BVBWLD.de
·20 November 2024
BVBWLD.de
·20 November 2024
In seiner zweiten Amtszeit als Nationaltrainer von Ghana lernt Otto Addo die Schattenseiten einer solchen Tätigkeit kennen. Schon vor den letzten beiden Gruppenspielen in der Qualifikation zum Afrika-Cup war der Druck auf den früheren Spieler von Borussia Dortmund groß. Dann sprangen nur ein Remis und eine Niederlage heraus und Ghana verpasst erstmals seit 20 Jahren wieder die Teilnahme an der Endrunde des Afrika-Cups.
Das kommende Turnier findet Ende 2025 in Marokko statt – definitiv ohne die Nationalmannschaft von Ghana, die bislang viermal das Turnier gewann, zuletzt allerdings 1982. In den Jahren seit der letzten verpassten Teilnahme (2004) war Ghana ständiger Gast auf dem Treppchen. Zahlreiche zweite, dritte und vierte Plätze unterstrichen, dass Ghana zur Elite des afrikanischen Fußballs zählt. Nun gehört man nicht einmal zu jenen 24 Teams, die an der Endrunde teilnehmen.
Vor den beiden abschließenden Spieltagen hatte Ghana durchaus noch die Chance, Niger und den Sudan hinter sich zu lassen, um sich wenigstens als Gruppenzweiter zu qualifizieren. Es folgte ein 1:1 bei Spitzenreiter Angola und am Montag ein 1:2 gegen Niger. Schon nach dem ersten Remis war klar, dass die Qualifikation nicht mehr gelingen kann. Dass dann aber selbst gegen den „Nobody“ Niger – überhaupt erst zweimal beim Afrika-Cup dabei – eine 1:2-Heimniederlage folgte, war für zahlreiche Fans zu viel.
Foto: Getty Images
Selbst von Journalisten musste sich Otto Addo als Cheftrainer beschimpfen lassen, wenn auch süffisant. Ein guter Talentscout sei er, aber kein guter Trainer. Talentscout und Toptalentetrainer, das ist die Aufgabe, die er jahrelang bei Borussia Dortmund ausgefüllt hatte, bevor er ohne Erfahrung als Cheftrainer das Heimatland seines Vaters zur WM in Katar und durch das dortige Turnier führen durfte.
Anschließend kehrte er zum BVB zurück, ehe er in diesem März den Ruf aus Ghana erhielt, erneut Nationaltrainer zu werden. Diesem Ruf folgte er, trennte sich dafür komplett von Borussia Dortmund.
Forderungen nach einem Rücktritt lehnt Otto Addo nach dieser historischen Pleite allerdings rundheraus ab. Dafür sei er nicht der richtige Typ, sonst wäre er nicht erst Spieler und dann Trainer geworden. Will man ihn loswerden, müsse man ihn schon feuern.
Für Otto Addo spricht ohnehin die konträre Ausbeute in der parallel laufenden Qualifikation für die WM 2026 in Kanada, Mexico und den USA. Dort liegt Ghana in seiner Sechser-Gruppe mit einer Bilanz von 3-0-1 punktgleich mit Tabellenführer Komoren auf dem zweiten Rang.