90min
·17 de março de 2025
Wird das Meisterrennen wieder spannend? "Wollen ihnen bis zum Ende auf den Sack gehen"

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·17 de março de 2025
Die Last-Minute-Werkself hat wieder zugeschlagen! In Stuttgart sah es für Bayer 04 lange Zeit nach der zweiten Bundesliga-Pleite in Serie aus. Als Xhaka in der 62. Minute ein Eigentor zum 1:3 unterlief, konnte man das Rennen um die Meisterschaft gedanklich bereits endgültig abhaken.
Eine Vintage 23/24er-Aufholjagd sorgte aber doch noch für den 4:3-Sieg der Leverkusener. Hincapie sorgte zunächst für den Anschluss (68. Minute), ehe Stiller auf VfB-Seite kurz vor Schluss ein Eigentor produzierte (88.). Beim spektakulären Remis blieb es aber nicht. Patrik Schick machte die Partie in der vierten Minute der Nachspielzeit noch spektakulärer und köpfte zum Bayer-Erfolg ein.
Dank des Patzers der Bayern am Vortag in Berlin-Köpenick ist der amtierende Meister wieder auf sechs Zähler an den Rekordmeister herangerückt. Geht da also doch noch was in Sachen Titelverteidigung?
"Wir haben bis immer daran geglaubt und sind bis zum Ende drangeblieben", erklärte Robert Andrich nach Schlusspfiff am DAZN-Mikro. Folgt jetzt der Angriff auf die Bayern an den letzten acht Spieltagen nach der Länderspielpause? "Was heißt Angriff... Wir wollen ihnen bis zum Ende auf den Sack gehen", so Andrich auf die entsprechende Nachfrage. "Man hat schon an Jubeltraube gesehen, welchen Wert der Sieg - vielleicht - noch haben kann. Sie werden uns nicht viele Chancen geben, letzte Woche haben wir es schon vergeigt. Daher tut das jetzt gut", so der 30-Jährige weiter.
"Dieser magische Moment hat das Spiel für uns entschieden", frohlockte Bayer-Coach Xabi Alonso über den Siegtreffer von Schick. Abwehrchef Tah hielt fest: "Die Luft ist noch nicht raus. Wir haben bis zum Ende daran geglaubt. Solche Siege braucht man, um zu zeigen, dass man noch da ist."
Auf der anderen Seite war der Frust beim VfB natürlich groß. Nick Woltemade sprach nach seinem erneut starken Auftritt von einem "Scheiß-Gefühl". "Ich verstehe gar nicht, wie wir das Spiel noch verlieren konnten. Wir sind extrem enttäuscht. Wir haben eine super Leistung gezeigt, schießen drei Tore zu Hause, waren mal wieder in Führung, führen 2:0 und 3:1. Wir müssen es einfach über die Bühne kriegen", meinte der Stuttgarter Shootingstar.
Sein Trainer haderte ebenfalls: "Sie kamen am Ende brutal, der Gegner glaubt natürlich auch daran. Aber nach der Führung musst du halt auch zehn Minuten erst einmal überstehen, dann wird es auch für den Gegner schwieriger. Aber die Tore kamen jeweils schon nach wenigen Minuten", erklärte Sebastian Hoeneß und gab sich kämpferisch: "Die Jungs haben alles gegeben. Es soll im Moment nicht sein. Wir müssen ein bisschen tiefer graben, müssen fighten. Das werden wir auch tun, wenn wieder zusammenkommen."
Während der VfB in der Formtabelle der letzten fünf Spiele mit zwei Pünktchen auf dem letzten Platz liegt und als Tabellenzehnter den Anschluss an die europäischen Plätze zu verlieren droht, ist Bayer Leverkusen wieder auf sechs Punkte an den FC Bayern herangerückt. Allerdings hat der Rekordmeister auch ein um 25 Tore besseres Torverhältnis.
Um zumindest ein Gefühl für den Saisonendspurt bekommen zu können blicken wir auf die letzten acht Spieltage: Gegen wen müssen die Bayern und Leverkusen im Endspurt nach der Länderspielpause noch ran?Beide Klubs haben zusätzlich noch Titelhoffnungen in einem weiteren Wettbewerb: Für die Bayern steht in der Champions League das Viertelfinale gegen Inter an (8. & 16. April). Für die Werkself geht es im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Drittligist Arminia Bielefeld (1. April).
Für die Werkself geht es nach der Länderspielpause sehr machbar weiter: Die Duelle gegen Bochum, Heidemheim, Union Berlin und St. Pauli sind auf dem Papier klare Pflichtsiege. Mit zwölf Punkten könnte man den Druck auf die Bayern tatsächlich noch einmal erhöhen. An den letzten vier Spieltagen wird es dagegen kniffliger für die Alonso-Truppe. Mit Augsburg kommt das Team der Stunde nach Leverkusen, dann warten in Freiburg und gegen den BVB mögliche Stolpersteine, ehe es am letzten Spieltag nach Mainz geht. Die Nullfünfer liegen aktuell auf Kurs Champoins League.
Für die Bayern wirkt das Restprogramm auf den ersten Blick etwas komplizierter. In Augsburg ist man in den vergangenen Jahren gerne mal gestrauchelt, der 'Klassiker' gegen den BVB steht noch an - wird aber in München ausgetragen. Zudem kommen noch Mainz und Gladbach in die Allianz Arena. In Leipzig sind drei Punkte ebenfalls nicht garantiert. Zum Saisonabschluss geht es mal wieder nach Sinsheim zur TSG.
Rechnet man die aktuellen Tabellenplätze der Gegner ein, kommen die Bayern auf ein durchschnittliches Gegner-Ranking von 10,125. Bayer Leverkusen dagegen auf 11,25. Auf dem Papier scheint die Werkself also tatsächlich das etwas leichtere Restprogramm zu haben. Ob es 'was hilft, werden wohl vor allem die Spiele nach der Länderspielpause zeigen.