90min
·20 mai 2025
S04 gibt nicht auf: Warum der Wunschtrainer doch noch kommen soll

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·20 mai 2025
Die Zweitliga-Saison 2024/25 endete für Schalke 04 am vergangenen Sonntagnachmittag mit einem weiteren Schlag ins Gesicht. Während die eigene Mannschaft wieder einmal auf ganzer Linie enttäuschte, bejubelte nach Schlusspfiff der Gegner aus Elversberg das Erreichen der Bundesliga-Relegation - und dann sagte auch noch der vermeintliche Wunschtrainer für die kommende Spielzeit im deutschen Unterhaus ab.
Einige hundert Kilometer entfernt gab nämlich Lukas Kwasniok in Karlsruhe nach seinem letzten Spiel als Paderborn-Coach bei Sky zu Protokoll: "Mir fällt es aktuell extrem schwer, mich mit irgendeiner potenziell neuen Aufgabe zu identifizieren. Mein zukünftiger Verein will einen Trainer verpflichten, der voller Hingabe da ist. Das geht nur, wenn du die Batterie auflädst." Es sei daher äußerst unwahrscheinlich, dass der 43-Jährige zu Saisonbeginn 25/26 irgendwo an der Seitenlinie stehe.
Wie die WAZ am Dienstag berichtet, hat Schalke 04 die Hoffnung auf eine Verpflichtung Kwasnioks aber noch längst nicht aufgegeben. Und zurückzuführen ist dies auf eine Einschränkung, die der Paderborn-Coach am Ende seines emotionalen Interviews tätigte: "Die Welt sieht in zwei bis drei Wochen wahrscheinlich anders aus." Dieser Zeitraum passe laut WAZ exakt in den Schalker Trainersuchplan. Demnach soll zuerst Frank Baumann am 1. Juni als neuer Sportvorstand vorgestellt werden, ehe der neue Chefcoach in der zweiten Juni-Woche folgen solle.
Knapp drei Wochen sind es bis dahin noch. Kwasniok hätte also auf dem Papier genug Zeit, seine Batterien wieder aufzuladen. Die Schalker rechnen laut WAZ ohnehin mit längeren Ablösegesprächen mit dem SC Paderborn, wo der 43-Jährige noch bis Juni 2026 unter Vertrag steht. Kwasniok darf den SCP zwar verlassen, allerdings nur gegen eine passende Ablösesumme. Es wird mit einer siebenstelligen Summe gerechnet.
Kwasniok gilt auf Schalke deshalb als Wunschkandidat, weil er die 2. Bundesliga nach vier Jahren in Paderborn inzwischen bestens kennt und nachgewiesen hat, auch mit geringen finanziellen Mitteln eine erfolgreiche Mannschaft aufbauen zu können. Zudem überzeugte der Coach beim SCP mit Offensivfußball und aggressivem Pressing, wie es Schalke 04 seit Jahren gerne spielen würde. Außerdem würden die Verantwortlichen Kwasniok den erfolgreichen Umgang mit dem medialen Druck aufgrund seiner emotionalen, ehrlichen Art zutrauen.
Ein Engagement auf Schalke hängt also wohl hauptsächlich von Kwasniok selbst ab. Während der Saison hatte er bereits mit Königsblau geflirtet: "Jeder, der Trainer geworden ist, will doch zu so einem Verein und glaubt doch, ein solch großes Schiff wieder in den großen Hafen lenken zu können." Nun muss der 43-Jährige entscheiden, ob diese Aufgabe auch angehen will.
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