Vertikalpass
·16. Januar 2025
Vertikalpass
·16. Januar 2025
Augsburg? Der VfB Trainerkiller. In Mainz? Muss man nicht gewinnen. Union Berlin? Das pure Brustring-Kryptonit. Gegen die Bayern? Braucht man eigentlich gar nicht erst antreten. Und gegen Leipzig? Da war man lange Zeit froh, überhaupt ein einziges Tor geschossen zu haben. Danke, Steven Zuber!
Doch dann kam Sebastian Hoeneß und zeigte, dass er nicht nur ein hervorragender Trainer ist, sondern auch der perfekte Therapeut für die diversen Traumata der VfB-Fans. Er hievte das Team nicht nur auf ein völlig neues Niveau, sondern sorgte auch dafür, dass der VfB keine Angstgegner mehr hat. Seit seinem Amtsantritt hat der VfB Stuttgart gegen sämtliche Ligakonkurrenten mindestens ein Mal gewonnen. Die einzige Ausnahme: Bayer Leverkusen … und Sankt Pauli.
Am Mittwochabend konnte man gut sehen, dass diese Erfolgsstory natürlich auch etwas mit der Mannschaft macht. Statt sich von der überschaubaren ersten Halbzeit verunsichern zu lassen, spielte das Team von Sebastian Hoeneß in der zweiten Hälfte unbeeindruckt auf und sicherte sich den verdienten zweiten Heimsieg gegen RB Leizpig in Folge.
Dabei waren nach dem Sieg in Augsburg die Fragezeichen groß gewesen, ob eine ähnliche Leistung gegen die Leipziger Offensivqualität reichen würde. Begründete Zweifel, zumal Hoeneß die Viererkette durch den Ausfall von Maxi Mittelstädt erneut neu formieren musste – und mit dem Startelfdebüt von al-Dakhil auch wollte, um maximales Tempo auf den Platz zu bringen. Ebenfalls erstmals in der Startelf: Winterneuzugang Bruun Larsen. Zurück in der Startelf: Deniz Undav.
Um es vorweg zu nehmen: Alle machten ihre Sache ganz hervorragend: Deniz Undav sammelte nach seinem Treffer in Augsburg gleich zwei Assists, Bruun Larsen erzielte den wichtigen Ausgleich und Hendriks und al-Dakhil zeigten eindrucksvoll, warum der VfB sie verpflichtet hat.
Dabei sah es eine Halbzeit lang wirklich nicht danach aus, als würde Stuttgart die Hinrunde mit einem Sieg beenden. Leipzig war griffiger und aggressiver und erzwang immer wieder Ballverluste, die zu gefährlichen Umschaltmomenten führte. Ein von denen führte bereits in der zehnten Minute zum Rückstand, ein weiterer hätte nur acht Minuten später fast das zweite Leipziger Tor bedeutet, wenn Openda nicht den Pfosten getroffen hätte. Dass Undav weit vor dem 0:1 gefoult wurde, darf nicht als Ausrede gelten, schließlich hatte die VfB-Defensive reichlich Gelegenheit, den Leipziger Angriff zu klären. Chancen für den VfB waren hingegen Mangelware: Einzig Joshua Vagnoman fand sich in aussichtsreicher Position wieder, scheiterte aber mit einem kläglichen Schüssle weit neben das Tor.
Man muss fast hoffen, dass die inTeam-Kamera in der Halbzeit-Pause wieder in der VfB-Kabine installiert war. Denn Sebastian Hoeneß muss mit seiner Ansprach den richtigen Ton getroffen haben und der VfB kam wie verwandelt aus den Katakomben und stresste jetzt seinerseits Leipzig. Und das bereits nach 5 Minuten mit zählbarem Erfolg als Deniz Undav einen stiller-esken Pass auf Bruun Larsen spielte, der zum 1:0 einköpfte. Vor dem 2:1 war es dann Chris Führich, der stiller-like auf Undav durchsteckte, dessen geblockter Schussversuch schließlich von Woltemade ins Leipziger Tor bugsiert wurde. Und Leipzig? Zeigte mal wieder eindrucksvoll, dass dem Team von Marco Rose etwas abgeht, das der VfB mittlerweile im Überfluss hat: Resilienz.
Richtig rund wurde die Sache deswegen durch die zwei Platzverweise für Rasenball. Das hätte in der Vor-Hoeneß-Ära wirklich niemand gedacht: Nicht nur Relegation kann Spaß machen, sondern auch Spiele gegen Leipzig!
Nach siebzehn Spieltagen steht der VfB mit 29 Punkten und damit nur 5 Zählern weniger da als in der Freaksaison 23/24. Trotz der Abgänge von Anton, Ito und Guirassy, trotz der zahlreichen englischen Wochen, die kaum Gelegenheit zum Training lassen. Trotz des Verletzungpechs von Zagadou, El Bilal, Jamie Leweling, Deniz Undav, Justin Diehl und Luca Raimund.
Die zwei Siege zum Jahresauftakt haben aus einer guten Hinrunde ein grandiose gemacht. Jetzt fehlen nur noch Siege gegen Bayer Leverkusen – und Sankt Pauli!
Zum Weiterlesen:
Für Rund um den Brustring ist der Heimsieg auch eine Belohnung für eine mutige Aufstellung und Spielweise.
(Photo by Alex Grimm/Getty Images)
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