„Vom Bundesliga-Geschäft keine Ahnung“: Neururer rechnet mit S04-Bossen ab | OneFootball

Der FC Schalke 04 steckt tief in der Krise und kämpft mit chaotischen Zuständen. Kult-Trainer Peter Neururer zieht nun ein schonungsloses Fazit.

Die anhaltende Krise beim FC Schalke 04 sorgt für Sorgenfalten bei Ex-Cheftrainer Peter Neururer. Der 70-Jährige macht vor allem die Klubführung für die missliche Lage verantwortlich und wirft den Verantwortlichen vor, „hoffnungslos überfordert“ zu sein, „weil sie vom Bundesliga-Geschäft keine Ahnung haben.“

Im Interview mit web.de äußerte Neururer deutliche Kritik an der sportlichen Führung des Zweitligisten: „Der Verein ist ohne sportliche Führung, ohne sportliche Linie.“ Er beklagt, dass „niemand im Verein imstande ist, klare Zielsetzungen auszugeben.“ Dabei sieht der erfahrene Trainer trotz der schwierigen sportlichen Situation vor allem die Fans als eine der größten Stärken des Vereins: „Der Klub hat die fantastischsten Fans, die man sich vorstellen kann.“

Nach dem Abgang des langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies im Jahr 2020 sei „einfach nur Chaos“ entstanden, erklärte Neururer. Besonders scharf fällt seine Kritik an den aktuellen Verantwortlichen Axel Hefer, Matthias Tillmann und Ben Manga aus, die seiner Meinung nach nicht über die nötige Erfahrung im Bundesliga-Geschäft verfügen.

Neururer warnt vor „brandgefährlicher“ Schalke-Entwicklung

Der ehemalige Schalke-Trainer warnt eindringlich vor den Folgen der aktuellen Entwicklung: „Die Entwicklung ist brandgefährlich. Denn irgendwann kippt die Stimmung.“ Zugleich zeigt er sich skeptisch, was die Perspektive für eine baldige Rückkehr in die Bundesliga betrifft. Während Vorstandschef Tillmann zuletzt betonte, man wolle „dauerhaft in die Bundesliga zurückkehren“, hält Neururer das für unrealistisch: „Diese Mannschaft ist vom Aufstieg so weit entfernt. Das ist unfassbar.“

Er fordert zudem einen klareren und nachhaltigeren Kurs: „Aber dann muss man anders vorgehen, dann kann man nicht 20 Trainer verpflichten. Dann kann man nicht zig Direktoren haben.“

Für Peter Neururer steht fest, dass Schalke im kommenden Jahr vor allem das Ziel haben muss, in der 2. Bundesliga zu bleiben: „Für mich kann es mit der aktuellen Perspektive allerdings nur darum gehen, im nächsten Jahr die Liga zu halten.“