Backhaus über 1:1 erbost: "… dann wären wir schon abgestiegen" | OneFootball

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·9 de abril de 2025

Backhaus über 1:1 erbost: "… dann wären wir schon abgestiegen"

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Trotz Führung und 50-minütiger Überzahl reichte es für Alemannia Aachen bei Hannover 96 II am Dienstagabend nur zu einem 1:1. Trainer Heiner Backhaus war im Nachgang mächtig sauer – vor allem über die Entstehung des Gegentreffers, was ihn in regelrecht in Rage brachte. Dabei sprach er auch Grundsätzliches mit Blick auf die Einstellung an.

Gegentor als Lerneffekt

Nein, darüber, ob der Elfmeter, der zum 1:1 geführt hat, korrekt war, wollte Backhaus nach Spielende nicht sprechen. Stattdessen ging es ihm darum, wie es überhaupt dazu gekommen war. So hatte Abdullatif gleich mehrere Aachener stehen gelassen und war in den Strafraum eingedrungen, wo er letztlich gegen Rumpf zu Boden ging. "Es dauert zehn Sekunden, bis der Ball von der Mittellinie im Sechzehner ist. In dieser Zeit können alle meine Spieler im Sechzehner oder auf der Torlinie stehen. Doch wenn dir in so einer Situation, im Abstiegskampf, die Demut fehlt, mit Vollgas zurückzulaufen, dann war es für meine Mannschaft ein guter Lerneffekt, weil so gut sind wir nicht, weil wir uns eben nicht drauf verlassen können, dass wir unsere Torchanen nutzen", schimpfte er bei "MagentaSport".


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Das sei das ganze Jahr schon so. "Und deswegen musst du, wenn du vorne die Qualität am Ende nicht hast, mit allem was du hast, im Vollsprint alles da reinschmeißen, dass dieser Junge, der richtig schnell ist, gedoppelt oder zur Not gefoult wird." Sogar mit drei oder vier Spielern hätte man ihn stoppen können, meinte der 43-Jährige, vermisste die Einstellung und kündigte eine "schonungslose Analyse" an. "Das ist diese Demut, von der ich tagein, tagaus rede, davon ausgehen, dass mein Mitspieler den Zweikampf nicht gewinnt. Und das ist in der Szene passiert. Das war arrogant von einigen Spielern. Und deswegen haben wir hier völlig zu Recht zwei Punkte verloren, weil wir nicht fleißig waren in der Szene." Das müsse seine Mannschaft aber sein, "weil wir nicht so ein Spiel wie andere Mannschaften 5:0 gewinnen".

"So gut sind wir nicht"

Jeder einzelne Spieler sei pro Partie etwa ein bis zwei Minuten am Ball. "Und über diese Minuten wollen sich alle definieren. Aber im Mannschaftssport gehört es dazu, dass du immer da bist. Und das haben wir in der Szene nicht gemacht. Wir haben dort schlampig verteidigt. Wenn wir Spiele nicht gewonnen haben, dann zu 99 Prozent deswegen, weil wir in den entscheidenden Phasen einfach Däumchen drücken, mein direkter Mitspieler wird das für mich regeln. Doch so gut sind wir nicht. Und deswegen stehen wir da, wo wir stehen." Auf Platz 12. Dabei wäre aus Backhaus' Sicht "mindestens ein einstelliger Tabellenplatz" möglich gewesen. "Aber wir müssen das investieren. Wenn wir einmal den Fuß vom Gas nehmen, dann passiert das in der Profiliga." Das erkläre er morgens beim Frühstück, vor der Mittagspause, nach der Mittagspause, vorm Spaziergang und nach dem Spaziergang.

"Das ist am Ende das, warum wir auch noch nie unterm Strich standen. Weil wenn wir anfangen würden, uns auf unsere Qualität zu verlassen, dann wären wir jetzt schon abgestiegen." Dass Stuttgart II verloren hat und der Vorsprung auf die Abstiegszone daher sogar um einen Zähler gewachsen ist, "interessiert mich nicht", stellte der Alemannia-Coach klar. "Wir schauen immer nur auf uns. Es tut mir weh, dass wir die Dinge, die überhaupt gar nichts mit Talent zu tun haben, schlechter machen als eine Mannschaft, die mehr Talent hat als wir. Deswegen haben wir das Spiel zu Recht nicht gewonnen." Dabei wäre ein Sieg ein Befreiungsschlag gewesen. "Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen, dass die Konkurrenz nicht gewonnen hat. Das hätte bitter böse enden können."

"Es kratzt an der Ehre"

Charlison Benschop, der nur Sekunden nach seiner Einwechslung zum 1:0 getroffen hatte (51.), sprach indes von einer gefühlten Niederlage und monierte: "Nach dem Tor haben wir gedacht, dass wir schon gewonnen haben. Wir hören einfach auf zu spielen. Das war nicht gut. So ein Spiel musst du mit 1:0 ziehen." Danilo Wiebe ergänzte: "Es kratzt an der Ehre, dass es uns nicht besser gelungen ist. Wir müssen das 2:0 nachlegen, doch kommen nicht so richtig zu unseren Abschlüssen. Da müssen wir einfach kaltschnäuziger sein und den Deckel draufmachen." Die Chance, es besser zu machen, gibt es am Samstag gegen den SV Sandhausen. Dann allerdings ohne Sasa Strujic, der zum fünften Mal Gelb gesehen hat. Auch Lukas Scepanik (Oberschenkel) und Florian Heister (Wade) sind fraglich, nachdem sie angeschlagen vom Platz mussten.

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