VfB in München geguckt, gekotzt! | OneFootball

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·20 de octubre de 2024

VfB in München geguckt, gekotzt!

Imagen del artículo:VfB in München geguckt, gekotzt!

Der VfB hat ein Einsehen und beendet die Torflaute von Harry Kane: Erst schenkt ihm Alex Nübel ein Tor, dann ist die Abwehr nicht konsequent genug und letztlich drückt das Schiedsrichtergespann inklusive VAR ein Auge zu. Schließlich müssen wir alle dankbar sein, dass der FC Bayern Kane in die Bundesliga gebracht hat.


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Abseits davon: Es war teilweise ein unwürdiger Auftritt des VfB. Von allen. Die Vorstandsschaft mit Alex Wehrle und Rouven Kasper hat schon vor Spielende genug gesehen und verabschiedet sich vor dem Abpfiff von den Münchener Kollegen. Sebastian Hoeneß irritiert mit einer merkwürdigen Aufstellung. Und die Mannschaft vor allem nach dem ersten Gegentreffer mit einem bocklosem oder gehemmten Auftritt, das lässt sich von außen nicht wirklich beurteilen.

Die langen Bälle und die geringen Ballbesitzzeiten im Spiel gegen den Rekordmeister sind völlig VfB-untypisch. Aber Hoeneß sah in ihnen geeignete Mittel, um einerseits dem Pressing zu entgehen und andererseits die Manndeckung des FCB aufzulösen. Gelungen ist das nur bedingt. Die weiten Bälle konnten von Ermedin Demirovic und Deniz Undav nur in den seltensten Fällen gesichert werden. Und war die Herangehensweise nicht auch ein Verrat am Stuttgarter Spiel, fühlte sich die Mannschaft damit nicht wirklich wohl? Anonsten heißt es immer „wir wollen unser Spiel durchbringen“. Davon war in München nichts zu sehen.

Gegen Bayern muss man nicht gewinnen. Das hätte wohl Christian Gentner gesagt, wenn man ihn gefragt hätte. Und Recht hätte er gehabt. Aber womöglich war das die Herangehensweise in München. Bei der Aufstellung verzichtete Hoeneß auf Maximilian Mittelstädt und Enzo Millot. Bei der Einstellung konnte man fast den Eindruck haben, als sei das Spiel gegen Juventus Turin wichtiger und schon in den Köpfen aller. Besonders deutlich wurde das nach dem 1:0 durch Kane (61.). Die Reaktion auf den Rückstand: nicht gut. Die letzte halbe Stunde in München: ein Debakel.

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Die Tore bekam Harry Kane geschenkt. Wenn er sich nicht in einem Formtief befinden würde, hätte er noch mindestens zwei weitere gemacht.

Keine Frage, es ist eine schwierige Situation: Der VfB in der Findungsphase, kaum Trainingszeit, vor allem für die Nationalspieler eine körperlich und mental anstrengende Phase. Wahrscheinlich ließ deshalb Hoeneß die beiden formstarken Nationalspieler Mittelstädt und Millot draußen, brachte anstatt dessen Ramon Hendricks und Fabian Rieder. Der junge Niederländer machte es hinten links nach nervösem Beginn ordentlich.

Rieder dagegen wirkte kraftlos und reihte sich ein in die enttäuschenden Leistungen der meisten Spieler: Undav blieb ohne Einfluss und hoppelte über den Platz, Josha Vagnoman mit der riesigen Chance zur Führung (54.) verlor ansonsten jeden zweiten Ball durch technische Nachlässigkeiten. Jamie Leweling hat offensichtlich seine Energie verbraucht beim Länderspiel gegen die Niederlande und Demirovic wie immer äußerst bemüht, aber nicht wirklich eingebunden.

No Millot, no Party! Wobei es bei seiner Einwechslung fast so wirkte, als ob der Franzose noch eine Party vom Vortag in den Beinen hätte. Richtig anwesend war er nicht. Er fiel damit nicht besonders ab in einer Mannschaft, der Konsequenz, Power, Biss und vor allem Überzeugung fehlte. Bei allem „Energiemanagement“ (Hoeneß) in diesen englischen Wochen bleibt die Frage, warum der beste Spieler beim größten Gegner der Bundesliga zunächst draußen bleiben musste. Die Einwechslungen blieben allesamt wirkungslos. El-Bilal Touré ist erst seit kurzem in Stuttgart, aber schlechter hätte es Silas wohl auch nicht gemacht.

Nicht zur Tagesordnung übergehen will Sebastian Hoeneß und das Spiel soll schonungslos analysiert werden. Dazu gehört meines Erachtens aber auch ein bisschen Selbstkritik. Bei aller Enttäuschung über das Ergebnis in München gehört aber auch zur Wahrheit: Auch wenn enorm in die Mannschaft investiert wurde, so viel wie noch nie, das wahre Leistungsvermögen des Kaders ist im Moment Tabellenplatz 9.

Zum Weiterlesen: Zur Headline inspirierte der Bericht der FAZ zur Aufführung „Sancta“ in der Stuttgarter Staatsoper. Die Krawall-Inszenierung stammt von der Performancekünstlerin Florentina Holzinger.

In unserem vertikalGIF fragen wir uns “Vier Spiele in Folge ohne Sieg: Ist er endlich da, der “Stuttgart Downfall”? ”

Bilder: Adam Pretty/Getty Images

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