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·25. April 2020

Ex-Drittliga-Profis: Was macht eigentlich Timo Furuholm?

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Sie kickten lange in der 3. Liga, waren mehrere Jahre Teil unseres wöchentlichen Unterhaltungsprogramms. Jetzt sind sie von der Bildfläche verschwunden und in anderen Ligen am Ball. liga3-online.de wirft einen Blick auf den Werdegang ehemaliger Drittligaprofis. Heute: Timo Furuholm, vier Jahre Torjäger beim Halleschen FC.

Erste Station in Deutschland: Fortuna Düsseldorf

Bevor Timo Furuholm in der 3. Liga vier Jahre für den Halleschen FC auf Torejagd ging, war der finnische Angreifer zunächst für einen anderen deutschen Klub am Ball. Der damalige Zweitligist Fortuna Düsseldorf verpflichtete den bärtigen Skandinavier im Januar 2012 und lotste ihn so erstmals aus seinem Heimatland. In Finnland hatte Furuholm zu diesem Zeitpunkt bereits acht Profijahre hinter sich, Anfang 2010 war der 1,85 Meter große Mittelstürmer Nationalspieler geworden (bis heute kommt er auf zehn Länderspiele).


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Beim Verein aus der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens konnte sich Furuholm allerdings nicht durchsetzen und kam im ersten Halbjahr ausschließlich zu Kurzeinsätzen. Als die Fortuna zur Saison 2012/13 in die Bundesliga aufstieg, häuften sich seine Einsatzminuten nicht, im Gegenteil: Furuholm spielte in der Hinserie keine einzige Sekunde, wurde einige Male sogar in die zweite Mannschaft geschickt. Die Folge: Schon in der Winterpause der Saison 2012/13 verließ der Finne die Fortuna wieder und wechselte – zunächst auf Leihbasis – zum Halleschen FC.

Furuholm und Halle – Von Beginn an eine Erfolgsgeschichte

Das war der Start in eine lange erfolgreich verlaufende Zusammenarbeit. In Halle bekam Furuholm sofort das Vertrauen geschenkt, bereits in den ersten beiden Partien gegen die Stuttgarter Kickers (1:1) und bei der SpVgg Unterhaching (3:1) traf er jeweils einmal. Das Ergebnis seiner ersten Saisonhälfte beim HFC: 16 Einsätze, acht Tore, zwei Assists.

Halle bemühte sich im Anschluss um eine feste Verpflichtung des gebürtig aus der alten finnischen Hafen- und Industriestadt Pori stammenden Knipsers. Mit Erfolg. Im August 2013 nahm der HFC Furuholm unter Vertrag, nach nur anderthalb Monaten kehrte der Offensivspieler von Bundesliga-Absteiger Düsseldorf zurück nach Sachsen-Anhalt.

Obwohl es da bereits mitten in der Saison war und Furuholm die Sommervorbereitung nicht mit dem Team absolviert hatte, schlug er sofort wieder ein. In jedem seiner ersten drei Spiele erzielte Furuholm je ein Tor. In der gesamten Saison sollten es am Ende zwölf Treffer und sechs Vorlagen werden. Der Finne war spätestens jetzt nicht mehr aus der Mannschaft wegzudenken und gehörte zum unangefochtenen Stammpersonal. Auch in der folgenden Spielzeit 2014/15 steuerte der Rechtsfuß zwölf Tore bei (zwei Vorbereitungen) und begeisterte das Publikum.

Verletzungspech und Abschied aus Deutschland

Es war nicht abzusehen, dass die Tage von Furuholm in Deutschland gezählt waren. Aber schon in der Spielzeit 2015/16 lief es nicht mehr so gut wie zuvor. Grund dafür waren verletzungsbedingte Ausfälle. Eine Schambeinentzündung und eine Zahn-OP direkt im Anschluss setzten ihn mehrere Monate außer Gefecht. Danach bekam Furuholm zwar noch bei einigen Kurzeinsätzen seine Chance, zurück zu alter Stärke fand er aber nicht.

Furuholm verlor nicht nur seinen Stammplatz, sondern in der Saison 2016/17 auch seinen Platz im Kader. Noch in der Winterpause hieß es dann Abschied nehmen. Der begnadete Stürmer verließ Halle nach vier Jahren in Richtung Heimat. Fünf Jahre in Deutschland mit 103 Drittliga-Partien (35 Tore) und neun Begegnungen in der 2. Bundesliga endeten. Furuholm zog es erneut zum Erstligisten FC Inter Turku, bei dem er schon von 2005 bis 2012 sieben Jahre am Stück gespielt hatte.

Raketenstart und Pokalsieg in Finnland

Zurück in Finnland, legte der einstige Hallenser Publikumsliebling einmal mehr einen Start nach Maß hin. Bei seinem Debüt war Furuholm gleich an drei Treffern beteiligt (ein Tor, zwei Vorlagen beim 6:2-Erfolg gegen Rovaniemen Palloseura). Wie bei fast jedem seiner Vereine fügte sich der Angreifer nahtlos ein und zeigte sofort, wozu er in der Lage ist. Sowohl in der Spielzeit 2017 als auch in den Saisons 2018 und 2019 (die Saisons in Finnland gehen von April bis Oktober) trug sich Furuholm jeweils neunmal in die Torschützenliste ein. In diesen drei Jahren blieb der langjährige HFC-Profi komplett verletzungsfrei.

2018 feierte Furuholm mit Inter Turku einen großen Erfolg. Die Küstenstädter gewannen zum zweiten Mal in ihrer Vereinsgeschichte den finnischen Pokal. Den ersten Pokalsieg hatte der 1990 gegründete Klub 2009 geholt. Damals schon vorne im Sturm: Timo Furuholm, der auch an der bisher einzigen Meisterschaft des Vereins im Jahr 2008 seinen Teil beitrug.

Die aktuelle Saison in Finnland hat aufgrund der Corona-Pandemie noch nicht begonnen. Wann sie losgeht, ist offen. Klar ist dagegen, dass Furuholm seine Fußballschuhe noch nicht an den Nagel hängen wird. Der im Oktober 33 Jahre alt werdende Stürmer besitzt in Finnland noch einen Vertrag bis Ende 2021. Einige Halle-Fans würden es sicher begrüßen, wenn er danach noch einmal zurück nach Sachsen-Anhalt kommt. Zumindest für ein paar Spiele – und einen letzten Raketenstart als Fußballprofi.

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