die Verantwortlichen der Eintracht-Frauen ihre Planung für die kommende Saison über den Haufen werfen müssen. Welche Entscheidung der Verein aus der Mainmetropole treffen wird, bleibt spannend. Im Großen und Ganzen existieren aber drei Möglichkeiten, wie die Adlerträgerinnen auf der Torfrauen-Position in die neue Saison gehen könnten.


OneFootball Videos


1. Option: Auf bisherige Nummer zwei oder drei setzen

Die offensichtlichste Lösung ist, eine der bisherigen Ersatztorhüterinnen in Zukunft als Stammtorfrau auflaufen zu lassen. Die aktuelle Nummer zwei ist die ehemalige Kapitänin der Club-Frauen, Lea Paulick (Vertrag bis 2027). Lina Altenburg, das 19-jährige Torfrauen-Talent, komplettierte das Trio in dieser Spielzeit (Vertrag bis 2026). Cheftrainer Niko Arnautis müsste eine Entscheidung treffen, welche der beiden Ersatztorfrauen Sophia Winkler im Kasten seines Teams vertreten wird. Für Lea Paulick spricht, dass die gebürtige Thüringerin mit ihren 25 Jahren mehr Erfahrung sammeln konnte als ihre 19-jährige Mitspielerin. Von 2016 bis 2024 spielte Paulick für den 1. FC Nürnberg und entwickelte sich dort auch abseits des Platzes zu einer Identifikationsfigur. Zwar verpasste Lea Paulick die Hinrunde der Bundesliga-Saison aufgrund einer Schulterverletzung, konnte in der Rückrunde aber acht Partien zwischen den Pfosten absolvieren. Zudem hielt Paulick in den drei Spielzeiten in der zweiten Frauen-Bundesliga den Kasten der Fränkinnen als Stammtorfrau sauber. An Erfahrung fehlt es der 25-Jährigen nicht, auch als Kapitänin weiß Lea Paulick, wie man das Team von hinten heraus pusht.

Was Lina Altenburg ihrer Kollegin im Gegenzug voraushat, ist Spielzeit in der aktuellen Saison. Die U23-Nationalspielerin sammelt in der Zweitvertretung der Adlerträgerinnen, die den siebten Platz in der zweiten Frauen-Bundesliga belegen, ordentlich Spielminuten - von 15 Partien in Liga Zwei stand Altenburg 13 Mal zwischen den Pfosten. Die Frage ist, ob das Alter von Altenburg in der Entscheidung des Trainerteams eine Rolle spielen wird.

Artikelbild:Das Torfrauen-Problem von Eintracht Frankfurt

Könnte Lea Paulick vorübergehend die Nummer Eins werden? / Inaki Esnaola/GettyImages

2. Option: Neue Torfrau verpflichten

Da sich die Adlerträgerinnen aller Wahrscheinlichkeit nach für die Champions League qualifizieren werden, könnte es auch denkbar sein, dass die Eintracht auf dem Transfermarkt abermals zuschlägt und eine neue Torfrau verpflichten wird. Sophia Winkler wird nach ihrer Reha höchst wahrscheinlich in den Kasten der Eintracht-Frauen zurückkehren. Deshalb könnte es für die Verantwortlichen schwer sein, eine gestandene und erfahrene Torfrau für einen dauerhaften Wechsel in die Mainmetropole zu überzeugen.

3. Option: Torfrau ausleihen

Daraus ergibt sich die dritte Möglichkeit, eine Torfrau für die Hinrunde auszuleihen. Auch ein längerer Zeitraum von beispielsweise einer ganzen Saison ist denkbar, um Sophia Winkler die nötige Zeit zu geben, die sie für ihr Comeback benötigt. Dieses Angebot könnte für viele junge und talentierte Torfrauen durchaus attraktiv sein, da die Frankfurterinnen im besten Fall in der Königinnenklasse, der Bundesliga und dem DFB-Pokal vertreten sind.

Für die Verantwortlichen der Adlerträgerinnen bleibt glücklicherweise noch einiges an Zeit, um eine entsprechende Lösung zu finden. Für welche Option sich die Eintracht Frankfurt letztendlich entscheidet oder ob sie mit einer komplett neuen Möglichkeit ankommt, bleibt spannend. Bis dahin kämpfen die Eintracht-Frauen in der Bundesliga um die Meisterschaft und die wichtige Qualifikation für die Champions League.

Impressum des Publishers ansehen