FC Bayern – News: Halbraum ist Hubraum! Darum ist der FCB offensiv wieder stärker | OneFootball

Der FC Bayern München findet ein Stück seiner Leichtigkeit wieder. News und Gerüchte: Stimmen zum Spiel, Leon Goretzka und vieles mehr.

Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.

Das Thema des Tages: Wo der FC Bayern sich unter Vincent Kompany wieder verbessert hat

Drei Spiele, neun Tore, etwas mehr als zehn Expected Goals (via FBref) – die Offensive des FC Bayern München ist in Teilen wieder in Fahrt. Das deutete sich im letzten Spiel des Jahres gegen RaBa Leipzig zwar schon an, aber der Trend hat sich nun bestätigt.

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Dennoch muss man diesen Aufschwung differenziert betrachten. Einerseits ist einiges wieder besser geworden. Die Münchner spielen dynamischer, bewegungsfreudiger und schneller als über weite Strecken des Herbsts, wo es mitunter nur knappe Siege in Bundesliga und Champions League gab. Andererseits fehlt – wie jüngst in Gladbach oder jetzt gegen Wolfsburg – die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.

Dass die Bayern aber wieder häufiger zu sehr klaren Chancen kommen, hat unter anderem damit zu tun, dass sie die Zwischenräume wieder dynamischer besetzen und von dort durch Tiefenläufe Wege in den Strafraum finden. Während zwischenzeitlich beobachtet werden konnte, dass die Mannschaft von Vincent Kompany etwas statisch geworden ist, scheint sich das jetzt wieder in die Richtung zu ändern, die man zum Saisonbeginn eingeschlagen hatte.

Gegen Wolfsburg gab es mehrere sehr gute Angriffe durch das Zentrum, indem Michael Olise beispielsweise in den Halbraum oder gar ganz auf den Flügel kippte, so den Raum für den gegenläufig agierenden Leroy Sané oder Harry Kane öffnete und eine Steil-Klatsch-Situation ermöglichte. Nicht immer war es dieses Muster, mal waren es auch andere Laufwege und Positionswechsel. Auch der nachrückende Leon Goretzka half in einigen Szenen dabei, Vertikalität ins Ballbesitzspiel zu bekommen.

Der Halbraum ist der Hubraum des FC Bayern

Kombiniert mit einer bis zur Schlussphase meist hohen Präzision im Passspiel schafften es die Bayern damit immer wieder in die Zonen in den Halbräumen, die sie unter Kompany häufig anpeilen, weil sich von dort besonders gefährliche Situationen herbeiführen lassen. Der Halbraum ist sozusagen der Hubraum der Kompany-Bayern.

via BetweenThePosts

Schaut man sich diesen Bereich in den letzten drei Bundesliga-Spielen genauer an, fällt nicht nur auf, dass die Münchner dort sehr oft Ballbesitz haben, sondern auch, dass sie es recht häufig schaffen, daraus Tiefe zu erzeugen. Gegen Wolfsburg ging immerhin jeder vierte Ball von dort in den gegnerischen Strafraum, gegen Hoffenheim und Gladbach waren es ähnliche Werte. Immer wieder gelingen aus dieser Zone auch gute Bälle in den Strafraum, die nicht selten zu hochwertigen Abschlüssen führen.

Gerade der Vergleich zu den drei Bundesliga-Partien vor dieser kurzer Phase zeigt einen kleinen, aber feinen Unterschied.

via BetweenThePosts

Gegen Leipzig deutete sich der positive Trend schon an – dort gelang es dem FCB nicht nur, 95 Pässe in die markierten Zonen im Halbraum zu spielen, sondern mit 24 Pässen in den Strafraum auch Qualität in den Ballvortrag zu bekommen. Gegen Heidenheim sieht man trotz 4:2-Sieg aber schon eher ein Problem, das typisch für den herbst war: Viele Pässe quer und rund um den Strafraum, verhältnismäßig wenig in die Tiefe.

In Mainz wiederum war weniger die Qualität der vorhandenen Pässe das Problem, sondern die Quantität. Ein Extrembeispiel stellt auch der Gastauftritt beim FC St. Pauli dar:

via BetweenThePosts

Bayern lebt davon, dass sie unter Kompany nicht zu vorhersehbar und eindimensional spielen. Geht der Ball in der typischen „U“-Form vertikal über die Flügel, fehlen die Räume, um Tempo zu erzeugen. Flanken können dann zwar ein probates Mittel sein, um auf zweite Bälle zu gehen, aber richtig gefährlich wird es dadurch nur selten.

