Miasanrot
·11 janvier 2025
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·11 janvier 2025
Der FC Bayern steht gegen Gladbach unter Zugzwang. Außerdem: Max Eberl stellt einen Zeitplan bei den geplanten Verlängerungen vor, Davies lobt Kompany und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Die Hinrunde des FC Bayern München war ohne Zweifel gut, bisweilen sogar sehr gut. Der Vorsprung in der Liga auf Bayer Leverkusen las sich lange Zeit beruhigend, bis die Werkself am Freitagabend in Dortmund gewann und auf einen Punkt verkürzte. Erstmals ist der Meister wieder in Schlagdistanz.
Und der FCB? Der muss jetzt zum Angstgegner nach Gladbach. Nur vier der letzten zwölf Partien konnten dort gewonnen werden. Vorzeichen schienen beinahe egal zu sein, am Ende gab es doch meist den Punktverlust. Eine prekäre Situation für die Münchner.
Natürlich wird die Saison nicht in diesem Spiel entschieden. Natürlich wäre es nicht dramatisch, müsste man nach einer Niederlage den Vorsprung auf Leverkusen einbüßen. Doch es kann auch nicht darüber hinweggesehen werden, dass die Bayern in den letzten Jahren häufig unrund aus der Winterpause kamen und dabei auch schon ganz konkret Titel verspielt haben.
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Beispielsweise in der Saison 2020/21, als man im zweiten Spiel des neuen Jahres mit 2:3 verlor – und zwar in Gladbach. Nur wenige Tage später flogen Hansi Flick und die Münchner im Pokal bei Holstein Kiel raus. Auch ein Jahr später versaute Gladbach den Bayern den Start ins neue Jahr: Mit vielen Corona-Ausfällen schaffte es der Rekordmeister nicht, eine 1:2-Niederlage daheim zu vermeiden.
Und auch im zweiten Neujahrsanlauf unter Julian Nagelsmann liefs nicht optimal: In der Saison 2022/23 spielte man dreimal in Serie 1:1 – gegen Leipzig, Köln und Frankfurt. Der Anfang vom Ende seiner Amtszeit. Doch Nachfolger Thomas Tuchel fand kein Gegenmittel. In der Spielzeit 2023/24 hagelte es im zweiten Pflichtspiel des neuen Jahres eine 0:1-Niederlage gegen Werder Bremen – der Vorbote der ersten titellosen Saison seit vielen Jahren. Denn Leverkusen zog davon und besiegelte den Titel wenige Wochen später im direkten Duell.
Also ja: Drama wäre nach einem Punktverlust am Samstagabend nicht angemessen. Sorge hingegen schon. Gute Hinrunden haben die Münchner in den letzten Jahren zu Genüge gespielt, aber an guten Rückrunden haperte es.
Insofern wäre es wichtig, gerade im ersten Spiel des neuen Jahres gleich ein Ausrufezeichen zu setzen und nicht gleich beim ersten Angriff der Leverkusener einzuknicken. Denn der Meisterschaftskampf wird auch und vielleicht sogar maßgeblich im Kopf entschieden: Wer gibt dem Druck des Gegners zuerst nach?
In der vergangenen Saison nahm Leverkusen den Bayern den Wind aus den Segeln. Rechnerisch war der Titel lange noch möglich, aber mental gaben die Münchner nach dem direkten Duell auf, konzentrierten sich auf die Champions League. Je häufiger man Leverkusen auf Distanz halten kann, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Mannschaft von Xabi Alonso irgendwann einknickt.
Darum muss es gehen. Und schon am ersten Spieltag des Jahres 2025 kann der FC Bayern einen wichtigen Schritt in diese Richtung machen. Vielleicht muss er es sogar.
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Max Eberl hat am Freitag ein Update zum Zeitplan bei den anstehenden Vertragsgesprächen gegeben. „Wir arbeiten sehr intensiv daran – sowohl die Spielerseiten als auch wir“, so der Sportvorstand: „Das ist erstmal ein gutes Zeichen, weil das heißt, dass man Interesse hat.“
Er könne zwar nicht sagen, „wann es über die Ziellinie geht“, aber: „Worauf wir uns alle verständigt haben – und das ist auch das Ziel der Spieler – ist, dass wir das nicht in die wichtige Zeit in der Rückrunde reintragen lassen. Das ist ganz offen mit den Spielern und Beratern besprochen.“
Wann genau diese wichtige Zeit startet, ließ Eberl allerdings offen. Vor allem die Vertragsgespräche mit Jamal Musiala, Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Leroy Sané stehen im Mittelpunkt. Bei Manuel Neuer und Sven Ulreich sollen sich alle Parteien bereits über eine Verlängerung einig sein, wie unter anderem Sky zuletzt berichtete. Während sich bei Thomas Müller eine weitere Verlängerung anbahnt, wird Eric Dier die Münchner wohl verlassen.
