Vor dem ersten Frauen-Derby: Schalker fiebern dem historischen Tag entgegen | OneFootball

Vor dem ersten Frauen-Derby: Schalker fiebern dem historischen Tag entgegen | OneFootball

Icon: FC Schalke 04

FC Schalke 04

·24 de outubro de 2024

Vor dem ersten Frauen-Derby: Schalker fiebern dem historischen Tag entgegen

Imagem do artigo:Vor dem ersten Frauen-Derby: Schalker fiebern dem historischen Tag entgegen

Der Countdown läuft: Am Sonntag (27.10., 16 Uhr) steigt das allererste Derby der S04-Frauen gegen Borussia Dortmund im Parkstadion. Vor dem historischen Tag hat schalke04.de mit einer aktiven und einer ehemaligen Spielerin gesprochen. Beide können das Revierduell kaum erwarten.

Nathalie Bollmann steht vor dem bislang größten Spiel ihrer sportlichen Karriere. Für die Schalker Mittelfeldakteurin von Team I geht am Sonntag ein Traum in Erfüllung. Angesichts der Derbypremiere betont sie: „Ich bin sehr stolz darauf, dass ich ein Teil dieser Geschichte sein darf.“ Sie und ihre Teamkameradinnen lässt das besondere Aufeinandertreffen seit Tagen nicht los. „Es kribbelt schon seit dem Spiel in Iserlohn. Da haben wir die Generalprobe bestanden – seitdem konzentrieren wir uns voll und ganz auf den BVB.“


Vídeos OneFootball


In Iserlohn stand vergangene Woche (20.10.) das vorläufige Topspiel der Westfalenliga an. Die Schalker reisten als Tabellenzweite zum Drittplatzierten und kehrten mit einem 1:0-Sieg nach Gelsenkirchen zurück. Ein knapper Erfolg, der noch mal extra Rückenwind gibt. „Dadurch gehen wir nun mit einem anderen Selbstbewusstsein ins Spiel“, kündigt Bollmann an. Schließlich galt es, sich gegen Iserlohn abzusetzen, beide Mannschaften waren zuvor punktgleich. Zudem war der S04 vor Iserlohn gewarnt: Der FCI ist das bislang einzige Team, welches dem BVB eine Niederlage zufügen konnte.

Die Blau-Weißen hingegen sind noch ungeschlagen. Und die Vorfreude könnte kaum größer sein. Nathalie Bollmann fiebert insgeheim bereits seit Jahren auf das erste Duell gegen den Revierrivalen hin: „Der Fußball der Frauen wurde beim BVB zur selben Zeit gegründet wie bei uns auf Schalke, seitdem sind wir in unseren Ligen parallel gelaufen. Seit Tag eins war uns bewusst, dass wir irgendwann auf sie treffen werden, wenn der Weg so weitergeht.“ Seit den Gründungen in beiden Vereinen 2020 haben S04 wie BVB jeweils den Durchmarsch bis in die Westfalenliga geschafft – bisher in unterschiedlichen Staffeln, doch nun gibt es kein Ausweichen mehr. Für Bollmann steht fest: „Historisch gesehen ist es sehr schön, dass wir die erste Partie zu Hause im Parkstadion spielen dürfen.“

Eine Ehre, die Marion Molenkamp nur allzu selten zukam. Die 69-Jährige zählt zu den Frauen, die die erste Gründung einer königsblauen Frauenmannschaft miterlebt hat. Von 1975 bis 1987 existierte diese am Berger Feld – Molenkamp war seit der Geburtsstunde dabei. Zu Saisonbeginn der Herren 1975/1976 durfte sie wortwörtlich im Parkstadion vorspielen. „Da hat Schalke uns offiziell als Frauenmannschaft vorgestellt“, erinnert sie sich. Vor Anpfiff des Bundesliga-Heimspiels der männlichen Vertreter gegen den MSV Duisburg kickten sie gegen den SC Bad Neuenahr. Ansonsten aber mussten die Damen auf andere Sportplätze der Stadt ausweichen. Eine Ligabegegnung im Parkstadion auszutragen, sei damals undenkbar gewesen.

Genauso wie ein Derby gegen den Lokalrivalen aus Dortmund. Aus einem einfachen Grund: „Zu meiner Zeit hatte Borussia Dortmund kein Team für Frauen“, erklärt Molenkamp. Nichtsdestotrotz hätten die Schalker auch damals starke Konkurrentinnen gehabt. „Es gab einen Dauer-Derbygegner, wenn man es so nennen möchte: den TSV Siegen“, berichtet die ehemalige Vorstopperin. Mit den Siegenerinnen duellierten sich Molenkamp und Co. förmlich jedes Jahr um die Westfalenmeisterschaft, die Königsblau 1977, 1980, 1981, 1984 und 1985 gewann. In der Endrunde, nachdem man sich mal wieder als Bezirksligameister für die entscheidenden Spiele qualifiziert hatte, hieß es ständig: Siegen gegen Schalke.

Daraus entstand eine ähnliche Rivalität, wie sie heutzutage nur mit S04 gegen BVB vergleichbar ist, bekräftigt Molenkamp: „Da ging es heiß her. Wir kannten uns und wussten, in ganz Nordrhein-Westfalen ist es der stärkste Gegner, auf den wir treffen konnten.“ Ein Derby gegen den BVB hätte sie ganz sicher auch gereizt, erklärt die 69-Jährige. Besonders als gebürtige Gelsenkirchenerin.

Zurück zum Heute. Nathalie Bollmann wird das erste Revierderby miterleben. Verspürt die 29-Jährige Anspannung? „Ja, aber im positiven Sinn. Wir haben keine Angst und müssen uns auch nicht verstecken, wir sind die einzige Mannschaft, die bislang ungeschlagen ist“, lautet ihre Antwort. Die klare Mission der Schalker: „Dass wir uns die Tabellenführung zurückholen. Da gibt es keine zwei Meinungen.“ Vor dem Spitzenspiel liegt der BVB mit einem Punkt Vorsprung auf Platz eins. Mit lautstarker Hilfe der königsblauen Anhängerschaft will Bollmann den Spieß umdrehen.

Die Außenbahnspielerin appelliert an alle Knappen: „Es wird ein ganz besonderes Duell. Viele Zuschauer werden erwartet, und wir hoffen natürlich, dass viele Schalker den Weg ins Parkstadion finden, um uns zu unterstützen.“ Dafür verspricht sie einen leidenschaftlichen Auftritt: „Hier sind so viele Fans, Freunde und Familien, die uns beim Derby begleiten, dass wir dies als zusätzlichen Ansporn nehmen. Jede ist heiß auf das Spiel und bereit, ihr Herz auf dem Platz zu lassen.“ Auch Marion Molenkamp drückt am kommenden Sonntag ganz fest die Daumen. Und sie hat über den Derbysieg hinaus noch ein größeres Anliegen für das Spiel: „Ich wünsche mir Anerkennung für die Spielerinnen, und dass zu der Begegnung gegen Dortmund viele Zuschauer kommen. Das wäre die schönste Wertschätzung für den Fußball der Frauen auf Schalke.“

Historie der S04-Frauen

Alle Informationen zu der Historie der S04-Frauen findet Ihr hier.

Saiba mais sobre o veículo