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Nina Probst·8 March 2025

Aufstiegskampf wie noch nie: Diese Klubs drängen in die Frauen-Buli

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So einen Aufstiegskampf hat es in der Zweiten Bundesliga der Frauen noch nie gegeben. Gleich drei Teams bekommen in dieser Saison die Chance auf ein Ticket für die Erste Liga, denn diese soll in der kommenden Saison von zwölf auf 14 Teams aufgestockt werden. Ein Team steigt ab – nach aktuellem Stand Turbine Potsdam – und drei Teams steigen auf. Wer das sein wird, das wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen. Denn noch kann sich in der Tabelle einiges ändern.

Sieben Teams in Reichweite

Es geht eng zu an der Spitze der Zweiten Frauen-Bundesliga. Knapp vorne liegt vor dem 17. Spieltag der 1. FC Nürnberg (38 Punkte), dicht gefolgt vom 1. FC Union Berlin (37 Punkte). Dahinter ist zwar eine Lücke von sieben Punkten, doch der Kampf um Platz drei ist noch offen. Die besten Chancen haben aktuell der Hamburger SV und der SV Meppen mit je 30 Punkten sowie der VfL Bochum auf Rang fünf mit 29 Punkten. Aber auch der SC Sand und Eintracht Frankfurt II mit je 25 Punkten bleiben in Schlagdistanz. Wobei Letztere nicht aufsteigen könnten, da die Eintracht bereits ein Team in der ersten Bundesliga stellt.


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Bis 15. März können die Vereine einen Lizenzantrag für die Bundesliga einreichen. Erst dann ist wirklich klar, ob wirklich drei Teams aus der Zweiten Liga aufsteigen oder ob es nur zwei sind, und es dafür keinen Absteiger gibt. Doch nach aktuellem Stand haben schon einige Zweitligisten Pläne für den Aufstieg kommuniziert.

Nürnberg forciert direkten Wiederaufstieg

Allen voran der 1. FC Nürnberg, für den das der direkte Wiederaufstieg wäre. 2022/23 war man nach 24 Jahren wieder in die höchste Spielklasse aufgestiegen doch dann direkt wieder abgestiegen. Jetzt soll es wieder nach oben gehen. „Wir wollen aufsteigen. Wir wollen in die erste Liga – und wir wollen uns dort auch halten“, sagte Sportvorstand Joti Chatzialexiou vor einigen Wochen. Auf diesem Weg hatte es zwar gegen die Verfolgerinnen aus Berlin mit 0:4 eine herbe Niederlage gegeben, doch direkt danach hatte Nürnberg die Sache wieder im Griff. Einen großen Anteil am Club-Erfolg hat in dieser Saison Medina Desic, die bereits elf Saisontreffer auf dem Konto hat und am 16. Spieltag mit einem Dreierpack glänzte.

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Nicht Punkte und Tore sind die größte Herausforderung für den Club auf dem Weg in die erste Liga. Die wirtschaftliche Situation ist eine Hürde. Denn mit gerade einmal 500 Fans zuhause ist die Strahlkraft des Clubs nicht allzu groß. Chatzialexiou findet, die Frauen hätten deutlich mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung verdient und will nun Synergien aus dem Männerbereich nutzen, um Nürnberg auch finanziell fit zu machen für die erste Liga. Sportlich sind es die Spielerinnen allemal.

HSV-Frauen nach oben gekämpft

Das wirtschaftliche Problem kennen die Verfolgerinnen aus Hamburg nur zu gut. Nach einer schlechten Saison der Männer im Jahr 2012 sah es finanziell für den gesamten Verein nicht gut aus – und man meldete kurzerhand das Frauenteam aus der Bundesliga ab. „Der Frauenfußball stellt nach wie vor ein Zuschussgeschäft dar, dessen Gesamtetat von jährlich 750.000 Euro vom Bundesligabereich finanziert werde“, hieß es damals. Die Hamburger Frauen mussten in der Landesliga antreten und haben sich von dort wieder nach oben gekämpft. Nun wollen sie mehr.

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📸 Selim Sudheimer - 2025 Getty Images

Im direkten Duell mit Verfolger 1. FC Union Berlin hatte der HSV allerdings das Nachsehen. Auch die Berlinerinnen haben ein Männerteam im Rücken, von dem sie finanziell profitieren – aber auch zu einem gewissen Grad abhängig sind. Doch im Moment scheint es sich gut auszugehen: Zahlreiche Fans kommen regelmäßig zu den Spielen der Berliner Frauen, ein neues Trainings-Zentrum wurde gebaut und schon in der Regionalliga haben alle Spielerinnen ein festes Gehalt bekommen. Für das Team wäre der Aufstieg der zweite in zwei Jahren. Auch ein neuer namhafter Hauptsponsor zeigt, dass es in Berlin aufwärts geht. Ob bis in die zweite Liga, da haben noch ein paar andere Mannschaften ein Wörtchen mitzureden.

Meppen will wieder zurück

Neben Hamburg und Nürnberg sind das noch der SV Meppen, der VfL Bochum und der SC Sand. Meppen war etwas holprig in die Saison gestartet, konnte sich dann aber ganz gut etablieren und lauert nun auf den dritten Rang. In der vergangenen Saison war man dort auch gelandet und hatte den Aufstieg damit knapp verfehlt. Diesmal könnte es reichen. Für den VfL Bochum wäre die erste Liga ein Novum. Erst in der vergangenen Saison gelang nach vielen Jahren die Rückkehr in die zweite Liga. Ob ein Aufstieg für den Verein überhaupt infrage kommt, ist aktuell nicht bekannt.

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📸 Juergen Schwarz - 2024 Getty Images

Der SC Sand dagegen kennt die Erste Bundesliga gut. 2014/15 spielte das Team des reinen Frauenfußball-Vereins erstmals in der höchsten Liga und konnte sich einige Jahre halten, bis es schließlich für die Saison 2022/23 nicht mehr reichte. Seither kämpft Sand um den Aufstieg. Doch obwohl mit drei Aufstiegsplätzen die Chancen so gut sind wie noch nie, ist auch die Konkurrenz mit Nürnberg, Hamburg und Berlin historisch gut. Das zeigt: Die Aufstockung auf 14 Teams in der Bundesliga ist wichtig, um den Konkurrenzkampf hochzuhalten und die Qualität zu steigern. Bleibt zu hoffen, dass sich das auch auf die Finanzen der Clubs positiv auswirkt.