Alphonso Davies hat im Interview mit Bundesliga.com unter anderem über die Arbeit unter Vincent Kompany gesprochen. „Als er ankam, haben wir uns zusammengesetzt. Er fragte mich, was meine Ziele sind, wofür ich im Fußball erinnert werden möchte“, so der Kanadier: „Offensichtlich war eines der Dinge, die ich genannt habe, das Verteidigen. Ich bin kein natürlicher Verteidiger und lerne diese Rolle immer noch nach all den Jahren.“
Kompany sei mit einer klaren Idee davon gekommen, wie das Team verteidigen soll und habe sehr mit den Abwehrspielern gearbeitet. „Im Moment macht es das Team großartig“, analysierte Davies: „Dass er geholt wurde, war großartig für uns.“ Das betrifft auch die Innenverteidigung, für die der Linksverteidiger ein Sonderlob übrig hatte: „Du kannst sehen, was Minjae neben Upa macht. Ich denke, unsere Defensivreihe ist stärker als sie es jemals war. Wir spielen großartigen Fußball, wir kommunizieren mehr, wir sind nicht nur darauf stolz, dass unsere Angreifer Tore schießen, sondern auch darauf, dass unsere Verteidiger sich darum bemühen, eine weiße Weste zu behalten.“
Davies entwickelte sich unter Kompany wieder zu einem wichtigen Bestandteil der ersten Elf und zeigt regelmäßig gute Leistungen. Das soll bald mit einem neuen Vertrag belohnt werden. Im kommenden Sommer läuft sein aktuelles Arbeitspapier aus. Noch ist unklar, ob es eine Einigung mit den Münchnern geben wird, die letzten Signale sollen laut verschiedenen Medienberichten aber positiv gewesen sein.
Alexander Nübel hat bekräftigt, dass er sich beim FC Bayern durchsetzen möchte. Im FE:male-Podcast des kicker sprach er unter anderem über die anstehende Verlängerung von Manuel Neuer: „Wenn Manuel Neuer jetzt verlängern sollte, wovon ich auch ausgehe, werden wir sehen, ob wir 2026 zusammenfinden.“
Er sei „nicht festgefahren auf einen Verein“, aber es sei sein „Ziel, dort die Nummer eins zu werden“, sagte er mit Blick auf eine mögliche Rückkehr: „Aber bis dahin ist noch Zeit.“ Nübel ist noch bis 2026 an den VfB Stuttgart ausgeliehen.
Malik Tillman hofft auf eine Rückkehr zum FC Bayern München. Im Gespräch mit dem Eindhovens Dagblad hat er diesen Wunsch erneut bekräftigt. „Mein Traum ist es, in der Zukunft zu Bayern zurückzukehren“, so der Offensivspieler. Ihm sei allerdings klar, dass er dort große Konkurrenz hätte und, „dass es dort großartige Spieler gibt“, aber: „Ich bin in Bayern aufgewachsen und es gibt einige Menschen, die mich seit Jahren verfolgen.“
2015 wechselte Tillman aus der Jugend von Greuther Fürth an den Campus des FCB, von wo er zwar in den Profikader vorrückte, jedoch nicht dauerhaft. „Mir wurde gesagt, dass man Vertrauen in meine Fähigkeiten am Ball hat, ich aber viel aggressiver werden und mehr Bälle zurückgewinnen muss“, erklärte er. Zunächst wurde das Talent an die Glasgow Rangers ausgeliehen und schließlich an die PSV Eindhoven verkauft.
Zwölf Millionen Euro nahm der FC Bayern ein, es soll eine Rückkaufklausel im bis 2028 datierten Vertrag geben, die der FCB angeblich 2026 ziehen kann. 35 Millionen Euro würde Tillman dann kosten. „Viele wissen ja mittlerweile ein paar Dinge über meinen Vertrag“, erklärte der 22-Jährige vielsagend. In Eindhoven spielt er unter Peter Bosz eine gute Saison und kommt auf zehn Tore und vier Assists in 24 Einsätzen.