REAL TOTAL
·28 October 2024
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·28 October 2024
Hier spricht Toni Kroos über den Ballon d’Or – Screenshot: twitch.tv/theiconleague
DÜSSELDORF/PARIS. Wer solle es gerne werden? Hauptsache einer von Real Madrid, hatte Toni Kroos vor einigen Wochen gesagt, als er auf den Gewinner des Ballon d‘Or 2024 angesprochen worden war. Nach der spanischen Meisterschaft und dem Triumph in der Champions League kamen neben ihm selbst ja einige in Frage: Neben Jude Bellingham und Daniel Carvajal, der auch noch Europameister wurde, speziell Vinícius Júnior.
Am Montagnachmittag, sechs Stunden vor dem Beginn der Gala in Paris, dann der Schock für den Madridismo: Vinícius wird es nicht, stattdessen Rodri von Manchester City. Der gecharterte Flieger der Königlichen hob aus Spanien daher erst gar nicht ab.
Kroos kommentierte die Wende beim Goldenen Ball am Abend zu Beginn der Übertragung seiner Icon League in Düsseldorf mit Verwunderung. „Das wäre schon eine riesen Überraschung. Gehen wir davon aus, dass es jetzt so ist, weil Florentino Pérez kurzerhand einfach die komplette Madrid-Reisegruppe in Madrid behält“, sagte der 34-Jährige im Gespräch mit seinem Bruder Felix zunächst.
Weiter meinte er: „Ich habe noch vor ein paar Tagen noch Kontakt mit Real Madrid gehabt, weil ich auch eingeladen war. Ich bin anscheinend auch unter den Top ten. Ich war eingeladen, Ob ich mich der Madrid-Reisegruppe anschließen möchte. Das habe ich dankend abgelehnt. Es waren schon alle der Meinung oder relativ sicher – und ich auch –, dass Viní das gewinnt, sich der Trip auch lohnt. Das wurde sehr spontan gecancelt.“
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Nach Aussage des im Juli vom Fußball zurückgetretenen Mittelfeldregisseur sollten neben Vinícius unter anderem auch Bellingham und der in der Kategorie Trainer des Jahres nominierte Carlo Ancelotti nach Frankreich reisen. Das Fazit von Kroos, dessen Icon-League-Partner Elias Nerlich wiederum beim Ballon d‘Or vor Ort ist: „Es lohnt sich auf jeden Fall nicht, zum Ballon d‘Or zu schalten. Den brauche ich nicht gucken. Aus mehreren Gründen: Es gewinnt anscheinend kein Real-Spieler, es ist hier eh viel interessante und wir halten auch auf dem Laufenden, was passiert.“
Kroos zu einem späteren Zeitpunkt des Icon-League-Spieltags: „Für mich wäre Vinícius der verdiente Sieger gewesen. Er war der Entscheider. Natürlich ist Rodri sehr gut, aber dann findest du immer noch einen Mittelfeldspieler. Da hätten es dann mehrere Mittelfeldspieler werden können (hustet; d. Red.).“ Er meinte grinsend sich selbst.
„Viní ist auch ein sehr guter Mensch. Ich verstehe diesen Polarisierungseffekt, war ja bis vor ein paar Monaten Mitspieler von ihm und wollte, dass er der Mannschaft maximal hilft, ihr seine Qualität und Kraft maximal zur Verfügung stellt – und nicht den Schiedsrichtern, den Gegnern. Man muss aber sagen, dass er das einfach vielleicht auch ein bisschen für sich braucht, sich selbst zu pushen und an diese Top-Leistung zu bringen. Ich weiß, dass er ein sehr, sehr guter Mensch ist und sehr, sehr viele gute Seiten hat, er nach wie vor sehr jung ist und auch schon mit relativ viel Hass und negativen Sachen umgehen muss. Vielleicht ist die Reaktion, wenn er 30 ist, eine andere und er steht da ein bisschen drüber. Er steht da vielleicht noch nicht ganz so drüber. Es ist für mich so ein bisschen dieses Cristiano-Gen: Wenn alle gegen mich sind, dann bin ich am besten! Das hat er aktuell. Er ist aktuell der mit Abstand wichtigste Spieler bei Real und hat diese Gabe: Dass Real Madrid auch schlechte Spiele gewinnt, ist ein großer Verdienst von ihm, weil er seit geraumer Zeit den Unterschied ausmacht“, ergänzte er.