90PLUS
·19 Mei 2025
Bundesliga: MVPs der Saison

90PLUS
·19 Mei 2025
Die Bundesligasaison ist vorbei. Damit wird es Zeit sich anzuschauen, wer die besten Spieler der Saison 2024/25 waren. Wir stellen euch fünf Spieler vor, die leistungstechnisch herausgeragt haben.
Rund 60 Millionen Euro überwies der FC Bayern München im vergangenen Sommer für die Dienste von Michael Olise an Crystal Palace. Angesichts seiner Leistungen für die Bayern in dieser Saison war der Franzose jeden Cent wert. Olise stand in allen 34 Bundesligaspielen für die Münchner auf dem Platz, fiel also nie durch Verletzungen oder anderweitig bedingt aus. Mit insgesamt 31 Scorerpunkten war der 23-jährige ein entscheidender Faktor dafür, dass der FC Bayern zum 34.-Mal Deutscher Meister wurde. Nur sein Mannschaftskollege Harry Kane hat noch mehr Scorerpunkte zu Buche stehen.
Eine Eingewöhnungszeit benötigte Olise nach seinem Wechsel von Crystal Palace, das von der Strahlkraft nichtmal ansatzweise mit dem FC Bayern zu vergleichen ist, nicht. Der Flügelspieler hob das spielerische Niveau der Mannschaft von Vincent Kompany von Anfang an auf ein höheres Level.
In seiner ersten Bundesligasaison erzielte Michael Olise auf Anhieb zwölf Tore und bereitete stolze 19 Treffer vor. Zum Vergleich: Lamine Yamal, dem bereits der Ballon d’Or angedichtet wird, hat in der Meistersaison des FC Barcelona acht Tore und 15 Assists vorzuweisen. Allein, dass sich Olise statistisch auf einem Niveau mit dem spanischen Wunderkind bewegt zeigt, wie herausragend seine Saison war. Nachdem der FC Bayern im vergangenen Jahr nicht Meister wurde, war der 23-jährige ein entscheidender Faktor dafür, dass die Schale wieder in München ist und auf dem Marienplatz präsentiert werden kann.
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Die Torjägerkanone hielt Harry Kane bereits nach seiner ersten Saison im Trikot des FC Bayern München in der Hand. Diese individuelle Auszeichnung sicherte sich der Engländer auch in dieser Spielzeit wieder. Viel wichtiger: Erstmals in seiner Karriere hielt der 31-jährige eine Trophäe in den Händen.
Mit seinen 26 Toren war Harry Kane maßgeblich daran beteiligt, dass er erstmals einen Titel gewann. Auch wenn er in dieser Saison zehn Tore weniger als in seiner Debütsaison erzielte, war er wieder der beste Stürmer der Bundesliga. Neun seiner Tore schoss der Kapitän der Three Lions vom Punkt, seine Quote aus elf Metern liegt bei 100 Prozent. Diese Zuverlässigkeit bei Strafstößen ist dabei durchaus eine nützliche Stärke für die Mannschaft.
Neben seinen Qualitäten als Vollstrecker überzeugt Kane zusätzlich als mitspielender Stürmer mit herausragenden technischen Fähigkeiten. Als klare Nummer Neun zwölf Tore vorzubereiten, ist alles andere als üblich. Mit insgesamt 38 Scorerpunkten steht der Engländer auf Platz eins der Scorerliste. Damit hat sich Harry Kane neben dem ersten Titelgewinn seiner Karriere auch seine Nennung in dieser Liste mehr als verdient.
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Die Bedeutung von Florian Wirtz für Bayer 04 Leverkusen ist durch Statistiken kaum darstellbar. Als er von Mitte März bis Mitte April verletzungsbedingt ausfiel, war sichtbar, welche Kreativität er dem Spiel der Werkself gibt. Ohne ihn wirkten die Auftritte teilweise uninspiriert. Dass Leverkusen keine Titel gewann, lag nicht an der Leistung von Florian Wirtz.
Der 22-jährige bereitete erneut eine zweistellige Anzahl an Toren vor (zwölf) und erzielte darüber hinaus zehn Treffer selbst. Damit ist er der sechstbeste Scorer in der Bundesliga und der beste zentrale offensive Mittelfeldspieler des deutschen Oberhauses.
Technisch eine Augenweide, eine Ballbehandlung, von der die meisten nur träumen können und dabei auch noch das Auge für die Mitspieler. Florian Wirtz war erneut einer der besten Spieler der Bundesliga. Für welchen Verein er seine Fähigkeiten in der nächsten Saison auf den Platz bringt, ist noch offen.
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Der FSV Mainz 05 spielt erstmals seit der Saison 2016/17 wieder international. Als Sechster der Bundesligatabelle erreichten die Rheinhessen die Conference League. Neben Jonathan Burkardt, der sich nur knapp nicht zu unseren MVPs der Bundesliga gesellt, spielte Nadiem Amiri eine zentrale Rolle in der sensationellen Saison der Mainzer. Im zentralen Mittelfeld schaltete und waltete der 28-jährige und gab den Spielrhythmus vor. Als Herzstück des Erfolgs der Nullfünfer unter Bo Henriksen schaffte es Amiri sogar zurück in die Nationalmannschaft.
Nadiem Amiri überzeugte neben seinen sieben Toren und sieben Vorlagen auch insgesamt mit seiner Spielweise. Als Box-to-Box Mittelfeldspieler dirigierte der 28-jährige das Spieltempo und organisierte die Angriffe der Mainzer. Auch an der guten Arbeit gegen den Ball hatte Amiri seine Anteile.
Neben den Torvorlagen setzte Amiri seine Mitspieler immer wieder durch intelligente Zuspiele in Szene. Dass Paul Nebel und Jae-Sung Lee auf den Halbpositionen so glänzen konnten, wie sie es taten, hatten sie auch Nadiem Amiri auf der zentralen Position hinter ihnen zu verdanken.
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Dass Borussia Dortmund die erfolgreiche Aufholjagd zum Erreichen der Champions League überhaupt noch starten konnte, hängt stark mit den Leistungen von Nico Schlotterbeck zusammen. Vor seinem Meniskusriss war er der konstanteste Spieler beim BVB. Seit dem 28. Spieltag mussten die Dortmunder auf ihren Abwehrchef verzichten. In seinen 23 Spielen bis dorthin war er über weite Strecken der beste Verteidiger der Liga.
Der 25-jährige gewann insgesamt starke 62 Prozent seiner Zweikämpfe. Dabei verteidigte er häufig mutig nach vorne und sicherte den Dortmundern hohe Ballgewinne. Zusätzlich rettete er sein Team durch Tacklings häufig in letzter Sekunde vor einem Gegentor. Neben seinen Fähigkeiten im Zweikampf gab Schlotterbeck der Mannschaft durch seine Stärke mit dem Ball ein weiteres wichtiges Element. Von seinen 2033 gespielten Pässen brachte Nico Schlotterbeck 90 Prozent an. Im letzten Spiel vor der Verletzung bereitete der Innenverteidiger außerdem zwei Tore per Eckball vor. Egal, wo Schlotterbeck gebraucht wurde, er war da.
Ein weiterer Akteur des BVB, der zu den MVPs der Bundesliga hätte zählen können, ist Serhou Guirassy. Trotz seiner starken Debütsaison, in der er 21 Tore und damit die meisten eines Dortmunder Spielers in seiner ersten Saison erzielte, schaffte er es aufgrund der starken Konkurrenz im Sturm knapp nicht.