In allen drei Spielen dieses Jahres und auch schon gegen Leipzig haben die Bayern sich gut und wenig berechenbar in die Halbräume kombinieren können. Mal über Kombinationen durch die Mitte, mal über Diagonalität vom Flügel. Das bringt Abwechslung und vor allem auch Unordnung in die gegnerische Formation. Denn Dynamik erzeugt Unsicherheiten beim Gegner: Geht der Spieler mit seinem Gegenspieler mit oder übergibt er? Gibt ein Außenverteidiger seine Position außen etwas auf, um eine Schnittstelle zu schließen?

Gute Verlagerungen des FC Bayern

Der FC Bayern verlagerte gegen Wolfsburg nur selten über klassische Flugbälle, schaffte es durch die Präsenz in den Zwischenräumen aber, auch bei kleinteiligen Verlagerungen Schnelligkeit in die Seitenwechsel zu bekommen. Damit hatte der VfL Probleme – und damit werden auch sehr viele andere Mannschaften Probleme haben, wenn die Münchner das so durchziehen.

Nur sind diese Probleme für den Rekordmeister nur dann etwas wert, wenn die Chancen wie gegen Hoffenheim genutzt werden. Schafft man es nicht, den Sack zuzumachen, drohen selbst dann Punktverluste, wenn der Gegner gar nicht so viele Chancen hat. Wolfsburg muss dahingehend eine Drohung sein.

Denn eigentlich hatten die Bayern alles im Griff, um dann eine tolle Leistung in der Schlussphase beinahe mit dem Hintern einzureißen. Plötzlich waren Nervosität und einfache Ballverluste im Spielaufbau da, das 2:3 fiel und auch wenn es keine konkrete Chance mehr auf das 3:3 gab, war ein Punktverlust näher, als es den Münchnern lieb sein kann.

Es sollte Kompany positiv stimmen, wie zielstrebig und flexibel das Team aktuell in der Offensive agiert. Doch um ein echtes Spitzenteam zu sein, braucht es Ertrag.

Spielnote gegen Wolfsburg: 3

*Eigenwerbung

Justin Kraft

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FC Bayern – News: FCB hadert mit der Chancenverwertung

Auch die Verantwortlichen des FC Bayern sowie die Spieler haderten nach dem 3:2-Erfolg mit der Chancenverwertung. „Der Punkt ist, dass wir das Spiel nicht früh genug zugemacht haben“, erklärte Max Eberl: „Wenn du das nicht machst, ein bisschen unkonzentrierter bist, steht es plötzlich 3:2 und du musst nochmal zittern. Das hätten wir uns sparen können.“

„Wir hatten viele gute Tormöglichkeiten, aber haben leider etwas liegen lassen“, sagte Manuel Neuer und auch Joshua Kimmich ergänzte: „Wir haben es hinten raus noch etwas spannend gemacht, spannender als es hätte sein sollen. Es ist sehr gut, dass wir uns diese Vielzahl an Torchancen erspielen, aber wir müssen die Partie natürlich früher entscheiden.“

FC Bayern – News: Vertragsgespräche? Kein Thema in der Kabine

Die offenen Entscheidungen von Jamal Musiala, Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Co. bezüglich eines neuen Vertrags in München sind laut Harry Kane „ein größeres Thema außerhalb als innerhalb unserer Mannschaft“. Das erklärte der Engländer am Samstag in der Mixed Zone: „Wir sprechen nicht viel darüber in der Kabine. Aber ich würde mich freuen, wenn alle Jungs verlängern und wir darauf aufbauen, was hier gerade passiert.“

FC Bayern – News: Joshua Kimmich mit großem Lob für Leon Goretzka

Joshua Kimmich hat sich in der Mixed Zone sehr positiv über seinen Teamkollegen Leon Goretzka geäußert. „Ich bin sehr glücklich für ihn. Leon ist ein Paradebeispiel für jeden in der Kabine, der nicht viel spielt“, so der Mittelfeldspieler: „Fußball ist immer schnelllebig – und am Ende geht es vor allem um Leistungen. Wenn man konstant gute Leistungen zeigt, steht man auch auf dem Platz. Er hat seine Chance genutzt und sich belohnt.“

Goretzka traf gegen Wolfsburg doppelt und war so der Matchwinner für den FC Bayern. Es scheint, als hätte er sich zumindest für den Moment gegen Aleksandar Pavlović durchgesetzt.

„Leons Geschichte ist gut für die Mannschaft, denn es gibt sicherlich andere Spieler, die sich in schwierigen Situationen befinden“, freute sich Vincent Kompany über den Aufstieg des ehemaligen Nationalspielers: „Leon hat im Training immer hart und professionell gearbeitet und gezeigt, dass er hungrig ist. Dass er jetzt spielt und performt, ist eine gute Geschichte für das Team und für die jungen Spieler. Leon hat mit seinen Füßen reagiert, nicht mit Worten.“

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