FCBinside.de
·11. Februar 2021
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Der FC Bayern kann heute Abend gegen UANL Tigres im Finale der FIFA-Klub-WM (19:00 Uhr, live auf DAZN) Fußballgeschichte schreiben. Die Münchner haben die Möglichkeit den sechsten Titel in einer Saison abzuräumen. Das gelang zuvor nur dem FC Barcelona (2009) mit Ex-FCB-Trainer Pep Guardiola.
In der Abschluss-PK standen am frühen Mittwochnachmittag Trainer Hansi Flick und Manuel Neuer Rede und Antwort. Flick, der Tigres im Halbfinale gegen Palmeiras (1:0) genau beobachtet hatte, war voll des Lobes für die Mexikaner: „Ich habe sie im Halbfinale gesehen und war sehr beeindruckt, wie sie gespielt haben. Sie haben ein sehr intensives Spiel und viel Qualität auf den offensiven Flügeln.“
Für ein Finale wie dieses ist vor allem die „richtige Einstellung“ wichtig. Die Mannschaft hat zwar über einen langen Zeitraum gezeigt, was sie kann, muss „aber wieder hellwach sein“, fordert der Heidelberger von seiner Mannschaft. Details über die Aufstellung gab es noch keine: „Wir haben noch ein bisschen Zeit, deshalb müssen wir heute noch nicht alles verraten.“
Auch Manuel Neuer warnte explizit, dass Tigres Stürmer André-Pierre Gignac nicht der „einzige gefährliche Spieler“ sei. „Gignac profitiert auch von den starken Flügelspielern. Wir müssen ihn aus dem Strafraum raushalten und verhindern, dass Tigres, die Chancen bekommt“, so der fünfmalige Welttorhüter.
Während die holprige Anreise vor dem Halbfinale gegen Al Ahly im Fokus stand, ist es vor dem Endspiel die vermeintliche Covid-19-Infektion von Thomas Müller. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge wurde der 31-jährige Angreifer positiv getestet und fällt damit für das heutigen Finale aus. Eine offizielle Bestätigung seitens der FIFA bzw. der Bayern gibt es dazu jedoch noch nicht.
Auch Jerome Boateng wird heute Abend nicht zur Verfügung stehen. Der 32-jährige Innenverteidiger ist aus privaten Gründen vorzeitig vom Turnier abgereist. Seinen Platz neben David Alaba wird wohl Niklas Süle einnehmen.
Es wird spannend zu sehen wie Flick einen Ausfall von Müller kompensiert und wer neben Joshua Kimmich im zentralen Mittelfeld ran darf.
Auch Tigres-Coach Ricardo Ferretti kann aus dem Vollen schöpfen. Die Aufstellung für das Endspiel wird sich wohl stark an der gegen Palmeiras orientieren. Das heißt u. a. mit dem Ex-Frankfurter Carlos Salcedo und mit dem französischen Stürmerstar André-Pierre Gignac.
Der Brasilianer zeigte sich gestern leicht genervt von den Bayern bzw. von der Tatsache, dass seine Mannschaft so sehr in die Außenseiterrolle gedrängt wird. Anders als viele Medien, Fans und Experten traut Ferretti seiner Mannschaft durchaus eine Überraschung zu.
Bisher gab es noch kein Pflichtspiel zwischen dem FC Bayern und UANL Tigres. Zudem trifft der Rekordmeister erstmals auf ein Team der CONCACAF (Nord- und Mittelamerikanischer Verband). Gegen einen nicht-europäischen Klub musste der FCB in seinen sechs Duellen noch kein Tor hinnehmen.
FC Bayern: Neuer – Pavard, Süle, Alaba, Davies – Kimmich, Roca – T. Müller, Gnabry, Coman – Lewandowski UANL Tigres: Guzman – Duenas, Salcedo, Reyes, L. Rodríguez – Quinones, G. Pizarro, Rafael Carioca, Aquino – Gignac, C. González
Die läufige Meinung ist, dass die FIFA Klub-WM in Europa nicht so das Ansehen genießt wie bei den anderen Verbänden. Die letzten sieben Titel gingen aber allesamt an UEFA-Vertreter. Mit Corinthians Sao Paulo konnte letztmals 2012 (1:0 vs. Chelsea) ein Nicht-Europäer siegen. Auch im Vorfeld dieses Turniers wurde dem FC Bayern in einigen Medien die 100-prozentige Motivation abgesprochen. Das Halbfinale gegen Al Ahly hat aber gezeigt, dass da absolut nichts dran ist.
Die Spieler schienen frischer und spielfreudiger denn je und haben den Gegner zu keinem Zeitpunkt der Partie unterschätzt. Die selbe Gangart werden sie auch im Finale gegen Tigres an den Tag setzen. In der Abschluss-PK sprach Hansi Flick immer wieder von der „richtigen Einstellung“. Doch die setzt der Erfolgscoach sowieso in jedem Spiel voraus. Ob heute im Finale der Klub-WM oder am Montag gegen Arminia Bielefeld.